Typisch mitteleuropäisches Sommerwetter

Es bleibt zwar sommerlich warm, beständiges Hochdruckwetter mit Sonne und Hitze ist aber weiterhin nicht in Sicht.
Im Gegenteil, die sich immer wieder regenerierende Hochdruckbrücke zwischen Azorenhoch und Skandinavienhoch gerät nach derzeitigen Modellrechnungen in kommender Woche vom Atlantik unter Druck.  Ob nur vorübergehend oder nachhaltig ist noch offen und wird Inhalt meiner nächsten Wochenprognose.

Das Höhentief, das die beiden vergangenen Tage Di/Mi sehr unbeständig gestaltete und  präfrontalen Gewitter (Beitragsbild aus Thenneberg von Di 13:00) auslöste, verlagert sich heute Do über Polen weiter nach O und verliert seinen Einfluss auf die Ostalpen.
Die kommenden Tage, beginnend von heute Do inkl. Wochenende bis zum Beginn der nächsten Woche, stehen unter schwachem Hochdruckeinfluss. Der Wettercharakter wird vor allem an den Vormittagen sehr freundlich mit sommerlichem Temperaturniveau (Tmax 25° C – 30° C). Die Luftmasse ist vor allem im S labiler geschichtet, sodass dort und generell mit orographischer Unterstützung im Berg- und Hügelland an den Nachmittagen mit Quellwolkenbildung und nachfolgenden lokale Schauern und Gewittern zu rechnen ist.  Dies gilt speziell auch für das bevorstehende Wochenende, an dem durch die Zufuhr höhenkälterer Luft aus NW eine Labilisierung erfolgt.

Zu Beginn der kommenden Woche kündigt sich die Annäherung eines Atlantiktroges und der Aufbau einer gradientenschwachen Tiefdruckrinne über ME zum mittlerweile über der Ukraine liegenden Höhentief an. Diese Entwicklung liegt noch zu weit in der Zukunft, um sie als gesichert anzusehen. Sollte es so kommen, dann muss um die kommende Wochenmitte mit schwülem und feuchtem Wetter gerechnet werden. 
Belastbarere Details folgen!

 

Überblick über die Wetterentwicklung anhand der ENS-Rechnung der letzten 4 GFS-Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:

 

Synoptische Analyse

Das Höhentief liegt heute über Polen und verlagert sich langsam weiter nach O.  Über dem Alpenraum herrscht eine schwache westliche Grundströmung, mit der deutlich trockenere Luftmassen herangeführt werden. Die atlantische Frontalzone verläuft nördlich eine Hochdruckbrücke, die sich vom Azorenhoch  zu einem Hoch über Skandinavien/Barentssee erstreckt. An der Vorderseite eines flachen Höhentroges vor der europäischen Atlantikküste gelangt Subtropenluft in den westlichen Mittelmeerraum:

 

Am Wochenende liegt der Ostalpenraum zwischen dem flachen Höhentrog vor der Iberischen Halbinsel und dem Höhentief über Weißrußland am Rande eines Höhenrückens in einer  NW-lichen Grundströmung. Mit dieser erreicht höhenkältere Luft die Ostalpen, wodurch Labilität und Gewitterbereitschaft zunehmen:

 

Mit der Trogannäherung aus W setzt sich das sommerlich warme, aber leicht unbeständige Wetter zu Wochenbeginn fort.  Dabei gelingt es nach dem aktuellen Modelllauf des amerikanischen GFS die HB zwischen Azoren- und Skandinavienhoch an seiner schwächsten Stelle, über ME, zu trennen und eine flache Tiefdruckrinne zum Höhentief über der Ukraine aufzubauen. Das damit verbundene Zusammentreffen von feuchtkühle Atlantikluft mit feuchtlabiler Subtropenluft aus SW würde (absichtlich im Konjunktiv gehalten)  dem Alpenraum eine feuchte und gewitterträchtige Witterung bescheren:

Aktualisierung folgt!

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