Übergang zu einer zunehmend antizyklonalen „High-over-Low“ Lage

Zu Beginn möchte ich kurz auf den gestrigen und heutigen Wettercharakter im Oberen Triestingtal eingehen, der entgegen der Ankündigung in meinem letzten Beitrag deutlich wolkenreicher ausfällt. Gestern Do hat sich zwar der vorhergesagte Azorenkeil brückenartig über ME ausgedehnt, die Sonne setzte sich vor allem im W und auf den höheren Bergen durch. Im O hielt sich bei windschwachen Verhältnissen Stratusbewölkung, die sich erst am Abend mit dem Sonnenuntergang auflöste. Heute Fr beginnt der Tag zwar noch mit Wolkenlücken, von einem weitgehend sonnigen Fr kann aber keine Rede mehr sein. Es bleibt zwar trocken, aber ein hohes Wolkenfeld des Mittelmeertiefs überzieht im Tagesverlauf aus SO die gesamten Ostalpen und verdeckt die Sonne:

 

 

Die herumgeführte Okklusion des Mittelmeertiefs liegt sich in der Nacht auf Sa an die Alpennordseite der Ostalpen und bewirkt einen verregneten Sa. Nur an der westl. Alpensüdseite trocknet es ab.

In der Nacht auf So mischt sich eine Kaltfront aus N ins Wettergeschehen. Der NS klingt ab. Am So halten sich letzte Schauer und tiefe Restwolken im Nordstau, im höheren Bergland und vor allem an der nordföhnigen Alpensüdseite setzt sich größtenteils ein windiger aber sonniger Wettercharakter durch.

Zu Wochenbeginn wölbt sich ein Rücken über die Iberische Halbinsel bis GB auf. An seiner Ostflanke wird aus N eine weitere Front an die Alpennordseite gesteuert. 

Am Di, dem 1. April, zeigt sich in den letzten Simulationen modellübergreifend eine Änderung zu meiner letzten Analyse, oder besser gesagt zu dem Potential, das ich zeigen wollte.  Das Hoch positioniert sich nun nicht stationär über Schottland und steuert an seiner Ostflanke polare Kaltluft in Richtung Alpenraum sondern dehnt sich über Skandinavien zonal in Richtung O aus. Damit wird die Kaltluft nach O abgedrängt, die Ostalpen erreichen mit Winddrehung auf östl. Richtung für die Jahreszeit normal temperierte kontinentale Luftmassen:

 

Beim Trend für die weitere Entwicklung kann ich nur den letzten Satz meiner letzten Analyse wiederholen: 
Auffallend ist auch, dass modellübergreifend die Tiefdrucktätigkeit im Mittelmeerraum nicht zur Ruhe kommen soll, während weiter im Norden eher antizyklonale Entwicklungen gezeigt werden (High-over-Low).

Nach dem aktuellen amerikanischen GFS-Modelllauf erstreckt sich ab Mitte kommender Woche ein umfangreiches Hochdruckgebiet mit zonal ausgerichteter Achse vom NA über GB und Südskandinavien bis zum Baltikum. Von den Azoren bis zum Schwarzen Meer liegt eine Tiefdruckrinne, in die mehrere Tiefdruckkerne eingebettet sind:

 

Zum Vergleich zeige ich die recht ähnliche Simulation vom aktuellen europäischen IFS-Modelllauf:

2 Gedanken zu „Übergang zu einer zunehmend antizyklonalen „High-over-Low“ Lage“

  1. Die Katze ist aus dem Sack: die kommende Woche wird wohl eine kalte. GFS hat sich lange gesträubt und eher milde Läufe gerechnet, während die Europäer auf der kalten Seite lagen. Nun sind die Amerikaner eingeschwenkt. So sehe ich es als Laie; jedenfalls zeigen die Wetter-Apps mal auf kalt.

Schreibe einen Kommentar zu Pierre Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..