Archiv der Kategorie: Aktuelles / Erlebnisberichte (Berichteblog)

Dorfertal und Teischnitztal

Zwei Wanderungen haben mich Di und Mi in zwei nebeneinander liegende  Kalser Tauerntäler mit höchst  unterschiedlichen Erschließungsgrad geführt.
Das Dorfertal, in dem ein Kraftwerksbau verhindert wurde, ist eine touristische Attraktion. Shuttlebusse pendeln zum bewirtschafteten Kalser Tauernhaus, Einkehrmöglichkeiten, für e-Biker beworben, flache unschwierige Wanderung umrahmt von 3000-ern.
Im Gegensatz dazu bietet das Teischnitztal ohne Einkehrmöglichkeit Ruhe und Einsamkeit pur. Erst nach einem 700m steilen Anstieg durch Wald erreicht man den breiten, ebenen und aussichtsreichen Talboden mit Glocknerblick. Wer diese Hürden als Herausforderung annimmt, wird von einem grandiosen Talschluss direkt unterhalb der Gletscherabbrüche des Teischitzkees belohnt.

Nachfolgend findest du zwei Fotosequenzen, die meine Fotowanderungen durch diese zwei Tauerntäler dokumentieren.

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Föhnzusammenbruch an der Großglockner Nordseite

Dass sich das Wetter am gestrigen Mo umstellt, war mir klar. Die unbeantwortete Frage zum Zeitpunkt der Morgendämmerung war nur, wie rasch sich der Wetterwechsel vollzieht und mit welchen Wettererscheinungen er verbunden ist. Ich plante deshalb keine größere Tour, sondern blieb in Reichweite meines Ausgangspunktes auf der Franz Josefs Höhe.
Ich wanderte entlang des Panoramaweges zum Wasserfallwinkel und über farbenprächtige Gletscherschliffplatten zum südl. Bockkarkees. Den Weiterweg zur Oberwalderhütte brach ich wegen überschwappender Wolken und Nebels ab.

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Dramatischer Rückgang der Pasterze

Noch nie in der bis 1891 zurückreichenden Geschichte des Alpenvereins-Gletschermessdienstes gab es einen größeren Gletscherschwund als 2022. Die Pasterze, Österreichs größter Gletscher, hat sich um 87,4 Meter zurück­gezogen und verlor allein im Bereich der Gletscherzunge ein Volumen von 14,7 Millionen Kubikmetern Eis.
Vor 2 Jahren dokumentierte ich den Gletscherrückgang in den Alpen am Beispiel der Pasterze (siehe link1, link2).
Gestern steige ich von der Franz-Josefs Höhe zum Gletschersee hinunter und wandere auf anfangs markiertem Weg im Richtung Gletscherzunge der Pasterze. Dort wo der markierte Gletscherweg zum Klettersteig, der mich später zum Panoramaweg bringt, abzweigt, ist weit und breit kein Gletscher zu sehen, nur von Erosion gezeichnete Schuttmengen und der tief eingeschnittene reißende Gletscherabfluss. Um zur zerfallenen Gletscherzunge zu gelangen, muss ich mich noch mehrere 100 Meter weglos und einmal furtend vorkämpfen. Schockiet war ich von dem Bild, das ich vorfand: ein Schmelzwassersee, Schutt, Schlamm und eine stark fragmentierte Gletscherzunge.

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Alpine Fotowanderung über den Hochgebirgsstauseen Kaprun´s

Eingebettet zwischen 3000-ern der Hohen Tauern und dem Karlingerkees im Talschluss liegen die Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden. Die türkisfarbenen Seen bieten zusammen mit der eindrucksvollen Bergwelt dere Hohen Tauern eine fantastische Fotokulisse .
Meine Wanderung beginnt bei der Staumauer des Mooserboden-Stausees und führt mich ca. 800Hm in Richtung Hocheiser. Nicht der Gipfelsieg, sondern das fotografische Festhalten der überwältigenden Eindrücke waren mein heutiges Ziel.

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Wochenprognose: warmes Hochdruckwetter mit Frontpassage zur Wochenmitte

Die letzte Wolke am Himmel zeigte sich bei angenehm windigem Rückseitenwetter vergangenen Montag (Bilder am Beitagsende). Danach legte sich ein kräftiges und weitgehend ortsfestes Hoch über den Alpenraum. Gemeinsam mit zwei Unwettertiefs vor der Iberischen Halbinsel und über Griechenland bildete es eine stabile Omegastruktur, die auch in den folgenden Tagen noch wetterbestimmend bleibt. „Täglich grüßte das Murmeltier“ mit wolkenlosem Wetter (Beitagsbild und Fotos am Beitragsende) und nach frischem Morgen mit einem Tagesgang der Temperatur von knapp 20K und Tmax von knapp 30°C. Daran wird auch in den nächsten Tagen nichts ändern. Erst zur Wochenmitte wird mit einer Front aus W der Wettercharakter unbeständiger bei gleichzeitig deutlichem Temperaturrückgang. In weiterer Folge dürfte sich ab Fr ein meridionales Zirkulationsmuster ausbilden, wobei die Ostalpen an der Vorderseite eines nach S amplifizierten Troges zu liegen kommen. Dabei überwiegt zunächst der antizyklonale Einfluss. Es werden wieder warme, aber teilweise labile subtropische Luftmassen zu den Ostalpen gesteuert. 
Noch lässt sich nicht vorhersagen, wann der Trog progressiert und auf das Festland übergreift. Die Simulationen des amerikanischen GFS und des europäischen IFS unterscheiden sich ab kommenden Wochenende deutlich (siehe nachfolgende synoptische Analyse). Es wird auch davon abhängen, ob der Ex-Tropensturms/Hurrikan MARGOT an die  Frontalzone andockt oder weiterhin am offenen NA seine Runden dreht.

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Keine Wolke im Großen Höllental

Meine Höllentalrunde vor 2 Wochen war geprägt von schweißtreibender Schwüle. Bereits beim Start in der Früh hatte es +18°C und +30°C  bei der Rückkehr zum Ausgangspunkt.  Im Gegensatz dazu herrschten bei meiner gestrigen Tour durch diese eindrucksvollen Felskulisse recht körperfreundliche Bedingungen. Trockene Luftmasse, angenehmer Wind ab dem frühen Vormittag, +6°C morgens,  20°C mittags. Ideale Wanderverhältnisse, lediglich am eintönig blaue Himmel vermisste ich ein paar Wolken 😉

Die Tour führte mich aus dem Höllental über die Schönbrunnerstiege ins Gr. Höllental. Nach einer kurzen Kletterei über den Gaislochsteig wanderte ich zur Höllentalaussicht. Der Abstieg führte über den Praterstern und den Wachthüttelkamm zurück ins Höllental.

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Im Großen Höllental der Hitze entflohen

Das Große Höllental ist ein 4km langes Seitental des Höllentals im südl. NÖ. Es gehört zum Raxmassiv und ist beidseits von steilen eindruckvollen Felswänden, der Klobenwand im O und der Loswand im W, begrenzt. Durch die Wände führen zahlreiche Kletterrouten und einige versicherte aber steinschlaggefährdete Klettersteige. Bei der aktuellen  hochsommerlichen Hitze mit sengender Sonne ist für eine Tour in dieser Höhe (550m bis knapp 1600m) sowohl ein früher Aufbruch, als auch eine überlegte Routenwahl notwendig. Schatte hat bei diesen Bedingungen unbezahlbaren Wert und den kann man, im Gegensatz zu ausreichender Flüssigkeit, nicht im Rucksack mitnehmen ;). 

Mein Anstieg führt über den AV-Steig, der versichert mit zahlreichen Eisenleitern, Stahlseilen und Trittplatten durch die am frühen Vormittag im Schatten liegend Klobenwand führt. 
Nach 3 Stunden und 1000Hm erreiche ich die Höllentalaussicht mit Einblicken in die Schneebergsüdseite und gigantischem Tiefblick ins Gr. Höllental.
Als Abstieg wähle ich nach einer kurzen Plateauwanderung in der Sonne den nordseitigen abgeschatteten Abstieg durchs Gaisloch mit abschließender Wanderung durchs gesamte Gr. Höllental durch schattigen Hochwald. Meinen Ausgangspunkt erreiche ich bei bereits 30°C mittags.

Nachfolgend zeige ich eine Bildsequenz der Tour in chronologischer Reihenfolge:

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Der zu Ende gehende Sommer tendiert von „stabil und heiß“ zu „wechselhaft und warm“

Die hochsommerliche antizyklonal geprägte Hitzewelle  dauert bis Mi unverändert an. An der Vorderseite eines weitgehend stationären NA-Troges erreichen  trockene subtropische Luftmassen den Alpenraum. Dabei steigen die Tmax lokal über 35°C. Über den Alpengipfeln klettert die 0°-Grenze auf tlw. knapp über 5000m(!) und wird den Gletschernschwund weiter beschleunigen. Die bodennahe feuchtere Luft ist gut gedeckelt, sodass die Gewittergefahr auch über dem Relief äußerst gering ist.

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Abwechslungsreiche Tage am Millstättersee

Die vergangenen Tage verbrachten wir bei sommerlichen Temperaturen, aber sehr wechselhaften und gewitteranfälligen Wetterverhältnissen am Millstättersee in Kärnten. 
Da wir uns nicht auf die recht unverlässlichen Wetterberichte verließen und stattdessen die Tagesplanungen kurzfristig jeden Morgen anhand der Interpretation eines aktuellen Wettermodells und  Radarbildes machten, konnten  wir sämtliche Tage ohne Regenschirm 🙂 genießen.

Schien die Sonne über mehrere Stunden, sonnten wir uns am Millstättersee. Bei erwartetem Regen absolvierten wir ein kulturelles Indoorprogramm (Spittal an der Drau, Gmünd). Die trockenen Vormittage nutzen wir für Wanderungen (Goldeck, Nockalmstraße). 

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Wetterlagentrend: zwischen Azorenhoch und Skandinavientief

Der skizzierte Wettertrend in meinem letzten Analysebeitrag wird von den aktuellen Simulationen der Wettermodelle weitgehend bestätigt. Ich waage sogar zu sagen, dass die Siebenschläferregel auch heuer eine hohe Treffsicherheit hat.
Am Beitragsende Wetterbilder aus dem Oberen Triestingtal.

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