Weiterhin unbeständiges Winterwetter

Die Aufwölbungsversuche des Azorenhochs werden immer wieder zunichte gemacht. Geschuldet ist dies dem riesigen polaren Kaltluftreservoir über NO-Kanada. Diese Kaltluftmassen dienen der Tiefdruckproduktion über dem NW-Atlantik (zwischen Neufundland und Südgrönland) als Nahrung. Sie gelangen laufend auf den NW-Atlantik, heizen dort die Tiefdrucktätigkeit an und bewirken eine dynamisch aktive  nördliche Frontalzone, die allfällige Aufwölbungen des Azorenhochs rasch überläuft und über Island bis Skandinavien verläuft. Damit bleibt der atlantisch Einfluss über ME aufrecht.
Ein neuer „player“ bei den Druckgebilden betritt nun die Bildfläche (bezogen auf die Geopotentialkarten): das Azorenhoch bekommt mit einem Kontinentalhoch einen Gegenspieler. Es blockiert die Frontalzone bei ihrer Progression nach O und zwingt sie nach N oder S auszuweichen. Über WE/ME sind deshalb in nächster Zeit Abtropfvorgänge – ähnlich wie heute Mi – ins Mittelmeer zu erwarten. Der damit verbundene zyklonale Wettercharakter wird sich in einem Wechsel von etwas milderen maritimen ( zarte Plusgrade in den Niederungen) und kälteren kontinentalen  (leichter Dauerfrost) Luftmassen äußern. Der Berglandwinter bis in die Alpentäler ist weiterhin garantiert, eine länger anhaltende Schneedecke im Flachland oder Donauraum ist zumindest im Jänner unwahrscheinlich.

Ich rechne damit, dass die Troposphären-Stratosphären-Troposphären Kopplung, die ausgehend von der Troposphäre ein Major Warming gefolgt von einem PW-Splitt in der Stratosphäre ausgelöst hat, spätestens im Februar Wirkung in der Troposphäre, wo sich unsere Wetterküche befindet, zeigt. Ein Störung des PW und der Zirkulation könnte die Karten neu mischen.

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