Der Einfluss des Höhentiefs weicht nur langsam

Aktuell bestimmt ein hartnäckiges und recht stationäres Höhentief/Cutoff das Wetter im gesamten Alpenraum und den angrenzenden Gebieten. Es erstreckt sich von Frankreich über die Westalpen bis zum Golf von Genua. Da es seine Lage kaum ändert und sich nur sehr langsam auffüllt, bleibt sein Einfluss auch in den nächsten Tagen bestehen. Von SW/S werden laufend Regenfelder zu den Ostalpen gesteuert, woran sich bis inkl. Fr nichts ändert:

Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes von heute Mi, die auch für die kommenden Tage repräsentativ ist:

 

Am Wochenende lässt der Einfluss des sich nun deutlich abschwächenden Höhentiefs spürbar nach. Die Ostalpen gelangen an der SW-Flanke eines markanten blockierenden Skandindinavienhochs in eine zyklonal konturierten SO-Strömung. Wechselnd bewölkt und weitgehend trocken geht es durch das Wochenende:

 

 

Die Modellunsicherheiten bzgl. der Entwicklung in der kommenden Woche sind noch erheblich.

GFS hält zu Wochenbeginn an dem oben gezeigten Druckmuster weitgehend fest:

 

Die Modellvielfalt ist jedoch noch sehr groß, weshalb belastbare Detailprognosen bis zum Monatswechsel noch auf schwachen Beinen stehen.
Tendenziell erwarte ich einen Trend zu antizyklonaleren Verhältnissen, was um diese Jahreszeit und bei der NS-reichen Vorgeschichte zu erhöhter Nebelbildung in den Niederungen und viel Sonne auf den Bergen führen würde!
Ein Grund für die Prognoseunsicherheiten dürfte die nun in Fahrt kommenden Hurrikansaison über dem NA sein. Der September verlief bis jetzt ungewöhnlich ruhig, aktuell zeigen sich aber 3 Tropenstürme, die in weiterer Folge in das Wettergeschehen von ME eingreifen könnten:

Abgesichert ist die Zugbahn von Hurrikan Gabrielle. Über dem warmen Gewässern des NA schwächt er sich nur langsam ab. Er wird am Do die Azoren erreichen und sich auf seiner weitern Zugbahn nach O zu einem außertropischen Sturmtief umwandeln und sich vor der Iberischen Halbinsel auffüllen. 

Zwei weitere tropische Entwicklungen befinden sich noch in einem frühen Stadium (siehe obige Karte). Sie haben das Potential, Hurrikanstärke zu erreichen und auf ihrer Zugbahn nach N über die atlantische Frontalzone als Tiefdruckgebiete in der ersten Oktoberdekade den europäischen Kontinent zu beeinflussen. Ob es so kommt, ist natürlich in diesem Frühstadium aus heutiger Sicht noch ungewiss.

Aktualisierung folgt!

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