Aktuelle Winterperspektive: „Zwischen Pest und Cholera“


Alle, die auf Schnee bis in die Niederungen warten, bleiben weiterhin enttäuscht. Die herrschende milde und turbulente Atlantikströmung mit Tauwetter bis über 2000m geht zwar zu Ende, allerdings dreht mit der GWL-Umstellung (siehe meine letzte synoptische Analyse) die Strömung  am Wochenende  auf S und in weiterer Folge auf SO und steuert damit weiterhin sehr milde Luftmassen zu den Alpen.
Die Nullgradgrenze bleibt während der gesamten ersten Jännerdekade meist oberhalb einer Höhe von 2000m.  Gradientenschwache Verhältnisse bewirken in den Niederungen zwar eine leichte Abkühlung, begünstigen aber nur die Nebelbildung und damit gefühlt nasskalte Verhältnisse, die eher zum Herbst passen. 
Auch wenn es tendenziell ab dem Beginn der zweiten Jännerdekade mit einer östlichen Strömungskomponente   kälter werden dürfte, bleibt abzuwartern, ob sich ein winterlicher Wetterabschnitt mit Schnee einstellen kann. 
Die letzten Modellrechnungen von GFS und EZ haben sich angenähert und simulieren in im erweiterten Mittelfristzeitraum ein Hochdruckgebiet im Bereich Skandinavien/NW-Russland (Beitragsbild). Das daraus resultierende Strömungsmuster würde zwar die kontinentale Kaltluft näher zu den Alpen bringen, Niederschläge blieben aber Mangelware. 
Es ist zwar noch reine Spekulation,  aber ich glaube, dass vom hochwinterlichen Nordamerikanischen Kontinent weiterhin arktische Kaltluft auf den warmen Nordatlantik gelangt und die atlantische Tiefdruckproduktion am Laufen hält. Es dürfte dann nur eine Frage der Zeit sein, bis die Frontalzone mit milden Atlantikluftmassen wieder bis ME vorrückt.
Es bliebe damit auch in der zweiten Jännerdekade bei einem reinen Berglandwinter.

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