16.06.2014, 07:00 Die Fronleichnamswoche mit Ausblick auf die letzte Juniwoche

Die Aussichten und damit die Prognose für die letzte Junidekade sind noch recht unscharf, ähnlich wie der in voller Fahrt vom Mountainbike fotografierte Buchenwald am Headerbild dieses Beitrags 🙂

Die heutige Druckverteilung zeigt uns westl. des europäischen Kontinents eine Bilderbuchomegalage. Im atlantischen Rücken hat sich mit Zentrum westl. von Irland ein mächtiges Hoch gebildet, flankiert von Höhentiefs im Westen am Atlantik und im Osten über dem Golf von Genua:

gfs-0-12.16.06.14

In Österreich herrscht flache Druckverteilung, freundlich mit Sonne an den Vormittagen und Quellwolken im Tagesgang im Osten und östlichen Alpennordrand;  im Einflußbereich des schwachen Mittelmeertiefs durchwachsen und schaueranfällig im SW und W. Dieser unspektakuläre Wettercharakter bleibt uns im wesentlichen bis zum Fronleichnamstag erhalten.

Eine auffällige Veränderung der Druckverteilung am Atlantik, die in dieser Form in meinem letzter Analyse noch nicht erkennbar war,  mischt  sich nun ins Wettergeschehen. Ein mächtiges Höhentief schnürt sich aus dem – das Atlantikhoch im Westen flankierenden – Trog ab und gräbt sich stationär zwischen Azoren und Portugal ein.  Zum Vergleich rechts daneben meine verlinkte zeitgleiche Modellkarte vom 12.6.:

gfs-0-84.16.06.14

gfs-2014061200-0-186-12.06.14

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet diese Entwicklung?  Synoptisch eine anspruchsvolle Lage. Obwohl uns dieses Höhentief nicht direkt beeinflußt , ist es maßgeblich für das Wetter in der letzten Junidekade bei uns beteiligt.

Variante 1:  das Höhentief bleibt isoliert und ortsfest eingebettet in höherem Geopotential;  Österreich verbleibt in einer NW-lichen Grundströmung, in der uns schwache Störungen des Skandinavientiefs streifen.  Wechselhaftes maritimes mitteleuropäisches Sommerwetter mit  Temps von max. 25°.
Variante 2: das Höhentief verbindet sich an der schwächsten Stelle der Hochdruckbrücke mit dem NO-europäischen Tiefdruckkomplex und fungiert als Türöffner zu einer mächtigen Austrogung von Skandinavien bis Marokko. Trog Mitteleuropa   mit nasskalten Aussichten oder feuchte SW-Lage zyklonal wenn die Trogachse etwas nördlich zu liegen kommt oder Hochdruckkeil vom Mittelmeerraum, wenn sich die Trogachse steiler (N-S) ausbildet.

 

Bleiben wir zunächst beim langen Wochenende: da ändert sich im Osten am Wettercharakter der Tage davor nichts. Die Aktionszentren bleiben das Atlantikhoch und das Skandinavientief. Wir verbleiben dazwischen in einer NW bis W-Grundströmung, mit der gemäßigte maritime Luftmassen herangeführt werden. Wechselhaftes aber insgesamt freundliches Wetter, auch wenn uns schwache Frontausläufer mit Wolkenfeldern streifen können. Positiv für den W und S: es wird stabiler und sonniger, da sich das tiefe Geopotential im Mittelmeerraum langsam auffüllt.  Das Temperaturniveau bleibt typisch für einen mitteleuropäischen Sommer mit Maximalwerten um 25°.

Repräsentative Modellkarten für Fr und So:

gfs-0-108.16.06.14            gfs-0-156.16.06.14

 

Die weitere Entwicklung, auch wenn sie noch nicht abgesichert ist, wird auf der letzten Geopotentialkarte schon angedeutet.  Das Skandinavientief verbindet sich mit dem Höhentief zwischen Azoren und Portugal; eine Ausprägung der oben beschriebenen Variante2. Es entsteht ein meridional ausgerichteten Trog über dem Atlantik mit Tendenz zur Ostverlagerung.  An seiner Vorderseite wird Warmluft von der Sahara nach Mitteleuropa geführt wird:

gfs-0-204.16.06.14             gfs-1-204.16.06.14

 

Wenn es so kommt, dann erwartet uns in den letzten Junitagen eine neue Hitzewelle oder/und die nächste Gewitterlage.

 

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