Wochenprognose: GWL SWa und große Mengen Saharastaub über den Alpen

Zwischen einem markanten atlantischen Tiefdruckgebiet und hohem LD über S- und SO-Europa  herrscht im Mittelfristzeitraum eine großräumige milde SW-Strömung. Nach „Hess & Brezowsky“ handelt es sich hierbei um die Großwetterlage SW antizyklonal (GWL SWa). 

 

Abgesehen von hartnäckigem Nebel in den Niederungen im O (Waldviertel bis Burgenland) wird es am Wochenende sonnig und frühlingshaft mild. Auf den Bergen macht sich leichte Lufttrübung durch advehierten Saharastaub bemerkbar, die sich noch verstärkt und bis in die zweite Wochenhälfte anhält:

 

Eine Austrogung über dem NA mündet zu Wochenbeginn rasch in einer Abschnürung. Das resultierende Cutoff verlagert sich nach Nordfrika und verstärkt die Advektion von Saharastaub über ME bis Skandinavien. Das Zentrum des Hochdruckgebietes verlagert sich nach ME. In höheren Schichten gelangt weiterhin außergewöhnlich warme Luft aus Nordafrika in den Alpenraum. Die Grundschicht trocknet ab, sodass sich in den gesamten Ostalpenraum ein sonniger Wettercharakter mit frühlingshaften Temperaturen für einige Tage durchsetzt.

Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für kommenden Di und die Karte mit dem großflächigen Zustrom von Saharastaub im Alpenraum am kommenden Mi (Quelle: Universität Athen):

 

Diese Hochdrucklage  erweist sich insgesamt als sehr stabil und bleibt im Alpenraum bis zum Wochenende wetterbestimmend
Eine „schleichende“ Veränderung der Hochdruckposition führt jedoch nach den letzten Modellsimulationen bis zum Monatswechsel zu einer grundlegenden Änderung der Strömungsverhältnisse
Das Hoch, das Mitte der Woche mit seinem Kern über ME liegt, bleibt zwar wetterbestimmend, verlagert seinen Schwerpunkt bis zum Wochenende aber nach GB. ME und damit der Ostalpenraum gelangen in das Gradientenfeld zwischen dem Hoch über GB und tiefemn LD über Russland in eine zunehmend nördliche Strömung. Mit dieser erreichen kühle trockene Luftmassen arktischen Ursprungs vorraussichtlich um den Monatswechsel den Ostalpenraum:

 

Ob der Winter in der ersten Märzdekade mit einem markanten Temperaturrückgang nochmals ein Lebenszeichen von sich geben, oder ob sich der Frühling behaupten kann, werde ich im Laufe der kommenden Woche analysieren.

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