Gestern Föhn, heute polare Kaltluft als Vorgeschmack auf den bevorstehenden frühwinterlichen Abschnitt

Heftig hat sich der Wetterwechsel von gestern Sa auf heute So angefühlt, vor allem in den Fingern beim Fotografieren mit dem reaktionsträgen Touchscreen meines Smartphones  😉

 

Während es gestern oberhalb der Inversion noch föhnig und angenehm  mild war (Fotos vom Schöpfel)……………………………

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………………………..entstanden heute in der hinter der Kaltfront eingeflossenen und um fast 15 K kälteren Polarluft  Wintergefühle (Fotos vom Hocheck):

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Und nach den aktuellen modellübergreifenden Berechnungen behauptet nach einem  kurzen Warmlufteinschub am kommenden Di ab Mitte der kommenden Woche der Winter auf längere Zeit seine Herrschaft im Alpenraum. 

Die Erhaltungsneigung der meridionalen Zirkulation sorgt für frühwinterliche erste Dezemberdekade. Der Keil des Azorenhochs mit Drang bis Südgrönland/Island lässt sich nicht kleinkriegen. Kaum wird er in seinem nördlichen Teil von der Frontalzone überlaufen, regeneriert er sich aufs neue. Damit werden weiterhin maritime Kaltluft aus NW oder polare Kaltluft aus nördlicher Richtung nach ME gesteuert, Potential für Mittelmeertiefentwicklung inklusive. 

Potential für nennenswerte Schneefallereignisse besteht von kommenden Mi auf Do (oberhalb 300m) und für das kommende Wochenende bis ins Flachland. Im Detail werde ich darauf in einem gesonderten Prognose/Analyse-Beitrag eingehen.

Dass der bevorstehenden winterlichen Wetterabschnitt über das kommende Wochenende hinaus andauer wird, zeigt die über die Ensemblerechnung gemittelte Druckstruktur der aktuellen GFS-Modellrechnung für den Nikolaustag. Man erkennt eine Viererwelle über der NH (nördliche Hemisphäre) mit dem Azorenkeil am Atlantik und dem markanten Trog über ME:

26.11.2017.gensnh-21-1-240

 

Viererwellen über der NH erweisen sich in der Regel als sehr persistent, sodass derzeit das Ende des winterlichen Abschnitts nicht ersichtlich ist.

Auch wenn die großen Kaltluftmassen des PW´s (Polarwirbel) weit weg sind, behauptet sich  im ortsfesten und sich immer wieder regenerierenden Trog über ME ein gemäßigter Kaltuftkörper:

26.11.2017.gensnh-21-0-240

 

Schwer einzuschätzen ist derzeit noch die Niederschlagsintensität und damit der Aufbau einer Schneedecke. 
Kommt die Luft mehr aus NW über die Nordsee, ist sie feuchter und kann vor allem an der Alpennordseite für Stauniederschläge sorgen. Bei N/NO-Anströmung dagegen mag die Luft zwar kälter sein, aber mit Sicherheit ist sie dann auch trockener und weniger niederschlagsanfällig. Bei labilen Luftschichtung sind dann nur leichte (Flachland) bis mäßige (Bergland) Schneeschauer zu erwarten.
Potential für stärkere Schneefallereignisse besteht aber auch durch die mögliche Entstehung von Mittelmeertiefs, wenn der Trog mit seiner Höhenkaltluft bis ins Mittelmeer vorstößt und dort Zyklogenese auslöst.

Konklusio: es wird frühwinterlich kalt, Schneefälle wird es geben aber deren Intensität lässt sich noch nicht verlässlich vorhersagen.

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