Schauer und Gewitter bleiben Begleiter der hochsommerlichen Wetterlage

Höhentiefentwicklungen oder Kaltlufttropfen (KLT), die im Bodendruckfeld nicht abgebildet sind, durchkreuzen oft aufgrund ihrer schweren Berechenbarkeit durch die Wettermodelle eine Wetterprognose. Aus diesem Grund erfolgt heute eine Aktualisierung meiner Wochenprognose mit leichten Korrekturen.

Aufrecht bleibt meine Einschätzung, dass nun nach Abzug des Wochenendtroges  der bisher wärmste Abschnitt dieses
Sommers, sowohl hinsichtlich Höchsttemperaturen als auch deren räumliche und zeitliche Ausdehnung, beginnt. Auch Tropennächte werden vor allem in den „zubetonierten“ Ballungsräumen häufig auftreten.

Verantwortlich für diese GWL ist  eine weiterhin stark meridional geprägte Blockierungslage der atlantischen Frontalzone mit einem Höhenhoch über NW-Russland und einem Ableger des Azorenhochs, der sich mit einem Rücken über SW-Europa nach N ausdehnt. Dem gegenüber stehen ein Trog über dem Nordatlantik und ein flaches ausgedehntes Höhentief über SO-Europa. ME liegt nun genau im Zentrum dieses Viererdruckfeldes und damit zwischen diesen vier Stühlen.
Eine schmalen Geopotenzialbrücke verbindet den Rücken im SW mit dem Höhenhoch im NO . Am Boden herrschen geringe LD-Gegensätze. Verhältnisse, die für einen typisch hochsommerlichen Tagesgang mit freundlicher erster Tageshälfte und örtlichen Wärmegwittern im Berg- und Hügellland an den Nachmittagen sprechen (Di/Mi).

Als Störefried  dürfte nach neuesten Berechnungen ein KLT des Höhentiefs im SO ins Spiel kommen. Seine Annäherung aus O sorgt nach den Simulationen von GFS und EZ ab Do für eine deutliche Labilisierung der  Luftschichtung, sodass vor allem im O  sowie im Berg- und Hügelland die Quellwolkenbildung und Gewitterbereitschaft zunehmen. Stabiles Schönwetter ist deshalb nicht zu erwarten;  schwülwarme Verhältnisse mit Temperaturen auf hochsommerlichem Niveau bleiben uns aber erhalten.

Der Atlantiktrog bleibt währenddessen ortsfest und stützt weiterhin die Warmluftzufuhr über WE zum Hoch über Skndinavien/NW-Russland  und damit die hochsommerliche GWL (Beitragsbild).

Mit reichlich Einstrahlung sind Tmax über 30°C zu erwarten. Die Nullgradgrenze steigt über 4000m.

Am kommenden Wochenende deutet sich eine allmähliche Annäherung des atlantischen Troges an, während das Höhentief über SO-Europa hartnäckig seine Position behauptet. Folglich wird
die Potentialbrücke über ME abgebaut und muss einer Tiefdruckrinne weichen. Die Wahrscheinlichkeit für Schauer und teils heftige Gewitter steigt an. Dabei wird es drückend schwül.

In der erweiterten Mittelfrist deutet sich über ME die Fortsetzung des gradientenschwachen  Hochsommerwetters mit Gewitteraktivität an. 

 

Synoptischer Überblick:

Die Geopotentiel-/Druckstruktur für kommenden Do zeigt ein etwas „ungleichgewichtiges“ Viererdruckfeld:

– das etwas nach W zurückgewichene Azorenhoch mit einem Ablegerhoch über SW-Europa,
– ein Hoch über NW-Russland, das über eine Potentialbrücke mit dem Rücken über SW-Europa verbunden ist,
– ein markantes Atlantiktief mit Austrogung bis in den Biskayaraum, an dessen Vorderseite subtropische Warmluft in den skandinavischen Raum gesteuert wird,
– und das flache Höhentief über OE mit einem KLT über Ungarn, der in den Ostalpen zu einer Labilisierung der Luftschichtung führt.

Flache Druckverteilung herrscht am Boden:

 

Am Wochenende erreicht eine Kaltfront des Atlantiktiefs WE. Gleichzeitig verstärkt sich wieder das Skandinavienhoch und blockiert das weitere Vordringen in den Alpenraum. Die Potentialbrücke wird aber durch eine flache Tiefdruckrinne, die sich über ME zwischen den genannten Tiefdruckzonen ausbildet. Der Wettercharakter fürs Wochenende wird schwülwarm, leicht zyklonal geprägt und gewitteranfällig:

 

Auch wenn ist ein Blick in den noch unsicheren Mittelfristzeitraum ist, dürfte der hochsommerlich warme Wetterphase, wie schon in meiner Wochenprognose angedeutet, auch nach dem kommenden Wochenende bestehen bleiben. 
Das Viererdruckfeld, das das Zirkulationsmuster über Nordatlantik/Europa bestimmt, zeigt große Beständigkeit. ME bleibt zwischen den Stühlen in einer gradientenschwachen hochsommerlichen Luftmasse. Dabei lässt sich aus heutiger Sicht nicht sagen, ob eine zyklonale Tiefdruckrinne oder eine antizyklonale Potentialbrücke über dem Alpenraum zu liegen kommt: 

 

Extrem sind die berechneten Temperaturabweichungen für das Monatsende über Skandinavien. Das Hochdruckgebiet, das sich seit Februar immer wieder regeneriert, sorgt dort für Trockenheit, Waldbrände und enorme positive Temperaturabweichungen vom langjährigen Mittel. Im Bereich des Nordkaps wurden bereits Rekordtemperaturen von über 30°C gemessen und diese Werte dürfte sich nach den aktuellen Modellberechnungen auch Ende Juli wiederholen:

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