Warum manche Prognosen nicht eintreffen (Aktualisierung)

Meine Prognosen erarbeite ich durch die Zusammenschau und Interpretation der  Modellrechnungen verschiedener Anbieter (vor allem GFS und EZ). Nicht immer treffen die Prognosen exakt ein. Je weiter in die Zukunft, desto ungenauer werden sie.
Die Ursache von „Fehlprognosen“  liegt entweder an einer fehlerhaften bzw. unzureichend genauen Berechnung des Wettermodells oder an einer Fehlinterpretation/-einschätzung des Modelloutputs durch den  Prognoseersteller. Meist ist es eine Mischung von beiden Faktoren.

Warum erfolgte die gestrige Kaltfrontpassage  viel  „zahmer“ als prognostiziert?

 

Sowohl die von mir befürchteten heftigen präfrontalen Gewitter mit unwetterartigen Ausprägungen, als auch der in den Medien angekündigte Sturm (Druckwelle)  blieben aus.
Als Ursache für das Ausbleiben sehe ich mehrere Möglichkeiten. Zum einen verhinderten Wolken von Bayern bis OÖ ab dem Morgen die für die Labilisierung der Lufmasse wichtige Sonneneinstrahlung. Die Ausbildung einer Gewitterlinie in diesem Bereich mit einer vorlaufenden Druckwelle (Sturm) entlang der Alpennordseite blieb damit aus.
Weiter im O (z.B. Wiener Raum) war trotz hoher Energiewerte (Cape nahe 1000 J/kg im Sounding von Wien um 14:00 MEZ) die bodennahe Luft zu trocken für Gewitterbildungen.

Zumindest die kommenden Tage bis Fr dürften sich an meine letzte Prognose halten.

Heute Mi herrscht in der hinter der Kaltfront eingeflossenen frischen Meeresluft vor allem in den Nordstaubereichen und nach O zu oft bewölktes Wetter mit zeitweisen Auflockerungen im Flachland. Freundlicher wird es an der in den letzten Tagen benachteiligten Alpensüdseite.

Morgen Do bleibt es beim Zwischenhocheinfluss.  Bei trockener Luftmasse steht überall ein sonniger (Früh-)sommertag bevor. 

Auch der Fr bietet an der Vorderseite einer sich aus W nähernden schwachen Kaltfront warmes Sommerwetter. Die Luftschichtung wird aber labiler; mit einzelnen Gewittern im Bergland ist zu rechenen.  Hoher Wolkenaufzug der Front macht sich ebenfalls bemerkbar.

Die weitere Entwicklung für das Wochenende weicht von meiner letzten Prognose wieder deutlich ab und muss vor allem für den Osten Österreichs korrigiert werden:
von der angekündigten extrem Hitze bleiben wir verschont!  😉
Es bleibt aber insgesamt weiterhin bei „mitteleuropäischem Sommerwetter“  🙂

In der ersten Tageshälfte des  Sa zieht die erwähnte Kaltfront von W nach O.  Der Sa verläuft damit wechselhaft und kühler. Während sich die Luftmasse entlang der Alpennordseite stabilisiert, besteht in der labileren Luft im S ein erhöhtes Gewitterrisko.

Die Aufwölbung des Höhenrückens mit WLA (Warmluftadvektion) erfolgt entgegen meiner letzten Prognose nun weiter im W. Die Achse des Rückens verläuft über das westl. Mittelmeer nach Dänemark. Die Ostalpen liegen damit am So in einer Anströmung aus nördlicher Richtung, mit der nur mäßig warme Luft herangeführt wird.  Bei antizyklonalem Einfluss kündigt sich ein W-O Temperaturgefälle an:

07.06.2017.gfs-0-108

 

Statt drückender Hitze sieht es nun nach herrlichem Sommerwetter aus.

Wie sieht die Tendenz für die kommende Woche mit dem Feiertag (Fronleichnam) aus?

Sehr beharrlich rechnen die Modelle einen sich immer wieder regenerierenden Rücken über WE und GB.

Exemplarisch die Simulation des aktuellen GFS-Laufes für Mitte kommender Woche:

07.06.2017.gfs-0-180

 

Die Frontalzone verläuft in Respektabstand zu den Alpen über das nördliche ME von Schottland  zur Ukraine.  Freundliches und angenehm temperiertes Frühsommerwetter wäre bei dieser Druckverteilung zu erwarten.
Wie eingangs aufgezeigt, kann es aber auch anders kommen  😉
Eine Verschiebung der Achse des Höhenrückens nach O brächte Hitze bis zu den Ostalpen. Persönlich halte ich dieses Szenario aber als nicht wahrscheinlich. Plausibler aber noch rein spekulativ erscheint mir an der Ostflanke des Rückens ein Vorstoß kühlerer Luft aus nördlichen Breiten bis ME.

 

Update folgt!

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