Wetterphänomen Saharastaub

Eine starke Südföhnlage ist heute Di und morgen Mi im Alpenraum wetterbestimmend. Mit ihr werden aus dem Bereich Marokko/Nordalgerien  äußerst warme und mit Saharastaub angereicherte Luftmassen über die Alpen gesteuert.
Ursache für dieses Wetterphänomen ist ein mächtiges atlantisches Tiefdrucksystem vor der europäischen Atlantikküste mit mit einer Austrogung bis NW-Afrika (Beitragsbild). Im Bereich der Trogspitze kommt es zu Hebung, mit der feiner Saharastaub in höhere Luftschichten gelangt und mit der großräumigen Strömung weit nach N transportiert wird.

Die nachfolgende Animation, zusammengestellt aus Einzelbilder der Plattform Skiron, zeigt anschaulich den Transport des Saharastaubs, der im Verlauf des heutigen Di die Alpen erreicht und sich bis morgen Mi schon etwas ausgedünnt bis Polen und zur Ostsee ausbreitet: 

 

               03.04.2018.saharastaub

 

Neben hohen Wolkenfeldern wird man dieses Phänomen heute Di und morgen Mi an der Lufttrübung erkennen können.

 

Edit 07:15:  Auch die ZAMG rechnet einen „Schadstofftransport“ bis über die Alpen, allerdings deutlich schwächer:

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Mit dem Eintreffen der angekündigten Kaltfront aus W am Mi abends wird die Luft wieder reingewaschen.

Am Do bestimmt die besagte Kaltfront das Wettergeschehen in den Ostalpen. Die Schneefsallgrenze sinkt vorübergehend wieder gegen 1000m. Nach dem Durchschwenken des zugehörigen Troges gelangt die eingeflossenen Kaltluft rasch unter Hochdruckeinfluss. Vor allem im W und S wird der Fr bereits strahlend sonnig, während sich entlang der östlichen Alpennordseite und im O die Störungsreste erst im Tagesverlauf auflösen. Der freundliche Wettercharakter wird auch in diesen Bereichen zunehmend überwiegen,  tiefe Wolkenfelder werden aber das Himmelsbild zieren und die Temperaturen bleiben noch gedämpft (Tmax knapp über 10° C).

Am Wochenende (Sa/So) etabliert sich mit einer größräumigen südlichen Strömung das in meiner Wochenprognose angekündigte Frühlingshoch.  Dabei besteht am Sa in geschützten Talllagen Morgenfrostgefahr. Entlang der föhnigen Alpennordseite und vereinzelt auch im O sind bei teils ungetrübter Sonne  frühsommerliche Tmax (>20° C) zu erwarten.

Ob diese Wetterentwicklung einen nachhaltigen Frühlingsdurchbruch bedeutet, oder ob die bekannten Launen des Übergangsmonats April bald wieder einen kühleren wechselhaften Wetterabschnitt verursachen, werde ich in den nächsten Tagen behandeln.

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