Winterfreunde, die auf Neuschnee warten, brauchen weiterhin ein starkes Nervenkostüm. Auch wenn die Erhaltungsneigung Druck-/Geopotentialverteilung zwischen Nordamerika und EU schwächelt, klassisches Winterwetter bleibt noch in weiter Ferne. Bis Weihnachten kühlt es zwar ab, Schnee ist aber nicht in Sicht! Zum einen ist kein nennenswerten NS zu erwarten, zum anderen sind die Temperaturen nicht schneetauglich.
Der Durchbruch der atlantischen Frontalzone, den ich in meinen letzten Analysebeitrag al Option für eine GWL-Umstellung in Richtung Winterwetter genannt habe, wird von den letzten Modellrechnungen modellübergreifend verworfen. Stattdessen dürfte eine Atlantikblockade mit dem Aufbau einer Hochdruckzone von den Azoren über GB bis ins Skandinavien und das Nordmeer kalte und trockene Luftmassen kontinentalen Ursprungs in Richtung Alpenraum lenken.
Das derzeitige Hochdruckwetter lässt noch keine wesentliche Wetteränderung erwarten. In der Grundschicht überwiegen weiterhin feuchtkühle Nebellagen. Nur in den Föhntälern der Alpennordseite zeigt sich wie auf den Bergen die Sonne. Die Südalpen, sowie der Alpenhauptkamm geraten heute Di und morgen Mi in Staubewölkung mit Neigung zu leichtem NS.
Ab Do erfolgt bei Hochdruckeinfluss die Rückkehr zur bekannten Zweiteilung: Nebel und kühl unten Sonne und mild oben.
Am kommenden Wochenende wird über dem NA die angekündigte Wetterumstellung mit einem Abtropfprozess eingeleitet. Dieser öffnet die Tür für eine Geopotentialbrücke zum Kontinentalhoch.
Exemplarisch die simulierte Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für Sa und So:
Das entstandene Cutoff verlagert sich nach SO und zerbröselt dabei unter Abflachung in mehrere Höhentiefkerne. Der Alpenraum verbleibt dabei in einer südl. Grundströmung, die für die Jahreszeit deutlich zu mild ist (Nullgradgrenze nahe 2000m, kühl in der teils nebeligen Grundschicht):
Sowohl das amerikanische GFS-Modell, als auch das europäische IFS simulieren für den noch spekulative erweiterten Mittelfristzeitraum – das umfasst die Weihnachtsfeiertage – beharrlich eine Blockadelage mit der einsetzenden Zufuhr kontinentaler Kaltluft. Allfällige Schneefälle würden sich auf die Alpensüdseite konzentrieren.
Die nachfolgende für die Weihnachstfeiertage simulierte Karte des aktuellen GFS-Modelllaufes zeigt exemplarisch das Potential für die nachhaltige Wetteränderung mit dem Aufbau einer Hochdruckzone vom NA bis Skandinavien und einem flachen Höhentiefkomplex im Mittelmeerraum. Diese High-over-Low ähnliche Konstellation würde eine östl. Strömung und die Advektion kontinentaler Kaltluft mit eingebetteten KLT`s (Kaltlufttropfen) einleiten:
Da nicht nur das amerikanische GFS, sondern auch das europäische IFS eine High-over-Low Lage mit Skandinavienblock simuliert, betrachte ich das Potential für diese Entwicklung mit winterlicher Kälte aber nur geringen Aussichten auf nennenswerten Neuschnee – vor allem nördl. der Alpen – als hoch.
Update folgt!


