Archiv der Kategorie: Wetterprognosen / Synoptische Analysen (Wetterblog)

Wochenprognose: Milde WSW-Grundströmung mit Trog-Rückenmuster

Die ruhige und auf den Bergen milde Hochdruckphase dauert heute Fr noch an. Die angekündigte Wetteränderung macht sich durch Wolkenfelder bereits bemerkbar.
Der in meiner letzten Prognose/Analyse angekündigte polare Kaltluftvorstoß am Wochenende wird von einem Hochdruckkeil aus W bedrängt, erfolgt deshalb weiter im O und wird die Ostalpen nur in abgeschwächter Form beschäftigen (Beitragsbild). Auch die damit verbundene Nordstaulage wird nur mäßige Neuschneefälle vom Berchtegadenerland östwärts bewirken und bereits am So wieder zu Ende gehen. Im östlichen Flachland erwarte ich wechselhaftes und windiges Wetter ohne Frost und Schnee. Die Alpensüdseite bleibt nordföhnbedingt auf der sonnigen und trockenen Seite. 

Wochenprognose: Milde WSW-Grundströmung mit Trog-Rückenmuster weiterlesen

Kaltlufteinbruch am verlängerten Wochenende

Mit einer inaktive Kaltfront verläuft der heutige Silvestertag wechselhaft, trocken und recht mild. Auf den Bergen, im Donauraum und dem Alpenostrand lebt spürbarer W-Wind auf. In der Neujahrsnacht bleibt es niederschlagsfrei, es kühlt aber merklich ab.
Ab morgen Mi, dem Jahresbeginn 2020, bis inkl. Fr setzt sich das Hochdruckwetter mit Morgenfrost und Plusgraden tagsüber fort.
Eine Kaltfront aus NW legt sich am Sa an die Alpennordseite. Mit ihr fließen deutlich kühlere Luftmassen polaren Ursprungs ein. Die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht auf So bis in die Niederungen. Höhenkaltluft führt auch im Flachland zu Graupelschauer (Wintergewitter nicht ausgeschlossen) und mit Glück am So zu einer zarten Schneedecke.
Die Nordstaulage hält über den So an und schwächt sich am Mo deutlich ab. In den Nordstaulagen sind von Sa bis Mo große Neuschneemengen zu erwarten. Nach O zu ist die Niederschlagsintensität deutlich reduziert.
So/Mo werden, abgesehen vom östlichen Flachland und dem SO Österreichs, Eistage.
Ab Di gelangt die eingeflossene Polarluft  aus W wieder  unter Hochdruckeinfluss. Bitterkalte Nächte, vor allem in den schneebedeckten Alpentälern, und deutliche Milderung auf den Bergen folgen.

Kaltlufteinbruch am verlängerten Wochenende weiterlesen

Wochenprognose: Hochdruckdominanz, kein NS und (höhen-)mild

Was ich in meiner letzten Analyse bereits angedeutet habe, bestätigt sich. Nach der kurzen Aufwölbung des Hochdruckgebietes über der Iberischen Halbinsel bis Skandinavien und Advektion gemäßigter Polarluft in den Ostalpenraum aus nördlicher Richtung in den  Alpenraum wird die atlantische Frontalzone mit milden westlichen Winden wieder wetterbestimmend. Sie verläuft recht weit im N während sich der Atlantikrücken übe WE/ME legt und in weiterer Folge über ME einen autarken Hochdruckkern ausbildet (GWL HM). Atlantische Störungen bleiben im Alpenraum in Wochenfrist weitgehend wetterinaktiv und machen sich nur durch Wolken bemerkbar.

Wochenprognose: Hochdruckdominanz, kein NS und (höhen-)mild weiterlesen

Bis ins neue Jahr nur „Berglandwinter light“

Vor dem letztem Winter 2018/19 leistete ich mir eine neue dicke Daunenjacke, die einem auch bei Temperasturen unter -20 °C  ausreichend Kälteschutz bietet. Bis heute habe ich sie nicht benötigt; ungetragen hängt sie im Schrank.
Da meine Schiausrüstung ebenfalls in die Jahre gekommen ist, wollte ich im letzten Frühjahr im Ausverkauf in neue Schier investieren. Dies ist kein Luxus bei meinem Verbrauch. Der Plan wurde vom Schicksal durchkreuzt, als wüsste „jemand“, dass in diesem schneearmen Winter auch alte Latten, die schon von zahlreichen Grundkontakten gezeichnet sind,  genügen.  Noch lehnen sie verstaubt im Kellereck und so wie es aussieht werden sie im alten Jahr keine Frischluft mehr schnuppern.

Eine Freundin meiner Frau, selbst begeisterte Schitourengeherin, hat am Telefon zu ihr gemeint, ich sollt endlich Schnee machen. Die Antwort: wenn er könnte, hätten wir 2m Schnee 😉
Das ist zwar übertrieben, aber die über 30mm NS der letzten Tage, die bis in die Gipfelregion des Hocheck als Regen fielen, hätte ich als  Schnee fallen lassen. In der Jahreszeit des niedrigsten Sonnenstandes wäre das doch nur zu normal.

Ich kann mich nur an einen Winter erinnern, in dem ich meine erste Schitour auf den Schneeberg  erst im Jänner durchführte  🙁 

Bis ins neue Jahr nur „Berglandwinter light“ weiterlesen

Wochenprognose: nasskaltes W/NW-Wetter gefolgt von Grenzwetterlage?

Planmäßig geht mit dem heutigen Sa die Föhnwetterlage mit den ungewöhnlich hohen Temperaturen auf den Bergen und in den Föhntälern zu Ende. Während bis Do eine feuchte, nebelanfällige und relativ kühle Grundschicht (Inversion) den Wettercharakter bestimmte, griff gestern auch im Triestingtal der Föhn durch und ließ an meiner Wetterstation  die Tagestemperatur auf 15,7 °C (!) steigen.
Einige Bilder von Do (Hocheck) und Fr (Peilstein):

Wochenprognose: nasskaltes W/NW-Wetter gefolgt von Grenzwetterlage? weiterlesen

Maskierte Kaltfront beendet Föhnlage am Wochenende

Die Ausführungen in meiner letzten Wochenprognose sind im Großen und Ganzen nach 4 Tagen noch immer gültig.

Der extrem warme Wetterabschnitt auf den Bergen und in Föhntälern der Alpennordseite, der dem Zustrom subtropischer Luftmassen aus dem Bereich der nördlichen Sahara  inkl. Saharastaub zu verdanken ist, dauert noch bis Fr an. Relativ kühl bleibt es dagegen in der von der föhnigen Südströmung durch eine Inversion entkoppelten Grundschicht vieler Täler und im östlichen Flachland. Südstau verursaht  zeitweiligen NS mit hoher Schneefallgrenze (nahe 2000m) südlich der Alpen.
An meiner Messstelle in Thenneberg hatte es gestern am frühen Vormittag z.B. -2 °C, auf der Araburg dagegen traf ich auf ein mildes Lüftchen von 15 °C (!) aus S.
Auch aktuell um 07:30 lastet ein flacher Kaltluftsee mit frostiger Temperatur über dem Oberen Triestingtal (Beitragsbild). Das Morgenrot ist ein untrügliches Zeichen für die Warmluft in den höheren Luftschichten.

Maskierte Kaltfront beendet Föhnlage am Wochenende weiterlesen

Wochenprognose: Intakter Polarwirbel bis in die Stratosphäre lässt dem Winter keine Chance

Nach dem kühlen, aber nur mit homöopathischen Mengen an Schnee versehenen Wetterabschnitt der letzten Tage (Bilder nachfolgend am Beitragsbeginn) folgt für Winterfreunde eine deprimierende Woche: ungewöhnlich mild (vor allem auf den Bergen und den Föhntälern nördlich des Alpenhauptkammes) und kaum NS.  
Noch erkenne ich keine Indizien, dass sich an diesem Zustand bis Weihnachten etwas nachhaltiges ändert. Das „Warum“ versuche im nachfolgend Beitrag zu erklären. Den voraussichtlichen Wetterablauf  bis zum 4. Adventwochenende anhand der synoptischen Analyse gibt es im Anschluss.

Wochenprognose: Intakter Polarwirbel bis in die Stratosphäre lässt dem Winter keine Chance weiterlesen

Höhenwarme Luftmassen statt winterlichem Wetter

Die aktuellen -7 °C an meiner Messstation in Thenneberg mögen zwar an Winter errinnern, der Eindruck täuscht jedoch. Bei näherer Betrachtung der gemittelten Temperaturkurve der Ensembles des  amerikanischen GFS fällt mir nur der Vergleich mit einem an Grippe erkrankten Menschen ein: hohes Fieber (= viel zu hohe Temperatur)! Kränkelnd mit leicht erhöhter Temperatur verlaufen noch die kommenden Tage bis Sa, ehe ab So das „Fieber“ unbarmherzig zuschlägt und bis Weihnachten nur langsam zurückgeht. Der Winter schlittert vom „Regen in die Traufe“. An Schnee ist bei diesen Bedingungen nicht zu denken.

Höhenwarme Luftmassen statt winterlichem Wetter weiterlesen

Wochenprognose: Der winterlichen Inversionslage folgt eine unbeständige Westwetterlage

Bis auf weiteres gibt es nur „Berglandwinter“, auch wenn es gegen Mitte der Woche vorübergehend abkühlt und sich einige Flocken bis ins Flachland verirren können.

Zonale Zirkulation mit weit im N verlaufender Frontalzone hat sich in den letzten Tagen eingestellt. Die Hochdruckbrücke mit winterlicher Inversionlage im Alpenraum wird mit der Verlagerung der Frontalzone nach S heute Sa beendet. Milder W-wind räumt die Kaltluftseen aus, im Gebirge kühlt es ab. 
Die Frontalzone greift weit nach O bis NW-Russland aus.Der Alpenraum liegt im südlichen Gradientenfeld . Der Wetterablauf wird von einem progressiven Trog-Rückenmuster bestimmt. Austrogungen mit kühleren Luftmassen aus NW verursachen kurzzeitig Schneefälle bis in tiefe lagen, werden aber rasch wieder von milderen Luftmassen an der Vorderseite des nächsten Atlantiktiefs abgelöst.

Nach derzeitigen Modellsimulation hält diese turbulente und unbeständige, insgesamt für Schnee bis in die Niederungen aber zu zu milde Witterung, zumindest bis Mitte Dezember an. 

Wochenprognose: Der winterlichen Inversionslage folgt eine unbeständige Westwetterlage weiterlesen

Wochenprognose: Zonalisierung der GWL mit Aufbau einer Hochdruckbrücke

Der morgige beginnende meteorologische Winter macht sich nur sehr „schaumgebremst“ bemerkbar. Auch wenn es aktuell (07:00) im Oberen Triestingtal bis ins Tal nass schneit, die Schneemengen werden bis Wochenanfang eher homöopathischer Natur sein. Danach dominiert Hochdruckeinfluss. Nach dem ungewöhnlich warmen November reicht es wenigstens zu einer deutlichen, in den Niederungen nachhaltigen,  Abkühlung. 
Die Einschätzung für den erweiterte Mittelfristzeitraum  in meiner letzten Wetterprognose/-anlyse wird in den löetzten Modellrechnungen weitgehend bestätigt:

Die nachhaltige Zonalisierung und damit eine wechselhafte Wetterlagen mit wiederholten atlantischen Fronten wird durch die positive Berechnung der nordatlantischen Oszillation sehr wahrscheinlich.

Wochenprognose: Zonalisierung der GWL mit Aufbau einer Hochdruckbrücke weiterlesen