Der „steinige“ Weg ins Frühjahr

Heute ist kalendarischer Frühlingsbeginn.

Beim Blick durchs Fenster würde ich mich aber eher im Hochwinter vermuten:
-durchgehende Schneedecke bei -6° C,
-bedeckter Himmel,
-aus dem Schneeflocken zu Boden tänzeln.

 

Die Europakarte mit der aktuelle Temperaturabweichung zum klimatologischen Mittel für den heutigen kalendarischen Frühlingsbeginn zeigt sehr eindrucksvoll, dass derzeit noch der Winter das Zepter schwingt:

20.03.2018.tano

 

Der Höhepunkt der Kaltluftzufuhr wird zwar bis morgen Mi überschritten, die nachfolgende Wetterberuhigung bei gradientenschwachen Bedingungen ist aber nur mit zögerlichem Temperaturanstieg verbunden. Eistage sollten in den Niederungen aber vorbei sein. Auch nennenswerte Schneefälle sind in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Nach z. T. strengem Morgenfrost bei Aufklaren werden die Tageshöchsttemperaturen bis zum Wochenende langsam gegen 10° C ansteigen.
Damit nähert sich zum Beginn der Karwoche das Temperaturniveau zwar dem jahreszeitlichem Mittelwert, bleibt aber weiterhin unterdurchschnittlich:

20.03.2018.tano.vorschau

Quelle: KH

 

Der Trend für die Karwoche ist noch nicht abgesichert, aber die in meiner letzten Analyse skizzierte Entwicklung gewinnt – zwar etwas verzögert – an Wahrscheinlichkeit.
Die Ensemblerechnungen des amerikanischen GFS für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“ zeigen den langsamen Temperaturanstieg (in 1500m und 5000m) bis zum kommenden Wochenende und die Streunung bei den weiteren Berechnungen für den Verlauf der Karwoche. Betrachtet man den Mittelwert (rote Kurve), so darf man keine frühlingshaften Temperaturen erwarten. Im Gegenteil, die meisten Einzelrechnungen deuten auf unterkühlte Osterfeiertage hin:

20.03.2018.ens

 

Der Grund für dieses gedämpfte bzw. unterdurchschnittliches Temperaturniveau liegt im berechneten Zirkulationsmuster. Die kontinentale Kaltluftzufuhr ist zwar kein Thema mehr, da sich über Skandinavien tiefer LD etabliert hat. Aber im Verbund mit dem erstarkten Azorenhoch lenkt es mit NW-licher Strömung subpolare Meeresluft nach ME. Dadurch wird ein ausgedehnter Höhentrog, der über die Alpen bis ins Mittelmeer reicht, laufend regeneriert:

20.03.2018.gfs-0-150

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