Ein Schneeberg „revival“

Meine letzte Bergtour liegt über 4 Monate zurück. Am 30.12.2019 unternahm ich eine Schitour auf den Schneeberg (als Fotobeitrag hier nachzulesen). Verletzungs- und Covid-19-bedingt musste ich eine längere bergsteigerische Pause einlegen.
Als ich gestern vom Hocheck aus der frisch verschneite Schneeberg durch die die rasch ziehenden Cumuluswolken durchschimmern sah, ………………………..

 

 

……………………….beschloss ich für heute dort anzuknüpfen, wo ich im letzten Dezember aufhörte.

Dass trotz Sonne Kaltluftzufuhr und stürmischer Wind mein Begleiter sein werden, war mir klar. Der Rucksack wird deshalb wie für eine Wintertour bepackt. 

Bereits bei der Ankunft beim Ausgangspunkt präsentiert sich der Schneeberg mit einer schmucken Gipfelwolke, die zwar rasch nach SO hin ausfranst, im Stau auf der NW-Seite aber stetig anbaut:

 

Die Frage ist jetzt noch die Wahl des Anstiegs. 3 Optionen  stehen zur Wahl.

Herminensteig:

 

Novembergrat:

 

Bürklesteig mit seinem von Felstürmen, die teilweise zu überklettern sind,  gesäumten Grat:

 

Ich entscheide mich für letzteren, obwohl er der schwierigste Anstieg ist und noch im Schatten der Gipfelwolke liegt.

Er ist eben mein Lieblingsanstieg 🙂

 

Nach Erreichen des nördlichen Grafensteigs quere ich die Breite Ries ……………..

 

……………….. bis in die Krumme Ries:

 

Über ein breites Schuttfeld steige ich mühsam zwischen Latschen durch das Kar …………………..

 

……………… und quere an geeigneter Stelle zum Grat zwischen Breiter Ries und Krummer Ries, auf dem der Bürklesteig ansetzt:

               

 

Vor diesem Felsfenster erreiche ich nach links entlang des Felsaufschwunges den Bürklesteig.

 

Fotostrecke des Felsanstieges:

            

               

            

             

             

 

Die letzten Meter vor Erreichen des Plateaurandes beim letzten Turm:

             

             

 

Rückblick zum Ausstieg:

 

Die Gipfelwolke löst sich zwar im Laufe des frühen Vormittags auf, aber die Wärme der hochstehenden Sonne ist bei stürmischen kalten Wind nicht wahrnehmbar. Für wohlige Wärme sorgt nur die Daunenjacke.

Der Weiterweg zum Kaiserstein erfolgt über Schrofen und verschneite Grashänge am östlichen Plateau:

             

 

„Nomen est omen“. Der Schneeberg wird wieder einmal, und das im Mai (!), seinem Namen gerecht: 

 

Der Abstieg erfolgt bei weiterhin stürmischen Wind am Plateau nach N und über den Fadensteig:

 

Erst beim Erreichen der Waldgrenze beruhigt sich der Wind und behagliche Frühlingswärme wird spürbar:

5 Gedanken zu „Ein Schneeberg „revival““

  1. Beeindruckend schöne Bilder vom Bürklesteig, der uns nach der Besteigung von Herminensteig, Novembergrat sowie Nandlgrat alt und neu noch sehr reizen würde (wenn auch nur bei ruhig-sicherem Wetter). Gibt es eine Markierung und wo genau zwischen Breiter und Krummer Ries wäre der Einstieg ab Grafensteig? Auf welche besondere Schwierigkeit müßte man sich beim ErstAnstieg einstellen?
    Besten Dank für einen möglichen Hinweis!
    Albert und Brigitte Grohs

    1. Die Krummen Ries bis ca. 1600m mühsam ansteigen, dann die Krumme Ries nach rechts verlassen in einen Felskessel und immer linker Hand am Felsrand in einem links-rechts Bogen ansteigen bis das markante Felsfenster (Bild) sichtbar wird. Zu diesem empor und davor links (roter Pfeil) entlang einer Felsrinne weiterklettern. Dieser Anstieg ist für mich erste Wahl im Winter geworden, da man mit Schi bis zum Felstor ansteigen kann und durch das Felstor unschwierig auf der anderen Seite zu einer gebräuchlicheren Anstiegsvariante gelangt.
      Dieser zweite Anstieg verfolgt vom Grafensteig weg den Rücken an der Kante zur Krummen Ries. Zum Einstieg gelangt man, indem man aus der Breiten Ries kommend vom nörlichen Grafensteig – bevor er abwärts zur Krummen Ries führt; oder bevor er flach wird von der Krummen Ries kommend – kurz ansteigt bis zu einem erdigen Absatz. Dort beginnen sichtbare Steigspuren und alte rote Farbtupfer. Durch teils ausgeschnittene Latschenfelder mit schönen Tiefblicken in die Krumme Ries und Einblicken in den gegenüberliegenden Gamsgartlgrat, der zum oberen Novembergrat führt, gelangt man einfacher zu demselben Punkt, wie eingangs beschrieben aus der Krummen Ries.
      Von hier weisen immer wieder matte rote Farbzeichen an den Felsen den weiteren Anstieg. Den zweiten Turm, den man durch einen abweisenden Kamin besteigt, kann man rechts nach kurzem Abstieg, eine rutschige Rinne querend, umgehen. Ohne Seilsicherung und vor allem mit Schi am Rucksack ist dies eine leichtere Option.

      Klettertechnisch bewegen sich die Schwierigkeiten an den Türmen nach meiner subjektiven Einschätzung im oberen 2.ten Schwierigkeitsgrat.

      Wenn Schnee liegt, keine Spur vorhanden ist und die Farbzeichen nicht sichtbar sind. würde ich von einer Erstbesteigung absehen.

      Ich habe die mir bekannten und schon oftmals begangenen Anstiege beschrieben. Im Internet, findest du sicher weitere Anstiegsbeschreibungen.

      Viel Spaß, Franz

      1. Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Tourbeschreibung. Das macht schon viel Vorfreude!

        Danke auch für die interessanten und oft weit voraus zutreffenden Wetter – Analysen. Als Gartenfreund beobachte ich das Wetter und die Auswirkungen auf die Pflanzen. Kein Jahr ist wie das andere. Dieser Winter wäre für unseren Feigenbaum toll gewesen. Leider haben aber die Fröste Ende März/Anfang April bei uns im Haltertal/ Wien West die Fruchtknospen geschädigt. Natürlich haben auch die Marillen, die zu dieser Zeit in Vollbüte gewesen sind nicht ausgehalten. Die Tiefstwerte waren in Mariabrunn zwischen -5″ und -6″.
        Wir wünschen Dir einen schonen Sommer mit vielen tollen Bergerlebnissen
        Albert und Brigitte

        1. Gerne …………….. ja, die strengen Strahlungsfröste Anfang April (-8,2 °C, -7,6 °C) haben auch bei mir im Garten im Talboden – da bilden sich bei solchen windschwachen Wetterlagen nachts häufig flache Kaltluftseen – den noch geschlossenen Knospen unserer Obstbäume (Kirsche, Äpfel) nicht gut getan. Die meisten Knospen sind gar nicht aufgeblüht sondern abgefallen.
          Wenige Höhenmeter darüber, wo es bereits deutlich weniger frostig war, gab es dagegen heuer die prächtigste Obstblüte seit Jahren.
          Ich wünsche euch eine erlebnisreiche Tour über den Bürklesteig!
          Franz

Schreibe einen Kommentar zu Franz Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.