Mein letzter Analyse-/Prognosebeitrag liegt einige Zeit zurück, die darin getätigte Trendaussage ist eingetreten. Der Hochschwerpunkt hat sich von Skandinavien retrograd auf den NA verlagert. Aus NO verstärkt ein mit polarer Kaltluft gefüllter Höhentiefkomplex in den Ostalpen das zyklonale bestimmte Geschehen. Im Gradientenfeld zwischen den beiden Systemen hat die Strömung auf nördliche Richtung gedreht und einen Schwall arktischer (Höhen-)kaltluft in der vergangenen Nacht an die Ostalpen gelenkt. Da die Luftmasse relativ trocken ist, sind nur geringe Neuschneemengen nördl. der Alpen zu erwarten.
Morgen, zu Silvester, ist in der NO-Hälfte ein ähnlicher Wettercharakter mit Wolken, etwas Sonne und Schneeschauern über den Tag verteilt zu erwarten. Dazu ist es winterlich kalt und sehr windig. Im W und S überwiegt sonniges Wetter.
Im neuen Jahr bleibt das winterliche Temperaturniveau bestehen. Die Aussicht auf Neuschnee und hier vor allem die Mengen und die räumliche Verteilung lässt sich noch nicht endgültig beantworten. Zu instabil und unterschiedlich waren die Simulationen der Wettermodelle in den letzten Tagen.
Zum einen wird an der Ostflanke des blockierenden NA/Grönlandhochs die Tür für polare Kaltluftmassen geöffnet. An der Vorderseite eines Höhentiefs, das das NA-Hoch unterwandert und sich der iberischen Halbinsel nähert, gelangt subtropische Warmluft in Richtung Alpenraum. Wo die Grenze dieser unterschiedlichen Luftmassen (LMG) zu liegen kommt, ist noch mit Unsicherheiten behaftet. Im Bereich der LMG besteht jedenfalls erhöhtes Potential für nennenswerte Schneefälle. Die aktuellen Modellläufe vom amerikanischen GFS und europäischen IFS haben sich in der Zwischenzeit angenähert und positionieren die LMG in den ersten Tagen des neuen Jahres knapp nördl. der Alpen.
GFS (mit Hervorhebung der Druckgebilde und Strömungen):
IFS:
In weiterer Folge soll sich die LMG nach den Simulationen beider Modelle nach SO verlagern, im Alpenraum setzt sich Kaltluft polaren Ursprungs durch.
Aktualisierung erfolgt, sobald eine belastbarere Aussage zu den erwarteten Neuschneemengen und deren räumlicher Verteilung möglich ist.

