Archiv der Kategorie: Wetterrückblick / Fallstudien (Wetterblog)

Rückblick auf Sturmtief YULIA

In der Nacht von So auf Mo querte  das Sturmfeld des in die Frontalzone eingebetteten Schnellläufertiefs YULIA. In meiner Wochenprognose habe ich auf das Wetterereignis hingewiesen und  auch im Oberen Triestingtal mit Sturmböen über 100km/h gerechnet. Der Sturm war zwar ruppig, aber nicht ganz so heftig wie befürchtet.

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Halbzeit des meteorologischen Winters (Rückblick und Ausblick)

Wie ein Fußballspiel hat auch der Winter zwei Hälften. Halbzeit ist heute und ich nutze dies zu einem Rückblick und einen kurzen spekulativen Ausblick auf eine hoffentlich interessantere und winterfreundlichere zweite Hälfte.

Zusammenfassend war die erste Winterhälfte österreichweit viel zu mild, zu trocken und damit auch im Gebirge schneearm. Die ausgeprägte Erhaltungsneigung  eines zonalem Zirkulationsmusters  mit einer häufig nördlich verlaufenden Frontalzone führte im Alpenraum zu einer Dominanz des antizyklonalen Einflusses (siehe weiter unten) mit Höhenwarmluft (Beitragsbild von gestern) und mit überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer, vor allem über der inversionsanfälligen Grundschicht.

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Jahresrückblick auf das Wetterjahr 2019 (Klimawandel in progress!)

2019 war in Österreich insgesamt das drittwärmste Jahr der Messgeschichte (1,6 K über dem klimatologischen Mittel 1981-2010). Die 14 wärmsten Jahre der über 250-jährigen Messgeschichte liegen alle in der jüngeren Vergangenheit: 2018, 2014, 2019, 2015, 1994, 2007, 2016, 2000, 2002, 2008, 2017, 2011, 2012, 2009 (Quelle ZAMG).
Ein untrügliches Indiz für den fortschreitenden Klimawandel (=anthropogen verursachte globale Erwärmung). Dieser vom Menschen verursachte und in Gang gesetzte Prozess ist irreversibel, wird durch noch schwer einzusschätzende positive Rückkopplungen (Kippelemente) verstärkt und kann nur durch rasches Gegensteuern verlangsamt und abgemildert werden. Dies ist „state of the art“ in der unabhängigen Wissenschaft. Auch wenn alle Klimaschutzmaßnahmen, die jetzt gesetzt werden, erst späteren Generationen zu Guten kommen, ist rasches Handeln – sowohl bei jedem einzelnen, als auch in der Politik – erforderlich. Noch in diesem Jahrhundert sind mit Ignoranz die schlimmsten Auswirkungen auf das Klima mit nicht abschätzbaren Konsequenzen auf Ökosysteme und die Menschheit zu befürchten.

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Warmes Sommerresümee und frühherbstliche Wochenprognose

Heute geht der meteorologische Sommer 2019 erwartungsgemäß mit einem Stockerlplatz der wärmsten Sommer in der 253-jährigen Messgeschichte der ZAMG zu Ende. Den Grundstein für Platz 2 hinter dem „Jahrhundertsommer“ 2003 hat der heiße Juni gelegt. Mit 4,6 K über dem Flächenmittel liegt er nicht nur an der Spitze der extrem warmen Junimonate in der Messgeschichte der ZAMG, er war auch außerordentlich sonnenreich und trocken. Die folgenden zwei Sommermonate Juli und August waren im Flächenmittel jeweils etwas über  1,5 K zu warm und wechselhafter und niederschlagsanfälliger.
Insgesamt weist der Sommer 2019 im Flächenmittel Österreichs einen Temperaturüberschuss von 2,7 K (2,9 K in 2003) auf und ein NS-Defizit von 30%. Eine detaillierte Sommerbilanz ist auf der HP der ZAMG ausgearbeitet.

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Zwischenbilanz Sommer 2019: Ein „Stockerlplatz“ für einen der heißesten Sommer in der Messgeschichte der ZAMG ist in Reichweite!

Mit 4,7 K über dem langjährigen Mittel war der Juni 2019 der wärmste in der 253-jährigen Messgeschichte der ZAMG (link). Weniger heiß verlief der Juli 2019, aber mit 1,7 K zählt auch dieser Monat trotz eines langen „Wohlfühlsommerabschnitts“ zu den 10 wärmsten Julimonaten (link ZAMG).
Es wird nun vom letztem Sommermonat, dem August, abhängen, wo sich der Sommer 2019 in der „Ewigenliste“ der heißesten Sommer, die derzeit vom Sommer 2003 mit 2,9 K über dem langjährigen Mittel von 1981-2010 (link Klimamonitoring ZAMG) angeführt wird, einreiht.

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Der Juni 2019 war der wärmste und trockenste des Messzeitalters der ZAMG

Bereits vor zwei Wochen hat sich aufgrund der Vorgeschichte und Modellsimulationen in die Zukunft abgezeichnet, dass der Juni auf Rekordkurs ist und bleibt. Jetzt ist es amtlich: der Juni 2019 ist der wärmste, trockenste und sonnenreichste seit es Messaufzeichnungen (1761) gibt (Klimanews der ZAMG).

An meiner Messstation verabschiedete sich der Juni mit der bisher  höchsten Temperatur des Jahres  von 36.4 °C. Außergewöhnlich war auch der gestrige Tagesgang von 27 K!
Innsbruck verzeichnete gestern den Allzeit-Junirekord von 38,5 °C!
Glimpflich davongekommen ist Österreich noch im Vergleich zu Frankreich, wo der Hauptstoß der Saharaluft erfolgte und eine Höchsttemperatur von über 46 °C gemessen wurden!

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Winterrückblick und Verifikation meiner Winterprognose 2018/2019

Im österreichweiten Flächenmittel der Temperatur war der Winter 2018/2019 laut vorläufiger Winterbilanz der ZAMG um 1,2 K wärmer als das Mittel 1981-2010. Im Bergland oberhalb von etwa 1000 m bis 1500m Seehöhe waren die durchschnittliche Wintertemperatur nahe am klimatologischen Mittel. Unterhalb dieser Gebiete war der Winter um 1,5 K wärmer als das vieljährige Mittel.
Der Winter verlief in weiten Teilen des Landes niederschlagsreich, wobei die von Atlantikwetter geprägten Monate Dezember und Jänner den Hauptanteil beisteuerten. In der südlichen Steiermark und im Südburgenland war es hingegen sehr trocken. 
In den Nordstaulagen fielen verbreitet beachtliche Schneemengen. Der Hauptteil der Schneemenge kam vorwiegend in der ersten Jännerhälfte zustande. Im hochdruckdominierten Februar waren die Neuschneesummen – abgesehen von einer kurzen Südstaulage zum Monatsanfang – weitgehend unterdurchschnittlich.
Keine gravierenden Abweichungen von einem durchschnittlichen Winter zeigen die Sonnenanteile.

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Rückblick auf das (außergewöhnliche) Wetterjahr 2018

2018 geht als außergewöhnliches Jahr in die Klimageschichte ein. Nach der vorläufigen Bilanz der ZAMG liegt es um 1,8°C über dem vieljährigen Temperaturmittel und ist das bisher wärmste Jahr der 251-jährigen Messgeschichte. 2018 bestätigt den Trend zu einem immer wärmeren Klima. Von den 20 wärmsten Jahren der gesamten 251-jährigen Messgeschichte in Österreich liegen 14 in den 2000er-Jahre. Maßgeblich verantwortlich für den letztjährigen Wärmerekord waren der drittwärmsten Jänner der Messgeschichte, der zweitwärmste April, der viertwärmste Mai, der sechstwärmste Juni, der fünftwärmste August und der neuntwärmste Oktober.

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