Alle Beiträge von Franz

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Vorübergehende Milderung

Der Kampf der Systeme setzt sich auch im Februar fort: kalter Osten gegen milden Westen (bezogen auf Gesamteuropa).

Im Jänner dominierte die meiste Zeit die Kälte, lediglich in den mittleren Höhen konnte sich bei antizyklonalen Verhältnissen inversionsbedingt zeitweise mildere Luft durchsetzen.

Nun folgt ein Abschnitt mit  milderem Atlantikwetter. Die Frontalzone gewinnt Raum bis ME und beendet den Dauerfrost.
Lange Zeit war es im Januar z.T. extrem kalt. Die Böden sind tiefgefroren und  schneebedeckt. Über den Niederungen lagern nach wie vor Kaltluftseen.
Wie in meiner letzten Analyse vom vergangenen Sa bereits angekündigt, kommt es nun zu einer Wetterumstellung mit brisantem  Glatteisszenario während des Wetterwechsels.  Ein kleines Tiefdruckgebiet verlagert sich heute Di von D nach Tschechien (Beitragsbild, Quelle ZAMG) und bringt mit einer Warmfront, die auf die bei uns lagernde Kaltluft aufgleitet, milde und feuchte Atlantikluft nach ME. Regen breitet sich von West nach Ost aus, friert  sofort auf den gefrorenen Böden. Dahinter folgt ein Kaltfront, die die Schneefallgrenze bis morgen Mi wieder bis in tiefere Lagen sinken lässt.

Bis zum Wochenende bleibt es mild. Dabei wird es ab Do föhnig:
Sonne, Wolken und Wind mit Tauwetter auf den Bergen, im Gegensatz dazu ausgedehnte Nebelfelder in den Niederungen. Abgesehen von Föhntälern erreichen dort die Tageshöchsttemperaturen nur zarte Plusgrade.

Der weitere Trend wird von den Modellen sehr ambivalent berechnet. Das experimentelle Langfristmodell der NOAA berechnet einen extrem milden Februar mit einer positiven Temperaturabweichung von 3 K, was auf eine nachhaltige  W- oder SW-Strömung hindeuten würde.

Bei genauere Betrachtung der letzten Modellrechnungen von GFS und EZ erkenne ich aber immer mehr den Trend zu einer Erhaltungsneigung, der Rückkehr zum bisherigen Muster der Druckverteilung: das Kontinentalhoch und mit ihm Kaltluft verlagert sich retrograd nach W und blockiert die atlantische  Frontalzone mit ihren milderen Luftmassen vor den Toren ME´s.

Diese Entwicklungsvariante ist natürlich noch sehr spekulativ, aber ich sehe hohes Potential für einen neuerlichen winterlichen Wetterabschnitt ab Ende der ersten Feruardekade.

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Perfekter Firn vor der Wetterumstellung

Um den idealen Zeitpunkt für eine Genussabfahrt wählen zu können, besteige ich heute sehr zeitig in der Früh den Göller von Süden. Oben angekommen sind die Einfahrten nach S und SO noch pickelhart. Lebhafter kühler Wind aus südlicher Richtung verzögert trotz strahlender Sonne das Auffirnen länger als erwartet. Um die Wartezeit zu nutzen, entscheide ich mich zunächst für ein Abfahrt durch die Schindlerrinne nach Norden. Nach dem Wiederanstieg erwartet mich ca. 1 Stunde später eine herrliche Firnabfahrt in die Karlgrube. Den unteren mit Latschen durchsetzten Teil erspare ich mir und steige über den westlichen Begrenzungsrücken nochmals zum Gipfel auf. Über ideal aufgefirnte steile SW-Hänge erfolgt die Schlussabfahrt durch das Südkar.

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Wetterumstellung mit Glatteisgefahr am kommenden Dienstag

Hochdruck und nachlassender Föhn bestimmen das Wochenende. Inversionsbedingt hält sich in vielen Niederungen Nebel und Hochnebel.

Am Mo kündigen ausgedehnte Wolkenfelder über dem Nebel  die bevorstehenden Wetterumstellung an.

Mit den Niederschlägen einer Warmfront, die größtenteils in flüssiger Form fallen und auf gefrorene Böden fallen,  besteht ab der Nacht zum Di große Glatteisgefahr.  Im äußersten Osten, wo sich die bodennahe kontinentale Frostluft nicht so leicht verdrängen lässt, ist auch Schnee möglich.

Für den Di-Frühverkehr könnte dies ein herausforderndes Ereignis werden. Details sind ein Nowcasting.

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GWL-Umstellung und Rückzug des Winters

Das winterlich kalte Hochdruckwetter dauert noch bis zum Wochenende. Danach gewinnt der Atlantik zunehmend Einfluss auf das Wettergeschehen im Alpenraum.

Vor allem in der Höhe wird es mit Drehung der Grundströmung auf SW deutlich milder. In der bodennahen Grundschicht hält sich eine SO-Strömung, sodass die Kaltluft zwar abgeschwächt aber nicht ausgeräumt wir. In den Niederungen dürfte sich daher ab kommender Woche Wechselfrost einstellen, d.h.  Nacht-/Morgenfrost und leicht positive Tageshöchsttemperaturen. 

Niederschläge bleiben weiterhin Mangelware.

Der weitere Trend im Februar ist meines Erachtens noch völlig offen. Warum ich das glaube, versuche ich nachfolgend zu erklären.

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Wie lange hält das winterliche Hochdruckwetter?

In meiner letzten Analyse habe ich ja für Mitte kommender Woche Milderung mit Tauwetter bis in die Niederungen angekündigt.
Daraus wird aber nichts!
Der Hochdruck über ME kann sich weiterhin festigen.
Der momentane antizyklonal geprägte Wettercharakter mit strengen Morgenfrösten in Tal- und Beckenlagen, leichtem bis mäßigen Dauerfrost tagsüber und milderen Temperaturen auf den Bergen und den mittleren Höhen  dürfte bis Ende des Monats bestehen bleiben.

Die atlantischen Störungen beißen sich über Westeuropa die Zähne aus. Unser Hochdruckgebiet wir durch die Ausweitung des Kontinentalhochs in Richtung ME förmlich einzementiert.

Neuschnee ist beidseits der Alpen keiner in Sicht. 

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Breite Ries im Licht der Sonne und im Schatten des Bürklesteigs

Nachdem ich gestern bei einer ausgedehnten einfachen Schitour die Schneeverhältnisse am Schneeberg genau inspizierte und mir ein Bild von der Lawinensitiation machte, entschied ich mich heute für eine alpine Schitourenvariante. 
Ich spure mit Schi die Breite Ries bis knapp unterhalb des Ausstiegs auf die Hochfläche. Den Ausstieg über die letzten 50 steilen Höhenmeter lege ich zu Fuß mit Steigeisen zurück.
Der Anstieg erfolgt dank frühen Aufbruchs noch größtenteils in der Sonne, bei der Abfahrt um ca. 10:30 liegt um diese Jahreszeit der orographisch rechte Teil der Breiten Ries bis weit über die Mitte bereits im Schatten des Bürklesteiggrates. 

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