Das Beitragsbild zeigt nochmals die gesamte Zugbahn von Bertha, entstanden anfang des Monats im Atlantik östlich der kleinen Antillen; Bertha zog als Tropensturm über dem Atlantik nach NW und entwickelte sich östlich der Bahamas kurzzeitig zu einem Hurrikan auf freiem Meer.
Morgen Samstag befindet sich Ex-Bertha südwestlich von Irland mit einem intensiven Niederschlagskern:
und hohem Energiegehalt, erkennbar in den Modellkarten an der hohen pseudopotentiellen Temperatur:
und verschmilzt in weiterer Folge mit dem atlantischen Tiefdrucksystem:
Der damit verbundene Energieeintrag intensiviert den atlantischen Tiefdruckkomplex zu einem Sturmtief mit einem Kerndruck von fast 980hPa . Gleichzeitig verstärkt sich bei uns zum Wochenende mit der WSW-lichen Strömung die Zufuhr feuchtlabiler Warmluft:
Eingelagerte Randtröge werden sowohl Sa als auch So vor allem im Berg- und Hügelland für Gewitter mit Unwetterpotential sorgen. Vor allem im äußersten Osten wird es hochsommerlich heiß, Wärmegewitter sind aber auch im Flachland nicht auszuschließen. Detaillierte Informationen über Intensität der Gewitter und Eingrenzung der Gebiete mit Angabe der Warnstufen erfolgt an den jeweiligen Tagen in der Skywarn Schwergewittervorhersage.
Zu Wochenanfang liegt der Kern des atlantischen Tiefdruckkomplexes bei Schottland und steuert nach wie vor feuchtlabile Warmluft nach Mitteleuropa:
In den folgenden Tagen weitet er sich unter Verflachung bis Skandinavien aus und verdrängt dort die lagernde heiße Luft in Richtung russischen Kontinent:
Der Wettercharakter für Österreich bleibt während der gesamten kommenden Woche zyklonal geprägt, anfangs noch mit SW-licher Komponente, in weiterer Folge erfolgt mit dem Durchschwenken des mit nur geringer Amplitude gerechneten Langwellentroges eine Winddrehung auf West. Die Temperaturen werden zwar nur auf ein mäßig warmes bis leicht zu kühles Niveau sinken, viele Wolken mit häufigen Niederschlägen werden allerdings das Bild prägen. An der Alpennordseite wird es im Wochenverlauf zunehmend windig um West. Der Osten dürfte insgesamt etwas begünstigt sein und mit einigen sonnigen Abschitten verwöhnt werden, während im Süden in der labileren Luftmasse die meisten Niederschläge zu erwarten sind.
Nachfolgend die Meteogramme, differenziert nach Alpennordseite, Osten und Alpensüdseite/Osttirol.
Alpennordseite Gitterpunkt Salzburg
Osten Gitterpunkt Wienerwald
Für meine Freunde (Birgit, Gudrun, Erich, Toni), die in Osttirol Bergwanderungen durchführen, kann ich leider kein stabiles Wetter anbieten 🙁 ……..feuchter Beginn mit kühlem Abgang 😉
Im Süden Gitterpunkt Osttirol/Villgraten
Der Blick in die Glaskugel läßt keine rasche Rückkehr des Sommers erkennen. Ein möglicher Vorstoß des Azorenhochs, verbunden mit mehrtägigem stabilen Schönwetter im weiteren Verlauf der zweiten Augustdekade, wird immer unwahrscheinlicher.
Die häufigste Variante in den Modellrechnungen ist die neuerliche Ausbildung eines Atlantiktroges mit meridionalem Zirkulationsmuster. Dabei wird die Lage der Wellen noch unterschiedlich modelliert. Kommt der vorderseitige Azorenkeil über GB zu liegen, könnte uns zum nächsten Wochenende eine recht kühles NW-Lage ins Haus stehen.
Danke für die Information – von Osttirol aus ist ja auch Südtirol nicht weit, und vielleicht ist der Regen in Meran wärmer als im Villgratental.
Die Wanderung der gewesenen Berta liest sich wie ein Kriminalroman, und der Fachjargon ist erstaunlich verständlich.
lg, Erich