Omegastruktur bringt eine winterliche Inversionslage mit einem Hauch von Frühling

Wie in meiner letzten Analyse ausführlich dargestellt liegen die Ostalpen an diesem Wochenende bodennah im Randbereich eines Skandinvienhochs in einer feuchtkühlen SO-Strömung, in höheren Schichten dagegen an der Vorderseite eines Tiefdrucksystems in einer milden föhnigen SW-Strömung. An der Südseite des Alpenhauptkamms stauen Wolken mit leichtem Schneefall. Vor allem im O und S halten sich beständige Hochnebelfelder, während im milderen W der Föhn  alpennordseitig die Wolken aufreißt und auch der Sonne Platz macht.
Bis Wochenbeginn entsteht über Europa eine Omegalage und bleibt die gesamte Woche für den Ostalpenraum wetterbestimmend.  Der Kern des Hochdrucks – flankiert von zwei Tiefdruckgebieten über dem Ostatlantik und dem südlichen Russland – liegt zunächst über Skandinavien und verlagert sich im Wochenverlauf langsam über ME hinweg ins Mittelmeer. 
Richtig frühlingshaft mit +5° C in 1500m wird es dabei auf den Bergen; zuerst im W und ab Wochenmitte auch im O.
Mo/Di herrscht  über Österreich noch ein deutliches W-O Temperaturgefälle. Während in der Westhälfte bei recht milden Temperaturen die Sonne das Sagen hat, wird  in den O noch kühle nebelanfällige Kontinentalluft gesteuert. Bis Mi erwärmt sich auch im O die Luftmasse und die Milderung setzt sich österreichweit durch.
Es ist aber zu bedenken, dass bei dieser winterliche Inversionswetterlage abstrahlungsbedingt eine starke nächtliche Abkühlung mit häufigem Morgenfrost in den Niederungen verursacht; vor allem über schneebedeckten Gebieten.  Die um diese Jahreszeit bestehende Kraft der Sonne wird aber im Tagesgang   morgendliche Nebelfelder und Kaltluftseen wegheizen, sodass ich ab Mitte der Woche auch im O mit Tmax im knapp 2-stelligen Bereich rechne. 

 

Synoptische Analyse:

Die oben beschriebene Druckkonstellation am Wochenende ist in der folgenden Geopotentialkarte veranschaulicht:

11.02.2017.gfs-0-12

 

Lehrbuchhafte Omegalage zu Wochenbeginn:

11.02.2017.gfs-0-60

 

Mitte der Woche liegt der „Omegakern“ üpber dem nördlichen ME:

11.02.2017.gfs-0-102

 

Bis Fr/Sa hat wird schlußendlich der anfängliche Hochdruckkern des Omegas über Skandinavien von N her über ME hinweg unter Abschwächung in den Mittelmeerrum abgedrängt und über Skandinavien durch tiefes Geopotential ersetzt. Damit wird im Gradientenfeld zum hohen LD (Luftdruck), der nun von den Azoren über GB bis ins Mittelmeer reicht, eine schwache Kaltfront im Bergland zu einer vorübergehenden Abkühlung führen. Der antizyklonale Einfluss bleibt aber weitgehend erhalten und verstärkt sich im Laufe des kommenden Wochenendes mit einem Vorstoß des Azorenhochs neuerlich:

11.02.2017.gfs-0-156

 

Das hochdruckdominierte trockene Wetter dürfte über das kommende Wochenende hinaus bestehen bleiben.

 

Alles weitere ist Spekulation, aber den Winter abzuschreiben, wäre verfrüht.
Aufgrund der Vorgeschichte mit den WACCy-Bedingungen und dem bisherigen Winterverlauf rechne ich persönlich in der letzten Feberdekade mit einer Umstellung auf eine maritime NW/N-Lage.
Der Azorenkeil spielt zwar in den Simulationen noch nicht mit, aber das kann noch werden  😉

Meine Einschätzung wird von den Berechnungen des PW´s (Polarwirbels) in der unteren Stratosphäre genährt. Der Kern des PW´s soll sich bis zum Beginn der dritten Februardekade zur sibirischen Seite der NH verlagern, während auf der amerikanischen Seite Erwärmung und Geopotentialanstieg simuliert wird:

11.02.2017.ecmwf100f240

Quelle: Freie Universität Berlin

 

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