Blockinglage mit Potential für polaren Kaltlufteinbruch

Die Regenmengen der herumgeführte Okklusion des Adriatiefs fielen im Gebiet des Wienerwaldes und der Gutensteiner Alpen äußerst kräftig aus. An meiner Messstation in Thenneberg waren es von Fr abends bis So vormittags über 50mm. An den Messstationen des Schöpfls und der Ebenwaldhöhe fielen lt. Hydrographischen Dienst sogar über 60l Regen auf dem Quadratmeter. Die Natur und alle, die von der Landwirschaft leben,  freut es 🙂

 

Der März endet am heutigen Mo bei Zufuhr von labiler Kaltluft aus N recht unbeständig und mit schauerartigem NS. Da Höhenkaltluft im Spiel ist, könnten lokal Graupelschauer bis in die Niederungen auftreten. In den Nordstaulagen Schneefall bis ca. 800m und einige cm Neuschnee, große Neuschneemengen in den Zentralalpen, trocken und wechselhaft an der nordföhnigen Alpensüdseite:

 

Die erste Aprildekade ist geprägt von einer Blockinglage:

Quelle: ECMWF

 

Ein kräftiges Hochdruckgebiet erstreckt sich von Schottland bis Südskandinavien, südl. davon liegt eine Tiefdruckrinne, die mit mehreren Drehzentren von den Azoren bis zum Schwarzen Meer reicht (High-over-Low).  Die Ostalpen liegen Di/Mi in einer relativ kühlen und wolkenreichen NO/O-Strömung:

 

In der zweiten Wochenhälfte wird die Hochdruckzone in seiner östlichen Ausdehnung von einem Trogvorstoß zurückgedrängt. Dabei entsteht ein omegaartiges  Zirkulationsmuster. Der Kern des Hochdruckgebietes positioniert sich über dem NA nördlich von GB und wird zum steuernden Aktionszentrum. Atlantische Fronten werden mit dem Jetstream nach N abgelenkt oder Tiefdruckgebiete tropfen über dem NA an der Westflanke des Hochdruckgebietes in Richtung Azoren ab und reichen mit ihrem Einfluss nur bis zur Iberischen Halbinsel und zur Biskaya. Die Ostalpen liegen  für ein paar Tage am Rande des Omegahochs unter antizyklonalem Einfluss mit deutlich ansteigenden Temperaturen:

 

Kleine Unterschiede in den Modellen weist noch die Position des blockierenden Hochdruckgebietes zum kommenden Wochenende auf. Einigkeit herrscht bezüglich des polaren Kaltluftvorstoßes an seiner Ostflanke aber wie weit nach W der Alpenraum von ihr erfasst wird, ist noch nicht belastbar vorhersagbar. Die kalte Luftmasse polaren Ursprungs ist jedenfalls relativ trocken, sodass tagsüber auch die Sonne zum Zug kommt und allfälliger NS im Nordstau überschaubar bleibt.
Für mich ist nach Analyse der letzten Modellläufe (GFS, IFS, UKMO, GEM …)  das wahrscheinlichste Szenario ein W-O Temperaturgefälle über den Ostalpen ab So:

 

Dabei ist die Luftmasse bei nördl. Winden gut durchmischt. In windstillen Tälern und Mulden, sollte es so kommen, besteht aber vor allem am Mo große Nachtfrostgefahr.

Update folgt!

 

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