Kaltlufttropfen kippt Umstellung der Großwetterlage

Wieder einmal ist es ein von den Modellen schwer erfassbarer Kaltlufttropfen, der sich nicht in die Karten schauen läßt und in den letzten Tagen für recht wankelmutige  Modellsimulationen sorgte.
Durch eine kleine Veränderung seiner Zugbahn ändert sich die von mir in meiner letzten Analyse skizzierte Entwicklung der GWL ab Wochenmitte gravierend.

Wie vorhergesagt gab es gestern Mo mit einem Zwischenhoch in der eingeflossenen trockenen Kaltluft einen sonnigen unterkühlten Herbsttag (Beitragsbild).
Bereits heute  Di setzt aufgrund der veränderten Verlagerung des KLT von Deutschland nach Frankreich die Zufuhr feuchtmilder Mittelmeerluft aus SW ein.
Die Folge: einfallender Hochnebelbildung ab Mitternacht  hat eine  Abstrahlung und den erwarteten Morgenfrost  verhindert. Die Tiefsttemperatur der vergangenen Nacht an meiner Messstation mit knapp unter 0° C wurde bereits vor Mitternacht erreicht.

EDIT 12:00: im Nebel unterhalb einer Inversion in ca. 1000m bildete sich ein dicker Raueisbelag.

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Weitere Bilder nach der synoptischen Wetteranalyse am Beitragsende!

In weiterer Folge wandert der KLT bis Mi  nach Oberitalien, verstärkt dadurch ein dort vorhandenes Bodentief und bringt vor allem im Südstau sehr nasse Tage mit anhaltendem Regen am Do und Fr.  Aber auch in den übrigen Gebieten Österreichs sind nennenswerte Niederschläge  zu erwarten. Am wenigsten im nördlichen Alpenvorland.
Die SFG (Schneefallgrenze) liegt dabei sehr hoch (um 2000m), nur im äußersten Westen liegt sie tiefer (ca. 1000m).
Bis Fr herrscht große Übereinsimmung in den Modellrechnungen, danach nehmen die Unsicherheiten wieder zu, da der KLT weiterhin ein „Eigenleben“ führt.

Voraussichtlich trockener und langsame Wetterberuhigung am Wochenende.

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