Ähnlich wie am vergangene Mo dürften sich am heutigen Do in der energiegeladenen Luft nachmittags und abends an der Vorderseite einer Kaltfront schwere Gewitter entwickeln. Nach Passage der Kaltfront stabilisiert sich das Wetter am Wochenende wieder und es folgt ein hochsommerlicher Wetterabschnitt.

Bevor ich detaillierter auf die Wetterlage und die weitere Entwicklung eingehe, zeige ich ein paar Bilder der letzten Tage. 
Das herausstechende Ereignis war das Gewitter am vergangenen Mo im Triestingtal. Ich war um 17:30 mit dem Auto unterwegs ins untere Triestingtal. Bei drückender Hitze und Sonne erreichte ich Pottenstein, wo sich ein aufziehendes bedrohliches Gewitter auf meiner weiteren Route zeigte:.

 

In Berndorf setzte starker Regen ein. In St. Veit folgten Sturmböen, die eine Weiterfahrt zwischen Ästen und Mistkübeln auf der Straße  etc. nicht mehr möglich machten. Ich geriet unerwartet in den Kern der Gewitterzelle und musste sie durchfahren (core punch). Da sich auch Hagel mit 2-3mm unter den Starkregen mischte und der Landschaft ein winterliches Aussehen verpasste, suchte ich am Straßenrand unter einen Baum Schutz bis das Ärgste vorüber war.  Ans Fotografieren habe ich in dieser Stresssituation nicht gedacht 😉

Die Tage davor und danach herrschte unter Hochdruckeinfluss sonniges und trockenes Sommerwetter:

 

Wie eingangs erwähnt, entwickelt sich heute Do an der Vorderseite einer Kaltfront ein präfrontale Gewitterlage mit Unwetterpotential. Nach sonnigen Tagesbeginn setzt in der hochlabilen Subtropenluft Quellwolkenbildung ein. Von W nach O sind am Nachmittag z.T. schwere Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel zu befürchten:

 

Abends und in der Nacht breiten sich die Gewitter in den SO Österreichs aus.

Morgen Fr quert morgens die Kaltfront mit dichter Nordstaubewölkung. Im nachfolgenden Trog bleibt es auch tagsüber unbeständig und schaueranfällig, ehe es am Abend mit beginnenden Hochdruckeinfluss die Luft abtrocknet. Vorübergehend kühlt es etwas ab.

Am Wochenende weitet sich ein Ableger des Azorenhoch nach ME aus und wird für den Alpenraum wetterbestimmend. Dabei steigen die Temperaturen verbreitet auf hochsommerliches Niveau:

 

In der kommenden Woche beginnt der Siebenschläferzeitraum, der statistisch gesehen bei uns bis zu 70 Prozent den weiteren Sommerverlauf vorwegnimmt. In den Medien wird fälschlicherweise der 27. Juni als Siebenschläferstichtag für den folgenden Sommer genommen. Nach dem Julianischen Kalender wäre dies korreckt. Nach der grgorianischen Kalenderreform fällt der Siebenschläfertag eigentlich auf den 7. Juli. Deshalb ist in Wirklichkeit die erste Juliwoche für die Sommerprognose bestimmend.
Siehe auch meinen Artikel: Der Irrtum mit der Bauernregel zum Siebenschläfertag 

Die „Hitzewelle“ dürfte zumindest in der ersten kommenden Wochenhälfte anhalten. Aus nachfolgende Temperaturkarte für 850hPa/1500Hm lassen sich Tmax von ca. 35°C in tiefen Lagen ableiten:

 

Die nächste Schwergewitterlage ist beim Blick in die Glaskugel für den Beginn der kommenden zweiten Wochenhälfte zu befürchten!