Archiv der Kategorie: Wetterprognosen / Synoptische Analysen (Wetterblog)

Wetterphänomen Saharastaub

Eine starke Südföhnlage ist heute Di und morgen Mi im Alpenraum wetterbestimmend. Mit ihr werden aus dem Bereich Marokko/Nordalgerien  äußerst warme und mit Saharastaub angereicherte Luftmassen über die Alpen gesteuert.
Ursache für dieses Wetterphänomen ist ein mächtiges atlantisches Tiefdrucksystem vor der europäischen Atlantikküste mit mit einer Austrogung bis NW-Afrika (Beitragsbild). Im Bereich der Trogspitze kommt es zu Hebung, mit der feiner Saharastaub in höhere Luftschichten gelangt und mit der großräumigen Strömung weit nach N transportiert wird.

Die nachfolgende Animation, zusammengestellt aus Einzelbilder der Plattform Skiron, zeigt anschaulich den Transport des Saharastaubs, der im Verlauf des heutigen Di die Alpen erreicht und sich bis morgen Mi schon etwas ausgedünnt bis Polen und zur Ostsee ausbreitet: 

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Wochenprognose: Der Frühling kämpft um seine Vorherrschaft

Hinter der Kaltfront, die in der vergangenen Nacht von W nach O  mit Niederschlägen – Schnee bis unter 1000m –  und starkem NW-Wind Österreich gequert hat, folgt heute am Ostersonntag ein Höhentrog gefüllt mit polarer Kaltluft. Die bescheidenen Tmax werden im höheren einstelligen Bereich angesiedelt sein. Die labile Luftschichtung begünstigt Quellungen und die Ausbildung von schauerartigem Niederschlag. Dabei können im Tagesverlauf vor allem im N und O auch Graupelschauer und einzelne Gewitter auftreten. Wetterbegünstigt mit sonnigen Auflockerungen ist die Alpensüdseite.

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Ostern nasskalt, danach typisches Aprilwetter

Die Gründonnerstagsmahlzeit (Beitragsbild) ist gesichert   🙂

Wechselhaft   geht es heute am Gründonnerstag und morgen am Karfreitag in Richtung Osterwochenende. Mit der Drehung der Strömung von W über SW auf S wird es morgen Fr föhnig und an der Alpennordseite und im O deutlich  milder als an den letzten Tagen. Ausgenommen ist die durch Südstau mit Niederschlägen versorgte Alpensüdseite.
Im Verlauf des Karsamstag schiebt sich aus W ein markanter Tiefdruckkomplex über den gesamten Alpenraum. An seiner Vorderseite wird zusätzlich ein Oberitalientief induziert, an seiner Rückseite flutet Höhenkaltluft den Alpenraum und die obere Adria. Während im W und S ganztags z.T. schauerartige Niederschläge zu erwarten sind, ist der Wettercharakter im O in der ersten Tageshälfte noch wechselhaft und trocken, ehe es auch hier nass wird.
Am Ostersonntag gelangen die Ostalpen an die zyklonal geprägte Rückseite des nun über Polen liegenden Tiefdruckkerns in eine nördliche Strömung. Damit wird es vorübergehend wieder bis in höhere Tallagen winterlich.
Am Ostermontag gerät die eingeflossene Kaltluft unter Hochdruckeinfluss. Dies führt zu  Wetterberuhigung mit freundlicherem Wettercharakter aber noch recht bescheidenen Temperaturen (Tmax knapp über 10° C).
Ab kommenden Di führt an der Vorderseite eines Atlantiktiefs eine großräumige SW-Strömung vorübergehend deutlich mildere Luftmassen mit frühlingshaften Temperaturen, antizyklonaler Prägung und einigen hohen Warmluftwolken zu den Ostalpen. 
Dies hat aber nur begrenzte Lebensdauer, denn bereits nach Wochenmitte wird an der Rückseite einer eingebetteten Front wieder kühle Meeresluft eingebunden. 
Danach soll nach dem aktuellen GFS-Modelllauf wieder ein rasches Rückdrehen der Strömung auf SW erfolgen.
Typisch wechselhaftes Aprilkwetter kündigt sich somit für die erste Aprildekade an. Der Weg zu einem nachhaltigen Frühjahrsdurchbruch bleibt also weiterhin „steinig“ , und auch die Kaltluftmassen über Skandinavien bleiben in Lauerstellung.

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Wochenprognose für die Karwoche: milder aber unbeständig

Ungetrübter Sonnenschein wie am vergangenen Wochenende (Beitragsbild) ist nicht mehr zu erwarten, dafür werden die winterlich kalten Luftmassen  nach Skandinavien zurückgedrängt.
Der schwache Hochdruckeinfluss vom Wochenende wird zu Beginn der Karwoche   atlantischen Fronten Platz machen. Der damit verbundene unbeständiger Wettercharakter mit vorherrschend westlichen Winden, zeitweiligen Niederschlägen (vor allem nördlich der Alpen) und gedämpften Frühlingstemperaturen (Tmax um 10° C) bleibt  bis Wochenmitte bestehen.
In der zweiten Wochenhälfte gelangt ME zunehmend an der Vorderseite eines Tiefdrucksystems vor der europäischen Atlantikküste. Einer  SW-Lage lenkt vorübergehend mildere Luftmassen aus dem Mittelmeerraum an die Ostalpen und bringt einen Hauch von Frühling an die föhnige Alpennordseite. Benachteiligt bleibt dabei die Alpensüdseite durch Wolken und Stauniederschläge.

Der weitere Trend:
Das Osterwochenende (Karsamstag,Ostersonntag) dürfte nach derzeitigen Modellberechnungen mit einem Frontdurchgang teilweise nass und wieder deutlich kühler werden. Die Schneefallgrenze sinkt vorübergehend wieder bis in höhere Tallagen.
Erst danach, ab Ostermontag, sehe ich Chancen auf nachhaltige frühlingshafte Temperaturen. Zwischen einem Trog vor der europäischen Atlantikküste und zunehmend hohem LD über dem Mittelmeer gelangt ME in eine großräumige SW-Strömung.  Welches dieser beiden Systeme bei uns Oberhand gewinnt ist noch nicht vorherzusagen.  Tendenziell wird nach W zu der zyklonale und nach O der antizyklonale Einfluss überwiegen.

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Wochenprognose: beachtlicher Winternachschlag

Die Zufuhr kalter Luftmassen dauert in der kommenden Woche an. Zwischen einem Hoch, das sich von  Skandinavien retrograd auf den Nordatlantik ausdehnt, und Tiefdruckgebieten über dem Mittelmeer und Balkan  (High-over-Low) wird seit gestern in den unteren Schichten der Troposphäre kontinentale Kaltluft vom russischen Kontinent zu den Ostalpen gesteuert.  Zusammen mit der in höheren Schichten aufgleitenden  feuchten Mittelmeerluft kam/kommt es dabei verbreitet zu leichtem Niederschlag, der mittlerweile bis in tiefe Lagen in Schnee übergegangen. Die NS-Mengen fielen geringer als erwartet aus. Im Oberen Triestingtal fiel bis heute So morgens etwa 5cm kalter Schnee (aktuell um 07:00: -7,1° C und leichter Schneefall; siehe Beitragsbild) auf die warmen Böden.

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Wochenprognose: Westwetterlage gefolgt von Südföhnlage und Zufuhr kontinentaler Kaltluft

Ein atlantisches Sturmtief verursachte am Wochenende eine ausgeprägte Föhnlage über ME mit einem kräftigem Aufzeigen des Frühlings nördlich der Alpen und im O. Mit einem leichten Temperaturrückgang  wird von heute Mo bis Mitte der Woche eine wechselhafte und milde Westwetterlage wetterbestimmend.
An der Vorderseite eines mächtigen Atlantiktiefs frischt am Do kurzzeitig Südföhn auf, ehe im Verlauf des kommenden Wochenendes dem Spätwinter mit einem kontinentalen Kaltluftvorstoß an der Südflanke eines Skandinavienhochs die Türen geöffnet werden.
Mit einem Mittelmeertief, das sich aus einem vorstoßenenden Trog des Antlantiktiefs abschnürt, ist vor allem im S und in den Alpen erheblicher Neuschneezuwachs zu erwarten. 

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Föhnlage beendet das Winterwetter

Mit dem gestrigen Westwinddurchbruch wurden auch die letzten Kaltluftseen in den Niederungen des O ausgeräumt. Die Temperaturen sind sprunghaft um teils über 10 K gestiegen (z.B. auf +10° C an meiner Messstation in Thenneberg).
Mit Drehung der Strömung über SW auf S wird es in den kommenden Tagen zunehmend föhnig. Während sich dabei an der Südseite der Alpen eine Staulage mit Wolken und am So mit intensivem Niederschlag einstellt, setzt sich an der Alpennordseite milder Südföhn durch. Die Milderung erreicht hier am So in prädestinierten Föhntälern ihren Höhepunkt.  Im Flachland des O und im nördlichen Alpenvorland ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Sonne von einer Stratusdecke verdeckt bleibt.

Nach der gradientenschwachen ruhigen winterlichen Witterungsphase, die gestern zu Ende ging, wird nun und im weiteren Verlauf der zweiten Märzdekade, also auch kommende Woche, die auflebende Dynamik am Nordatlantik unseren Witterungscharakter bestimmen. Ein sich immer wieder regenerierendes atlantisches Zentraltief verursacht über dem Alpenraum eine vorherrschender WSW-Strömung, mit der Fronten in abgeschwächter Form ME erreichen. Kurze kühlere Rückseitenlagen sind zu erwarten, aber eine Rückkehr eines winterlichen Abschnitts ist damit vorerst vom Tisch. Mit vorherrschender Tiefdruckdominanz wird es wechselhaft bei leicht überdurchschnittlichen Temperaturen.

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Wochenprognose: unbeständig und zyklonal geprägt

Der derzeit herrschende kalte lebhafte SO-Wind hat im Oberen Triestingtal zu starken Schneeverfrachtungen geführt. Nur an einigermaßen geschützten Stellen konnten sich ca. 20cm gleichmäßig verteilter Schnee behaupten (aktuelles Beitragsbild, 07:00). Exponierte Rücken sind abgeweht, Mulden und Leelagen entsprechend eingeweht. Bis morgen Sa wird der Wind abflauen.

Mit einem Temperaturanstieg auf jahreszeitlich durchschnittliches Niveau wird die kommende Woche deutlich milder verlaufen. Frühlingshaftes  hat sie aber nicht anzubieten. Unter durchgehend zyklonalem Einfluss wird es unbeständig bei zeitweisen leichten Niederschlägen. 
Da es an Dynamik in der Wetterküche fehlt, wird es ab morgen Sa bis in die zweite Wochenhälfte eher windschwach bleiben. Dadurch können sich in geschützten Tälern trotz deutlicher Erwärmung auf den Bergen inversionsbedingt teilweise Kaltluftseen halten.

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