Auch heute Fr Unwettergefahr, ab morgen Sa Stabilisierung

Heiße mit Saharasand angereicherte Luftmassen haben  Mitte der Woche  von S die Ostalpen erreicht und farbenprächtige Sonnenauf- und Sonnenuntergänge bewirkt.
Das Beitragsbild zeigt den Sonnenuntergang in Ptuj/Slowenien mit Drau und Schloss am Mi abends.

Entlang der scharfen Luftmassengrenze, die von S nach N quer über Österreich lag, haben sich gestern wie befürchtet heftige Unwetter entladen.

 

Gestern Do bildete sich bereits am Nachmittag  nördlich des Schneeberggebietes in der energiegeladenen Luft ein erstes heftiges Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und kleinem Hagel. Es zog weiter nach N über das Triestingtal in den Wienerwald und schwächte sich in weiterer Folge ab:

10.08.2017.inca

Quelle: ZAMG

 

10.08.2017.blitze

Quelle: Blitzortung

An meiner Wetterstation in Thenneberg fielen in knapp 10 min 20mm Regen!

Eine unwetterträchtige Gewitterzone erreichte in den Abendstunden von S den SO und O Österreichs und hinterließ in der Stmk, NÖ und Bgl ihre Spuren.

Entlang der  Luftmassengrenze, die auch heute Fr noch stationär über den zentralen und östlichen Teilen Österreichs liegt,  muss über den Tag verteilt weiterhin mit z.T. schweren Gewittern und lokal unwetterartigen Ausprägungen gerechnet werden.

Erst morgen Sa setzt sich von W mit einer Kaltfront eine stabilere Luftmasse durch. Dabei gibt es nach W zu und im Nordstau noch etwas Regen, während sich im O und S ein wechselhafter, weitgehend trockener Wettercharakter einstellt. Dabei ist es deutlich kühler und im Donauraum windig.

Die Folgetage bis zum Feiertag am Di stehen im Zeichen von Hochdruckeinfluss.

Dabei ist die Luft am So im N noch feuchter und wolkenreich, während im S die Sonne überwiegt.

Mo/Do erfolgt eine langsame Rückdrehung der Strömung auf SW. Damit werden wieder deutlich wärmere, aber auch labile Luftmassen zu den Ostalpen geführt. Vor allem im Bergland steigt die Gewitterwahrscheinlichkeit.

Der weitere Trend ab Mitte der Woche: unbeständig und niederschlagsanfällig!

 

Überblick anhand der Ensemblerechnungen von GFS für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“: 

11.08.2017.ens

 

Synoptische Analyse:

Die aktuelle Druckstruktur zeigt eine zonaleZirkulation über dem gesamten Nordatlantik und das durch eine Hochdruckbrücke abgeschnürte Höhentief über den Westalpen. An seiner Vorderseite wird warme und feuchlabile Mittelmeerluft in die Osthälfte Österreichs und Osteuropa gesteuert. Aus W strömt feuchtkühle Meeresluft in die westlichen Bundesländer. Entlang der Luftmassengrenze (LMG) wird es auch heute zu heftigen konvektiven Ereignissen kommen:

11.08.2017.gfs-0-6

 

Bis morgen Sa verlagert sich das Höhentief nach Italien und zur Adria. Die gesamten Ostalpen werden mit Winddrehung auf NW-liche Richtung von der deutlich stabileren und kühlen Atlantikluft geflutet:

11.08.2017.gfs-0-30

 

Ab So setzt sich mit einem Keilvorstoß des Azorenhochs Hochdruckeinfluss durch. Das Höhentief verlagert sich zum Balken und verliert seinen Einfluss auf die Ostalpen.
Das bis dahin zonal ausgerichtete Azorenhoch wird über den zentralen Nordatlantik durch eine beginnende Austrogung neuerlich „eingedellt“. Damit dreht an der Vorderseite des entstehenden Troges die Strömung zurück auf SW. Sie wird die am So noch über den nördlichen und östlichen Teilen Österreichs liegende kühle Meeresluft zu Beginn kommender Woche  durch labile Subtropikluft mit sommerliche Temperaturen ersetzen:

11.08.2017.gfs-0-60

 

Am Di, dem Feiertag, erstreckt sich der Trog von GB über Westfrankreich bis Galizien. In den Ostalpen überwiegt bei Warmluftzufuhr noch der antizyklonale Einfluss eines mächtigen Rückens, der bis zum Baltikum reicht.
Über Westeuropa entsteht entlang einer Luftmassengrenze eine Gewitterzone, die  mit Annährung des Troges in der kommenden zweiten Wochenhälfte bei uns für eine unbeständige Witterung sorgen dürfte (Details demnächst):

11.08.2017.gfs-0-108

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