Alle Beiträge von Franz

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Dem milden Atlantikwetter folgt mit einer Meridionalisierung des Zirkulationsmusters ein winterlicher Wetterabschnitt

Ergänzend zu meiner Wochenprognose von  Sa früh, die vor allem einen synoptischen Überblick über die zu erwartende großräumige Wetterentwicklung darstellte, möchte ich heute anhand der Ensemblerechnungen des amerikanischen GFS für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ eine Detailprognose mit Ausblick auf die zweite Dezemberwoche nachreichen:

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Wochenprognose: Dynamisches Westwindwetter

Wie angekündigt, erfolgt – abgesehen von den letzten Kaltluftseen in den Niederungen des O – ein ausgesprochen milder Start in den meteorologischen Winter. Die zunehmende Zonalität am Atlantik setzt sich nach mehreren Anläufen gegen das blockierende Hoch über OE bis in den Alpenraum durch. Damit wird während der ersten Winterwoche mit einer Abfolge von Frontdurchgängen und kurzen Wetterbesserungen ein wechselhaftes, weitgehend zyklonales, niederschlagsanfälliges und für die Jahreszeit zu mildes Wettergeschehen durchsetzten. Schneezuwachs gibt es im Bergland  nur jenseits von 1500m-2000m, vor allem in NW-Staulagen entlang des  Alpenhauptkamms und nördlich davon. Darunter – bis in mittlere Höhenlagen – herrscht Tauwetter bei teils stürmischem Wind um W. Die hartnäckigen Kaltluftseen in den Niederungen des O  werden zu Wochenbeginn endgültig ausgeräumt, sodass hier niedrige zweistellige Tmax zu erwarten sind.

Erst im Verlauf des kommenden Wochenendes könnte durch eine Aufwölbung am Atlantik die Zirkulation über ME auf NW schwenken und deutlich kältere subpolare Luftmassen heranführen. 
Da der Kaltluftstrom über die Davisstraße auf den NW-Atlantik anhält und die Tiefdruckproduktion bei Neufundland aufrechthält, dürfte der Atlantikkeil rasch überlaufen werden (Grundlage GFS) und das insgesamt zonale Zirkulationsmuster bestehen bleiben.

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Vom Sturm gezeichneter Schneeberg

Bevor in der Höhe Milderung dem gefallenen Schnee wieder zusetzt, unternehme ich heute ein Schitour auf den Schneeberg. Meine Erwartungshaltung auf brauchbare Schitourenbedingungen ist sehr gering, denn für das felsige mit Latschen durchsetzte Gelände im oberen Teil ist der jüngst gefallene lockere Neuschnee nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Dazu kommt noch der starke Wind, der am Ende des Schneefallereignisses die polare Kaltluft brachte. Mein Plan lautet, den sonnigen Wintertag genießen, soweit wie möglich mit Schi anzusteigen und die letzten Höhenmeter zu Fuß zurückzulegen. Umso überraschter bin ich, dass es die Verhältnisse erlauben, bis zum Gipfel mit Schi anzusteigen und von dort bis zum Ausgangspunkt ohne nennenswerte Feindberührung wieder abzufahren.

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Schiwanderung in den Gutensteiner Alpen

Nachdem ich gestern am Hocheck oberhalb 800m überraschend große Neuschneemengen angetroffen habe, plante ich für heute  erste Schitour dieses Winters. Aus Zeitgründen mußte es in der Nähe sein. Deshalb wähle ich mit Hochstaff und Reisalpe zwei  nahe Gipfel in den Gutensteiner Alpen, die viel Wiesengelände aufweisen. Waldabfahrten brauchen ein Schneefundament, das derzeit noch nicht vorhanden ist. Die 40cm pulvriger Neuschnee ermöglichen trotzdem ausreichend gute Bedingungen für Aufstieg und Abfahrt.

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Der Druck des Atlantik wächst

Nach Abzug des Adriatiefs, das an seiner Rückseite kontinentale Kaltluft angezapft und zu den Ostalpen gelenkt hat, setzt sich heute Mi und morgen Do ein Zwischenhoch durch. Zwei herrliche Wintertage mit strengem Morgenfrost und viel Sonne tagsüber sind in den schneebedeckten Gebieten zu erwarten. Die Schneemengen am Hocheck sind nicht „in Gefahr“  🙂  (Beitragsbild).
Mit einer Luftmassengrenze (LMG) quer über der Osthälfte Österreichs, die die eingeflossenen kontinentale Kaltluft von milderer Atlantikluft trennt, herrscht in den kommenden Tagen ein deutliches W-O  Temperaturgefälle. Während in den Kaltluftseen des O bis zum Wochenende durchaus Eistage möglich sind, steigen in den westlichen Alpentälern die Temperaturen teils gegen 10° C.
Am Fr legt sich im Tagesverlauf der Wolkenschirm einer Warmfront über die gesamten Ostalpen. Milderung auf allen Bergen und Winddrehung auf W geht damit einher. Die Kaltluftseen im O werden aber nicht ausgeräumt. Der NS der Warmfront ab der Nacht auf Sa fällt im O entweder als Schnee oder gefrierender Regen. Es besteht aus heutiger Sicht die Gefahr von Glatteis am Sa früh!
Nach einer Wetterberuhigung am So mit mildem Westwind auf den Bergen und weiterhin beständigen Kaltluftseen in den Niederungen des O, folgt am Mo die nächste Front. Mit ihr kommt nicht nur Regen, sondern die Kaltluftseen im O werden langsam ausgeräumt und überall ein paar ungewöhnlich milde Tage mit Tmax um 10° c eingeleitet.

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Zweiter Wintereinbruch am Hocheck

Das bizarre Raueis, mit dem vor genau einer Woche der Winter  das erstemal in diesem Spätherbst seine Krallen gezeigt hat, war nur von kurzer Dauer. Eine föhnige SW-Strömung sorgte in den letzten Tagen bei positive Temperaturen bis über 2000m für kräftiges Tauwetter.
Ein Adriatief mit Vb-ähnlicher Zugbahn, für den Alpenostrand, dem Wienerwald und dem östlichen Nordstaubereich der NÖ-Voralpen  im Winter der Schneebringer schlechthin, sorgte von So abends bis heute Di früh für  30mm bis 40mm NS. Mangels vorhandener Kaltluft, fiel ein großer Teil des NS unterhalb 800m-1000m als Regen. Erst mit der Verlagerung des Tiefdruckkerns nach Ungarn im Verlauf des gestrigen Mo drehte die Strömung von SO auf NO, wodurch zunehmend kältere Kontinentalluft zu den Ostalpen advehiert wurde. Im Oberen Triestingtal dauerte es aber bis gegen Mitternacht, bis der Regen in Schnee überging.  Mit 3cm bis 5cm  ist die Schneedecke im Tal (knapp über 400m) entsprechend gering ausgefallen. Mit jedem Höhenmeter auf das Hocheck nimmt die Schneemächtigkeit aber deutlich zu, sodass im Gipfelbereich des Hocheck (1037m) gut  25cm pulvriger Neuschnee neben Verfrachtungen bis über 1/2m Höhe anzutreffen sind. Zusätzlich hat der starke N-Wind am Hocheckkamm dank tiefer Wolkenuntergrenzen kräftige Raueisstrukturen an Bäumen und Ästen ausgebildet.
Da die kontinentale Kaltluft im O Österreichs bis Fr/Sa wetterbestimmend bleibt, wird sich die Winterlandschaft am Hocheck einige Tage halten können. Erst nach dem Wochenende ist mit einem deutlichen Temperaturanstieg und Tauwetter zu rechnen. 

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Wochenprognose: nasskalter Start, frostige trockene Wochenmitte, zu milder Winterbeginn

Auflebende Dynamik am Atlantik versetzt die Polarfront/nördliche Frontalzone  in Schwingung und verschafft ihr sukzessive Raumgewinn nach O. Eine nachhaltige Zonalisierung mit mildem Westwetter und erhöhter NS-Neigung bis ME kann sich aber nach derzeitigem Modellstand nicht durchsetzen. Damit ist fürs Bergland bis auf weiteres kein nennenswerter Neuschnee zu erwarten.
Lediglich die Gebirgsgruppen in der Osthälfte können zu Wochenbeginn dank eines Adratiefs mit über 20cm Neuschnee auf aperen Böden rechnen. Auch in den Niederungen wird sich mit der einsickernden kühleren Luft aus NO eine Schneedecke ausbilden. Im Flachland wird es bei den zu erwartenden Temperaturen bei Schneeflocken ohne Belagsbildung bleiben.
Danach folgt eher ein weitgehend ruhiger antizyklonal geprägter Wetterabschnitt mit einer Luftmassengrenze quer über den Ostalpen und W-O Temperaturgefälle. Die Wirksamkeit einer atlantischen Kaltfront mit Trogpassage zum kommenden Wochenende ist noch schwer einzuordnen, dürfte aber nur schwach und nicht nachhaltig sein.
Die Ausbildung von trockenen Inversionslagen an den ersten Tagen des meteorologischen Winters (oben mild, unten frühwinterlich kalt) ist nach Querprüfung der verschiedenen Modellrechnungen (GFS, EZ, UKMO, GEM) meines Erachtens sehr wahrscheinlich.

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Kommt der Atlantik langsam in Schwung?

Das Gastspiel des Winters war im S und O Österreichs durchaus heftig (Beitragsbild, siehe LINK), aber bereits heute setzt verbreitet nachhaltiges Tauwetter ein. Vor allem auf den Bergen wird es sehr mild, in den Niederungen und im Flachland bleibt es in den kommenden Tagen oft bei (Hoch-)nebel mit einstelligen positiven Temperaturen.
Ein Ende der atlantischen Blockinglage und damit des gradientenschwachen „Tümpelwetters“ wird aber am Horizont sichtbar.

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Tiefwinterliches eisiges Hocheck

Die Mischung aus kalter Kontinentalluft mit feuchtmilder Mittelmeerluft sorgt heute am Vormittag nicht nur für mäßigem Schneefall (ca. 5cm), sondern auch für ansehnliche bizarre Eisgebilde am windausgesetzten Kammbereich und auf der Warte des Hocheck.
Bilderstrecke von meiner heutigen Hocheckwanderung (am Beitragsende sind Fots vom 21.11. in der Früh hinzugefügt):

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