Warum manche Prognosen nicht eintreffen (Aktualisierung)

Meine Prognosen erarbeite ich durch die Zusammenschau und Interpretation der  Modellrechnungen verschiedener Anbieter (vor allem GFS und EZ). Nicht immer treffen die Prognosen exakt ein. Je weiter in die Zukunft, desto ungenauer werden sie.
Die Ursache von „Fehlprognosen“  liegt entweder an einer fehlerhaften bzw. unzureichend genauen Berechnung des Wettermodells oder an einer Fehlinterpretation/-einschätzung des Modelloutputs durch den  Prognoseersteller. Meist ist es eine Mischung von beiden Faktoren.

Warum erfolgte die gestrige Kaltfrontpassage  viel  „zahmer“ als prognostiziert?

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Mitteleuropäisches Sommerwetter

………….so kann man den derzeitigen und bevorstehenden Wetterabschnitt bezeichnen.

Die nördliche Frontalzone verläuft die meiste Zeit vom mittleren Nordatlantik über GB nach Skandinavien. Südlich davon dominiert antizyklonaler Einfluss des subtropischen Hochdruckgürtels. Sonne und Gewitter prägen den Wettercharakter.  Hin und wieder gelingt der Frontalzone mit einer Front der Duchbruch bis zu den Alpen (wie gestern So und morgen Di), verbunden mit kurzzeitiger Abkühlung; dahinter setzt sich rasch mit einem Rückdrehen der Strömung auf SW die Zufuhr subtropischer Luft und damit warmes , allerdings nicht unbedingt stabiles Sommerwetter durch.

Meine Detailprognose bis zum kommenden Wochenende:

Nach dem Abzug der  der gestrigen Kaltfront gelangen die Ostalpen an der Vorderseite eines westeuropäischen Troges heute Mo vorübergehend in eine südliche Grundstömung. Mit ihr wird feuchtwarme Mittelmeerluft an die Alpensüdseite gesteuert. Während im äußersten W und im S Wolken mit zeitweisem Stauniederschlag vorherrschen, wird es an der Alpennordseite und im O mit Föhneffekt freundlich und warm.
Die Föhnlage bleibt morgen Di in der ersten Tageshälfte im äußersten O bestehen. Es wird hier schwülwarm, ehe sich entlang einer Konvergenzzone vor einer markanten Kaltfront, die den W und SW in den Morgenstunden erreicht,  heftige Gewitter und lokale Unwetter ausbilden.
Am Mi erwarte ich hinter der abgezogenen Kaltfront mit rascher Zunahme des Hochdrucks angenehm temperiertes wechselhaftes Rückseitenwetter. Stärkere Restwolken befinden sich noch im Nordstau.
Ab Do bis zum Wochenende dominiert zunehmend (hoch-) sommerliches antizyklonal geprägtes Wetter. Das Gewitterrisiko ist  gering und auf das Bergland beschränkt.

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Es bleibt sommerlich aber wechselhaft und gewitteranfällig

Geringe Luftdruckgegensätze   bestimmen auch heute Sa den Wettercharakter. Nach Auflösung von Stratusfeldern (Beitragsbild) am Vormittag wird es verbreitet recht freundlich. Die Gewitteranfälligkeit der sommerlichen feuchtlabilen Luftmasse ist heute etwas geringer. Schwerpunkt ist wie schon an den letzten Tagen das Bergland und der Süden.
Morgen So erreicht bereits in den Morgenstunden die erwartete Kaltfront den W mit Regen und zieht im Laufe des Vormittags mit auffrischendem Westwind und Regen entlang der Alpennordseite rasch nach O ab. Nachmittags erfolgt hier in der  eingeflossenen stabileren Luft rasche Wetterbesserung.
Im S und SO bringt die Front keinen Luftmassenwechsel. In der dort lagernden feuchtlabilen Luft ist weiterhin mit hoher Gewittertätikeit zu rechnen.
Ein Rückdrehen der Strömung auf SW bringt am Mo die sommerliche feuchtlabile Luftmasse mit vielen Quellwolken und Gewittern (Schwerpunkt wieder im Bergland und dem S) zurück. 
Eine markantere zweite Kaltfront quert am Di von W nach O.

Begleiterscheinungen: Abkühlung, auffrischender Westwind im N und O, heftige vorderseitige Gewitter (Konvergenz) im SO.
Mit dieser Front erfolgt auch südlich der Alpen ein Luftmassenwechsel und Stabilisierung.

Ab kommenden Mi setzt sich mit einem Zwischenhoch Wetterbesserung durch. Die Luft erwärmt sich wieder auf sommerliches Niveau. 

Stabiles Schönwetter ist aber weiterhin nicht in Sicht. An der Vorderseite eines hochreichenden Tiefs über GB und der Biskaya wird mit SW-licher Strömung wieder warme und labile Luft zu den Ostalpen gesteuert.

Eine eingebettete Kaltfront wird voraussichtlich am nächsten Wochenende die Ostalpen queren.

Das Wetter gestaltet sich somit weiterhin unbeständig mit mit Schauern und Gewittern auf (früh-)sommerlichen Temperaturniveau!

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Luftmassengewitter auf der Gerlitzen

Eine feuchtlabile sommerliche Luftmasse, die von den Menschen als schwülwarm bis -heiß wahrgenommen wird, und flache Druckverteilung (windschwache Verhältnisse) sind ein Garant für typische Sommergewitter (auch Wärmegewitter oder Lufmassengewitter genannt). Vorboten sind riesige Wolkentürme (Cumulonimbus, cumulus = Haufen und nimbus = Unwetter; in der Luftfahrt auch CB=Charly Bravo genannt).

Die von der Sonne an Heizflächen (Berghänge, Äcker….) aufgeheizte Luft kühlt beim Aufsteigen ab. Die in ihr enthaltene Feuchtigkeit kondensiert zu Wassertröpfchen und es entstehen blumenkohlförmige Cumulus- oder Haufenwolke. Im Zuge der Kondensation wird latente (latens = verborgen) Wärme freigesetzt, wodurch sich das aufsteigende Luftpaket weiter erwärmt und Auftrieb erlangt. Dadurch entstehen starke senkrechte Luftströmungen, genannt Konvektion, und die Bildung einer Cumulonimbus-Wolke. Ihr oberer Rand nimmt die typische Ambossform einer Cumulonimbus-Wolke ein und reicht bis in eine Höhe von 20 km.

Gestern konnte ich auf der Gerlitzen/Kärnten die Entstehung eines typischen Sommergewitters beobachten und dokumentieren.

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Schwülwarmes Sommerwetter

Eine sommerliche feuchtlabile Luftmasse bei flacher Druckverteilung bleibt im Alpenraum bis über Pfingsten hinaus wetterbestimmend.
Die extreme Hitze mit bis zu 35° C gestern Mi – an meiner Messstation in Thenneberg waren es 29,9° C – wird heute Mi mit einem schwülwarmen gewittrigen Sommertag beendet.
Der Wettercharakter bleibt auch in den nächsten Tagen unbeständig mit anhaltendem Gewitterrisiko, insbesondere über dem Berg- und Hügelland.
Freundliche Abschnitte werden vor allem vormittags und über Mittag auftreten, ehe Quellwolken und die erwähnten Gewitter ab dem  Nachmittag die Vorherrschaft übernehmen.
Etwas stabiler und damit deutlich weniger gewitteranfällig ist die Schichtung der Luft ab morgend Do ganz im N und O des Landes.

Bis Pfingssonntag ist keine wesentliche Änderung zu erwarten.
Allerdings sind im Vorfeld einer Kaltfront am Pfingssonntag heftige organisierte Gewitter zu befürchetn.

Anfang kommender Woche (Mo/Di) erreicht die Kaltfront aus W die Ostalpen. Sie bringt neben einer Abkühlung auf jahreszeitlich durchschnittliches Temperaturniveau recht verbreitet Regen und einen Luftmassenwechsel.

Die Front mit deutlicher Wetterverschlechterung wird sich spätestens am Di nach Pfingsten auch an der oberen Adria bemerkbar machen und eine markante Wetterverschlechterung verursachen.

Noch unsicher ist die weitere Entwicklung, aber ein kurzes Zwischenhoch um die kommende Wochenmitte mit nachfolgendem Rückdrehen der Strömung auf SW bei neuerlicher Zufuhr gewitterträchtiger labiler Subtropenluft  scheint mir die wahrscheinlichste Variante.
Stabiles Hochdruckwetter ist in der gesamten ersten Junidekade nicht in Sicht, der zyklonale Einfluss bleibt im Alpenraum weitgehend vorherrschend.

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von Franz Zeiler