Alle Beiträge von Franz

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Schneeberg: Wilde Krumme Ries

Das heutige Zwischenhoch passts  ideal in meinen Zeitplan, um im heurigen Winter erstmals die Krumme Ries zu befahren. Wegen des erwarteten starken SO-Windes ab dem späteren Vormittag wähle ich den Fadensteig als schnellste Anstiegsmöglichkeit von Losenheim. Knapp nach 10:00 fahre ich vom Kaiserstein über die Hausries zur Einfahrt der Wilden Krumme Ries, direkt  beim Ausstieg vom Bürklesteig. Nach einer Prüfung des Schneedeckenaufbaus entscheide ich mich für eine Abfahrt durch die schmale steile Rinne zu einem schmalen Felstor, hinter dem sich das breite und im oberen Teil noch sonnenbeschienene Kar der Krummen Ries entfaltet.

Üblicherweise entscheide ich mich für diese Abfahrt bei Firnverhältnissen, so wie etwa im vergangenen Winter: link

Dass ich heute keinen Firn antreffe, war mir bewußt. Die dünne frische Triebschneeschicht weist eine überraschend gute Bindung mit dem alten kompakten Schneefundament auf und ermöglicht eine stressfreie und kräfteschonende Abfahrt. Erst im schattigen Auslauf des Kares beginnt der Kampf mit glatten Harschflächen  🙁

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Wochenprognose: Winterlich mit Schnee bis ins Flachland

Das Zusammentreffen einer schwachen Störungen eines Mittelmeertiefs mit einer atlantischen Kaltfront brachte vergangene Nacht verbreitet leichten Schneefall, der derzeit (07:00) teilweise noch anhält. Dieser klingt im Tagesverlauf des heutigen So ab. Ein Zwischenhoch gepaart mit einfließender trockenerer Luft aus N führt ab dem Nachmittag zu  Wolkenauflockerungen und nachtsüber zu Wolkenauflösung. Die feuchte Grundschicht bleibt nebelanfällig.
Der morgige Montag steht im Zeichen des sich abschwächenden Zwischenhochs mit aufkommendem Föhn an der Vorderseite eines entstehenden Italientiefs. Recht sonnig wird es an der Alpennordseite, mit Nebel ist im Flachland des Ostens zu rechnen, Wolkenaufzug erfolgt südlich der Alpen.
Ab Di liegen die Ostalpen für einige Tage im Einfluss eines Mittelmeertiefs. Gleichzeitig  setzt an der SO-Flanke eines Skandinavienhochs im Gradientenfeld zum Mittelmeertief aus NO die Zufuhr trockener und mäßig kalter Kontinentalluft ein. Es muss bis in tiefe Lagen mit leichtem Dauerfrost gerechnet werden. Während im O und SO immer wieder mit leichtem bis mäßigem Schneefall zu rechnen ist, bleibt es nach W zu eher trocken und dort besteht vor allem auf den Bergen in der zweiten Wochenhälfte Chance auf etwas Sonne. 

Bis Fr dürfte die beschriebene Entwicklung recht abgesichert sein. Die „Mildrechnungen“ der letzten Tage sind aus den Modellsimulationen verschwunden.

Mit der großräumigen Winddrehung an der SO-Flanke des Skandinavienhochs zu Wochenbeginn auf NO wird auch arktische Kontinentalluft aus dem Bereich des Ural angezapft und langsam in Richtung nördliches ME gelenkt. Am kommenden Wochenende bedeckt ein arktischer Kaltluftkörper mit-20° C in 1500m große Teile Skandinaviens und des Baltikums mit Ausbreitungstendenz zu den Alpen (siehe weiter unten in der synoptische Analyse). Ich gehe davon aus, dass auch in den Ostalpen zu einem ungewöhnlich späten Zeitpunkt hochwinterliche Tage bevorstehen.
Details in den nächsten Tagen!

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Herausforderung Wochenprognose

Große Schwankungen zeigen die Wettermodelle weiterhin in der Erfassung der troposphärischen Entwicklung. Die Streung der einzelnen Berechnungsläufe ist ab den 3. oder 4. Tag derart groß, dass keine belastbare Vorhersage möglich ist.
In meiner letzten Analyse war ich schon vorsichtig skeptisch hinsichtlich des simulierten Winterwetters, auch wenn ich eine winterliche Entwicklung  – vor allem hinsichtlich Temperaturniveau – für plausibel  und durchaus wahrscheinlich einschätze. Als alternatives Szenario habe ich als  möglichen Zukunftstrend für den Mittelfristzeitraum das Eintreten einer Grenzwetterlage angedeutet.

Wochenvorhersagen brauchen derzeit viel  Erfahrung, gutes Bauchgefühl und das nötige Quäntchen Glück für das Eintreffen  😉
Die Gründe dürften darin liegen, dass sich die Atmosphäre gerade in der Umstellung von Winter- auf Sommermodus befindet. Wie sich die massiven Wärmeeinschübe in der mittleren Stratosphäre noch unten Auswirken, lässt sich noch nicht genau abschätzen. Die Kraft der Sonne liefert bereits deutlich mehr Energie als im Winter und verstärkt die Dynamik der atmosphärischen Prozesse.

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Ein Déjà-vu am Schneeberg

Vor dem Eintreffen des Wolkenschirms einer Warmfront, sorgt heute ein Zwischenhoch nach Nebelauflösung bzw. über dem Nebel für ein paar sonnige Stunden. Dieses Zeitfenster nutze ich zu einer Schitour auf dem Schneeberg.
Ich erlebe einen traumhaften Wintervormittag
-mit ungetrübtem Sonnenschein über dem Nebel,
-unberührten Tiefschnee im Anstieg,
-mächtigen bizarren Raueisgebilden im Gipfelbereich und
-zum dritten Mal in diesem Winter mit einer herrlichen Tiefschneeabfahrt durch die Breite Ries  🙂

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Signifikante Störung des Polarwirbels begünstigt kalten Spätwinter

Die Vorgänge um den PW (Polarwirbel) in der Stratosphäre und deren  verzögerten Auswirkungen auf die Troposphäre, in der unser Wetter stattfindet, erzeugen in den Modellrechnungen derzeit große Schwankungen. 
Wurde gestern in manchen Berechnungsläufen teilweise noch ein mildes Hoch über ME für die kommende Woche gezeigt, so sieht es heute – für mich erwartungsgemäß – schon deutlich winterlicher aus.

Nachfolgend eine

-kurze Analyse des PW in den verschiedenen Etagen der Atmosphäre und

-ein Modellvergleich der berechneten Entwicklung für die Troposphäre im erweiterten Mittelfristzeitraum bis Ende Februar. 

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Wochenprognose: weiterhin mäßig kalt und unbeständig

Der Atlantik gewinnt an Fahrt und klopft in den nächsten Tagen in ME an. Es wird voraussichtlich zu keinem nachhaltigen Durchbruch der atlantischen Frontalzone reichen, da das kontinentale Hoch blockierend wirkt. Fronten mit abwechselnd milderer und kühlerer Maritimluft werden aber die Ostalpen erreichen. Vor allem im Bergland und mit einer Mittelmeertiefentwicklung zu Beginn der Woche wird es Schneefälle geben.
„Winter light“ geht in die nächste Runde.

Eine Umstellung der GWL mit starker Meridionalisierung der Zirkulation ab dem nächsten Wochenende wird in den letzten Modellrechnungen immer wieder gezeigt.  Dies könnte bereits dem Zusammenbruch des stratosphärischen PW´s (Polarwirbel) geschuldet sein. Noch ist es zu früh und unsicher, um darauf im Detail einzugehen.

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Ein perfekter Wintertag am Schneeberg

Nach wie vor bietet der Schneeberg beste Schitourenbedingungen. Die Hochfläche ist dick zugepanzert mit einer pickelharten Eisschicht. Darauf liegen nach dem jüngsten Schneefall, abgesehen von windexponierten Rücken und im Gipfelbereich, meist 10cm-20cm ungebundener lockerer Pulverschnee, der einen rutschfreien Anstieg mit Fellen ermöglicht und vor allem die Abfahrtsfreuden hebt.

Heute entscheide ich mich für den Anstieg über den Schauerstein zum Kaiserstein. Nach einer Abfahrt bei bestem Tiefschnee in die Hackermulde erfolgt der Wiederanstieg zum Klosterwappen. Dort erwartet mich eine unverspurte Abfahrtsvariante über den Westrücken, die Schneegrabenflanke und  den Auslauf des Schneegrabens, wo ich auf die Abfahrtsspuren aus dem Wurzengraben treffe.

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