GWL-Umstellung zu unbeständigem Auf und Ab

Nachdem kräftiger Hochdruckeinfluss in den vergangenen Tagen nach Morgenfrost tagsüber verbreitet frühlingshafte Temperaturen brachte, stellt sich die Wetterlage nun auf ein zonales Zirkulationsmuster um. Die atlantische Frontalzone kommt knapp nördlich von Österreich zu liegen und gewinnt langsam Oberhand.

Der heutige Fr leitet mit einer maskierten Kaltfront eine zunehmend windige und niederschlagsanfällige Wetterphase ein. Entlang der Alpennordseite breiten sich der Niederschlag – Schnee nur in höheren Lagen – bis mittags in abgeschwächter Form bis in den Osten aus. Hinter der Front verursacht ein Schub Höhenkaltluft vor allem entlang der östlichen Alpennordseite bis morgen Sa Schauerwetter mit tiefer Schneefallgrenze.
Nach einem kurzen Zwischenhoch, das sich im Laufe des Sa von W (vorarlberg bis Oberkärnten) durchsetzt und am So ganz Österreich im Griff hat, werden am Südrand des Frontaljets in der kommenden Woche immer wieder Störungen an die Alpennordseite gesteuert.

Der Wettercharakter wird unbeständig, zeitweise recht windig und auch Niederschläge – vor allem an der Alpennordseite – werden die kommende Woche begleiten. Die herangeführten atlantischen Luftmassen sind relativ mild, sodass Schnee nur in höheren Lagen zu erwarten ist. Aufgrund der Luftmassdendurchmischung bis zum Boden werden die Nächte weitgehend frostfrei bleiben.
Erst zum kommenden Wochenende hin kündigt sich mit einen Trogvorstoß und Abtropfvorgang ins nördliche Mittelmeer kälteres Wetter mit Schnee bis tiefe Lagen beidseits der Alpen an. 

 

Synoptische Analyse:

Die aktuelle Druckstruktur  von heute Fr zeigt entlang der verwellten Frontalzone von Neufundland bis Skandinavien Tiefdruckgebiete, südlich davon von den Azoren über die Iberische Halbinsel bis in den östlichen Mittelmeerraum hohen LD. Unser „Frühlingshoch ERIKA“ wurde ins Ionische Meer abgedrängt, die oben erwähnte Kaltfront hat sich an die Alpennordseite gelegt, rückseitig folgt ein Trog mit Höhenkaltluft:

17.02.2017.gfs-0-12

 

Morgen Sa und So liegt der Ostalpenraum im Einfluss eines Bodenhochs. In der Osthälfte Österreichs  bewirkt die eingeflossene Höhenkaltluft allerdings am Sa noch unbeständiges Schauerwetter:

17.02.2017.gfs-0-36

 

Ab Anfang der kommenden Woche verläuft der wettersteuernde Jetstream (ca. 8km Höhe)  in einem großen Bogen um das zonal ausgerichtete Azorenhoch über das nördliche ME. Mitgeführte Störungen bestimmen den kommenden Wochenverlauf und bringen vor allem der Alpennordseite Niederschläge:

17.02.2017.gfs-5-90

 

Die Druckverteilung zur Mitte kommender Woche zeigt Tiefdrucksysteme von Südgrönland bis Skandinavien mit stürmischen Aussichten von Schottland bis D und den hohen LD zwischen den Azoren und dem Mittelmeerraum. Ein  eingebettetes Höhentief über Marokko dürfte das Zünglein an der Waage für einen massiven Trogvorstoß Ende kommender Woche werden.
An der Vorderseite eines sich intensivierenden Tiefs südlich von Neufundland werden zunächst warme subtropische Luftmassen in Richtung Grönland gesteuert: 

17.02.2017.gfs-0-132

 

Dies bewirkt eine in weiterer Folge eine Aufwölbung des Azorenhochs und an seiner Ostflanke als Gegenströmung ein Downstreamdevelopement, das  im Verbund mit dem Höhentief über NW-Afrika nach aktueller Simulation des amerikanischen GFS-Modells zur Ausbildung eines mächtigen Troges, der von Skandinavien über den Alpenraum bis Algerien reicht,  führt:

17.02.2017.gfs-0-180

 

Der Trog ist gefüllt mit Höhenkaltluft, was über dem nördlichen Mittelmeerraum eineTiefdruckentwicklung in Gang setzt, die kommendes Wochenende unser Wetter bestimmen wird:

17.02.2017.gfs-0-198

Inwieweit sich daraus unter Umständen ein zumindest kurzes winterliches Szenario im Ostalpenraum entwickelt, werde ich in den nächsten Tagen behandeln.

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