Extreme Hitzewelle mit rekordverdächtigen Höchsttemperaturen

Erfrischung im Freien bietet nur mehr das Wasser oder der frühe Morgen. Auch auf den Bergen hält ungewöhnliche körperfeindliche Wärme Einzug.

Bereits gestern gab es  an manchen Wetterstationen im NO  Österreichs Höchsttemperaturen von  35° C .
An meiner Messstation in Thenneberg habe ich gestern Nachmittag 31,1 ° C gemessen, die bisher höchste Temperatur in 2017.

Das war aber erst der Anfang einer längerer und sich möglicherweise noch intensivierenden Hitzewelle. Die Tmax werden in den Niederungen bis zumindest Mitte kommender Woche über 30° C liegen, lokal sind im östlichem Flachland knapp 40° C nicht auszuschließen. Tropennächte mit einer nächtlichen Tiefstemperatur über 20° C werden sich dazugesellen.
Ein zusätzliches Problem stellt die herrschende Trockenheit dar, die in der zweiten Wochenhälfte noch durch auflebende westliche Winde im Donauraum und im O verstärkt wird.
Hitzegewitter bleiben weitgehend auf das Bergland beschränkt. Flächendeckender Regen ist nicht in Sicht.

 

Hitze und Trockenheit beherrschen seit Wochen die Iberische Halbinsel und haben dort (Portugal) zu verheerenden Waldbränden geführt. Diese Wärmeblase erreicht pünktlich zum astronomischen Sommerbeginn (heute 06:24 nach mitteleuropäischer Sommerzeit  MESZ) auch ME und hat die Apen bis über das Wochenende hinaus fest im Griff.
Der warme Höhenrücken wird zwar im N von der Frontalzone abgeflacht, die Fronten bleiben aber strömungsparallel und bringen den Alpen keine nennenswerte Abkühlung.

Exemplarisch die heutige Druckstruktur, an der sich bis inkl. Wochenende nicht viel ändern wird:

21.06.2017.gfs-0-12

 

Mit der bevorstehenden Abflachung des Höhenrückens verlagert sich die Hitze langsam nach O, der Alpenraum bleibt, wie der berechneten Druckverteilung für kommenden Sa zu entnehmen ist,   unter dem warmen Höhenrücken:

21.06.2017.gfs-0-84

 

Was erwartet uns in der kommenden Woche?

Entlang der europäischen Atlantikküste und  Westeuropa wird zu Wochenbeginn  eine zunehmend markante  Austrogung simuliert. Sowoh das amerikanische GFS-Modell, als auch das europäische EZ stützen diese Entwicklungsvariante in ihren letzten Modellrechnungen.

ME käme an der Vorderseite in einer warmen bis heißen SW- bis S-Strömung zu liegen.

Die Hitze wäre prolongiert mit ein paar zusätzlichen Graden   😉

Exemplarisch die Temperaturkarte für 1500m.  Bei Sonneneinstrahlung und (über-)adiabatischem Temperaturgradienten (>1 K Temperaturabnahme pro 100m), wie er um diese Jahreszeit bei Hochdrucklagen oft auftritt,  würde dies eine „Bruthitze“ bedeuten:

21.06.2017.gfs-1-156 

Im erweiterten Mittelfristzeitraum (ab Mitte kommender Woche) deutet sich eine Progression des Troges mit Unwetterpotential an. Danach folgt wechselhaftes Wetter auf durchschnittlichem sommerlichem  Temperaturniveau.

Die Einschätzung ab kommender Woche ist erfahrungsgemäß noch mit Unsicherheiten behaftet und wird von mir in den nächsten Tagen näher analysiert und aktualisiert.

 

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