Wochenprognose und weiterer Trend: mäßig kaltes Winterwetter

Bis jetzt erleben wir im Alpenraum einen ausgesprochenen Berglandwinter, da die Temperaturen während der intensiven Niederschlagsphasen für die tiefen Lagen einfach zu hoch und damit nicht schneetauglich waren.  Die kommenden Woche steht nun bis ins Flachland im Zeichen des Winters. Die Temperatur steigt auch tagsüber kaum über den Gefrierpunkt. In schneebedeckten Alpentälern ist bei Aufklaren strahlungsbedingt strenger Morgenfrost bis unter -20° C möglich. Ob auch Neuschnee dabei ist, ist allerdings noch höchst unsicher  😉

 

Betrachtet man exemplarisch die Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“, so bleibt die Temperatur in 2m in der kommenden Woche im frostigen Bereich. Bei der Schneeausbeute ab Mitte der Woche durch ein Mittelmeertief gibt es noch erheblichen Spielraum; für ein paar Flocken und mit etwas Glück einige cm könnte es aber auch im Flachland und somit im Wiener Raum reichen:

 

Synoptischer Überblick:

Von heute So bis inkl. Di liegt ein flache Trog über den Ostalpenraum. Windschwache Verhältnisse, einige Wolken, Nebel in Tälern und viel Sonne vor allem auf den Bergen bestimmen den Wettercharakter.
Exemplarisch die Druckverteilung morgen Mo:

 

Das Tief über Island (s.o.) tropft an der Ostflanke des Atlantikhochs am Mi in den westlichen Mittelmeerraum ab und wird für Österreich wetterbestimmend. Die Sonne wird wieder in den Hintergrund verdrängt. Inwieweit Schnee im Spiel ist, lässt sich derzeit noch nicht prognostizieren. Große Mengen sind jedenfalls nicht zu erwarten.
Die Aufwölbungstendenzen des Atlantikhochs werden durch laufende Kaltluftzufuhr von NO-Kanada auf den Atlantik rasch wieder zunichte gemacht:

 

Damit kippt in  weiterer Folge, Do/Fr, die Achse des Antlantikhochs nach O weg und es schiebt  mit einem Keil  mildere Luftmassen über das nördliche ME. Im Gradientenfeld zum Mittelmeertief wird gleichzeitig vorübergehend kältere Kontinentalluft aus NO angezapft und flutet die Ostalpen. An der Rückseite eines mächtigen Islandtiefs kündigt sich der nächste Aufwölbungsversuch des Atlantikhochs an:

 

 

Kalte Tiefdruckgebiete über dem europäischen Nordmeer und Skandinavien auf der einen Seite und ein in Richtung Grönland strebender Atlantikrücken sind die GWL-bestimmenden Druckgebilde am kommenden Wochenende. Die Ostalpen liegen (noch) in einer gradientenschwachen Zone mit leichtem Dauerfrost. Auf den Bergen setzt Milderung ein:

 

Wie schon in meiner letzten kurz gehaltenen Wettertrendanalyse angedeutet ist der Winter im Vormarsch. Ob er sich festsetzen kann und  auch in den Februar hinein andauert, ist noch unsicher aber durchaus möglich. Derzeit sind die Modellsimulationen zu sprunghaft, um einen eindeutigen Trend dafür abzuleiten. Das „downward developement“ des MW (Major Warmings) in der Stratosphäre  und die Kopplung mit der Troposphäre dürfte den Wettermodellen einiges an Kopfzerbrechen bereiten und zu erheblichen Inkonsistenzen in den Berechnungen führen. Persönlich glaube ich, dass die Auswirkungen auf den troposphöärischen PW (Polarwirbel) zu einer massiven Störung der NH-Zirkulation führen werden und im Alpenraum winterliche Kälte begünstigen. Nach den Berechnungen von GFS wird die arktische Oszillation in der letzten Jännerdekade stark meridionalisieren. Dies ist ein Indikator für eine Amplifizierung der Trog-/Rückenstruktur und hoher  Beständigkeit einer herrschenden GWL. Noch unklar ist derzeit, welche Strömungskomponente im Alpenraum vorherrschen wird. Siehe dazu die Brechnung des aktullen GFS-Hauptlaufes für 29.01.2019 im Beitragsbild.

Aktualisierung demnächst!

2 Gedanken zu „Wochenprognose und weiterer Trend: mäßig kaltes Winterwetter“

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