Der Nebel hat mir bei meiner heutigen Schitour auf den Schneeberg einen Strich durch die Rechnung gemacht 😉
Geplant hatte ich eine rassige Steilabfahrt im Firn, geworden ist es eine gemütliche Fotosafari.
Archiv für den Monat: Januar 2018
Ein Frühlingstag im Oberen Triestingtal
Frühlingshafte 14,6° C (an meiner Messstation in Thenneberg) bei strahlendem Sonnenschein luden heute an windgeschützen Plätzen zum Sonnenbaden.
Dort wo vor 2 Tagen noch Schnee lag, blühen heute die Schneerosen.
Nachfolgend ein paar Eindrücke eines untypischen Wintertages.
Wochenprognose: Azorenhoch vs. Islandtief
Die wichtigsten Köche für unser Wettergeschen sind Azorenhoch und Islandtief.
Das Azorenhoch gehört zum subtropischen Hochdruckgürtel gespeist mit Luftmassen aus dem Äquatorbereich. Das Islandtief ist mit polarer Kaltluft gefüllt. Diese unterschiedlichen Warm- und Kaltluftmassen matchen sich in den mittleren Breiten des Atlantiks. Sind Azorenhoch und Islandtief gut ausgeprägt und befinden sie sich an ihren angestammten Plätzen, so reicht die Frontalzone, die im Gradientenfeld zwischen beiden Druckgebilden verläuft, mit vorherrschend westlichen Winden bis ME. Je nach Jahreszeit bedingt dies einen wechselhaften feuchtmilden (Winter) oder feuchtkühlen (Sommer) Wettercharakter.
Abhängig vom Verlauf der Frontalzone ist im Alpenraum der antizyklonale (nördlicher Verlauf) oder zyklonale Einfluss dominierend.
In diesem Winter ist die Vormachtstellung des Islandtiefs und damit zyklonale Vorherrschaft unverkennbar.
Trotzdem gibt sich das Azorenhoch nicht so leicht geschlagen. Es wird nicht müde, durch Aufwölbungsversuche die Frontalzone nach NO umzulenken, für unser Wetter zu blockieren und die Strömung auf nördliche Richtung umzulenken. Bis jetzt aber ohne Nachhaltigkeit, da die kanadischen Kaltluftmassen heftige Tiefdruckentwicklungen am NW-Atlantik induzieren und damit das Islandtief permanent regenerieren.
Auch in der kommenden Woche setzt sich das Auf und Ab, der Wechsel zwischen milden, fast frühlingshaften und kühleren Tagen fort.
Knapp über dem Nebel
In der feuchten Grundschicht entlang der Alpenränder und im östlichen Flachland hält sich derzeit hartnäckiger Nebel. Oberhalb einer Inversion dominiert die Sonne neben hohen Warmluftwolken.
Auch die letzten Jännertage verlaufen viel zu mild
Der Klimaspiegel der ZAMG für St. Pölten zeigt den markanten Temperaturüberschuss im Jänner 2018. Eingezeichnet in die Gafik habe ich den voraussichtlichen weiteren Trend bis Ende des Monats. Der Jänner 2018 wird demnach zu den wärmsten der Messgeschichte zählen und gleichzeitig aufgrund der hohen Niederschlagsmengen als einer der schneereichsten Berglandwinter der letzten Jahrzehnte bilanzieren:
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Frühlingshafte Verhältnisse am Schneeberg
Die starke Erwärmung begünstigte eine rasche Setzung des Neuschnees der letzten Tage. In der vergangenen klaren Strahlungsnacht konnte sich die Schneedecke im freien Gelände gut verfestigen. Damit hat sich die Lawinensituation deutlich entspannt, wovon ich mich bei meiner heutigen Schitour auf den Schneeberg am frühern Vormittag an Ort und Stelle überzeugen konnte.
Die Schneeverhältnisse in der Breiten Ries hätten nicht viel besser sein können. Leicht angetauter Plattenpulver bzw. aufgefirnter Harsch in der steilen Einfahrt, gut gesetzter Pulverschnee auf der Schattseite des Kars, gut fahrbarer „Frühlingsschnee“ in der Sonne.
Tauwetter, Whiteout und Sonne am arktischen Schneeberg
Facettenreich präsentiert sich der Schneeberg während meiner heutigen Schitour.
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Schneeberg vor dem Eintreffen der Warmfront
Den frischen Neuschnee der gestrigen Kaltfront genieße ich heute bei einer Schitour auf den Schneeberg.
Bereits in der zweiten Nachthälfte hat sich ein hoher Wolkenschirm der aus W aufziehenden Warmfront bis zum Alpenostrand geschoben. Die aufgehende Sonne nutzt die letzte Lücke des nächtlichen Zwischenhochs und taucht die Kulisse des Schneebergs für wenige Minuten in magisches Licht.
Wochenprognose: Milderung von West nach Ost
Im Randbereich eines Langwellentroges mit eingebetteten Tiefdruckkernen über Südskandinavien und dem Baltikum liegt der Alpenraum heute So und morgen Mo in einer straffen NW-Strömung, mit der Frontensysteme an die Alpennordseite geführt werden.
Die Niederschläge der Kaltfront, die derzeit (So morgens) an der Alpennordseite anliegt, fallen bis in die Niederungen als Schnee mit deutlich nachlassender Intensität nach O zu. Während am Arlberg wieder über 1/2m Neuschnee dazukommt, sind am Schneeberg nur mehr 10cm-20cm zu erwarten.
LD-Anstieg im Laufe des Nachmittags führt zu einem Nachlassen des Schneefalls von W her.
Bereits morgen Mo in der Früh erreicht eine markante Warmfront den W Österreichs mit neuerlich intensivem Niederschlag. Dabei steigt die Schneefallgrenze rasch auf über 1000m an. Die Front kommt nur langsam nach O voran, sodass sich hier (OÖ, NÖ) die bodennahe Kaltluft halten kann und der im Laufe des Nachmittags einsetzende Niederschlag noch als Schnee fällt. Je nachdem, wie rasch die Warmluft in höheren Schichten vorankommt, besteht auch die Gefahr von gefrierenden Regen und damit Glatteisgefahr (siehe meinen letzten Analysebeitrag).
20cm Neuschnee am Hocheck
Der Niederschlag der nächtlichen Warmfront fiel anfangs bis oberhalb 1000m als Regen. Erst mit dem Temperaturrückgang sank die Schneefallgrenze nach Mitternacht wieder unter 1000m und bis zum Morgen bis ins Oberen Triestingtal. Belagsbildung gab es auf den warmen, vom Regen durchnässten Böden aber nur oberhalb 600m.
Nachfolgend eine bildliche Dokumentation der Schneesituation von heute am frühen Vormittag.