Die gestörte Zirkulation bleibt erhalten. Beständige positive Geopotentialanomalien über dem NA mit tendenzieller Ausweitung in Richtung Nordmeer setzt sich voraussichtlich über die erste Maihälfte hinaus fort. Das Wetter in ME bleibt somit weiterhin blockiert für atlantische Fronten.  Wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat, sorgt diese Abkopplung vom atlantikgeprägter Zirkulation im Alpenraum entweder für eine Anströmung aus dem Sektor S  (Trog WE bzw. Cutoff Biskaya) oder N bis NO (Tief Skandinavien bzw. Trog OE). Nach vorwiegender Zufuhr milder subtropischer Luftmassen aus S mit kurzen Unterbrechungen  im April setzt sich nun für den Rest derersten Maihälfte ab Mo ein unterkühlter Wetterabschnitt mit der Zufuhr von Luftmassen polaren Ursprungs aus N bis NO durch.

Die vorhergesagten Wetterregime des europäischen Wetterzentrums dokumentieren dies anschaulich:

Quelle: ECMWF  

Auch das amerikanische GFS-Modell schlägt in die gleiche Kerbe. Die Ensemblerechnungen der letzten 4 Modellläufe für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigen den angekündigten Temperatursturz mit Regen und de nachfolgenden unterkühlten Wetterabschnitt:

Eine kurze synoptische Übersicht mit Wettervorhersage für die kommenden Tage stellt sich aus meiner Sicht wie folgt dar:

Die simulierte Geopotential-/Druckverteilung des aktuellen GFS-Modelllaufes für den heutigen Sa zeigt die gestörte Zirkulation zwischen Nordamerika und den europäischen Kontinent. Gleichzeitig ist erkennbar, dass sich aus N eine LMG nähert, die die Kaltfront markiert:

Im Vorfeld der sich nähernden Kaltfront bildet sich bei abnehmenden Hochdruckeinfluss eine veritable präfrontale Gewitterlage aus. Die Luft ist labil geschichtet und  relativ feucht, was durch die hohe Taupunkttemperaturen zum Ausdruck kommt. Die Sonne erwärmt trotz zunehmender Bewölkung die Erdoberfläche, wodurch sich die Luft darüber erwärmt und ein Hebungsprozess in Gang gesetzt wird. Verstärkt dürfte die Hebung durch eine überlappende Konvergenzzone über dem O Österreichs werden. Die vorhergesagten Cape-Werte von bis zu 1000 J/kg lassen vom Waldviertel bis in die Bucklige Welt lokal heftige Gewitter bis in den Unwetterbereich erwarten.

Morgen So nähert sich die Kaltfront den Alpen weiter an.  Bei durchgreifenden Westwind und beginnender Abkühlung treten entlang der Alpennordseite und im Bergland ab dem Vormittag verbreitet Schauer und Gewitter auf, die am Nachmittag auch die Alpensüdseite erreichen. Diese könnten Im SO nach einigen Sonnenstunden heftig ausfallen. Schauer-/Gewitter

Nass und kalt (Tmax nur wenig über 10°C) verläuft der Mo. Der Schwerpunkt des NS liegt im S.

Ab Di folgt ein unbeständig und unterkühlter Wetterabschnitt. Eine persistente Troglage mit positiver Achslage von NW-Russland über ME bis zur Biskaya und den Azoren ist wetterbestimmend. Die NS-Mengen bleiben zwar überschaubar, aber Wolken dürften überwiegen. Trotz verhaltenen Temperaturanstieg bleiben die Werte unterdurchschnittlich (sieh Ensemblegrafik weiter oben).

Exemplarisch die simulierten Geopotential-/Druckverteilungen des aktuellen GFS-Modelllaufes für kommenden Di und Fr: