Der August startet mit einem Déjà-vu 😉
Die Ähnlichkeiten zum Julimuster sind unverkennbar:
fast stationärer Atlantiktrog mit weiträumiger SW-Strömung, die warme feuchtlabile Subtropenluft nach ME steuert.
Die Begleiterscheinungen sind Wärme/Hitze, Sonne und vor allem im Bergland und im Süden Gewitter mit Unwetterpotential.
Die Ensemblerechnung (Gitterpunkt Oberes Triestingtal) läßt keine Zweifel aufkommen, dass wir in der ersten Augustwoche wieder mit Hitzetagen (>30°C) und Tropennächten in den Ballungsräumen rechnen müssen:
Synoptisch sehe ich die Ursache für diese Entwicklung in der momentanen Zonalisierung der Frontalzone, die durch ungewöhnlich starke Zyklogenese über der Nordsee (Tief ZELJKO) weit nach Osten auf den Kontinent vorgedrungen ist und die Hitze dorthin verdrängt hat. An der Vorderseite des vom Westwindband im Süden begrenzten Troges wölbt sich ein schmaler Rücken vom Kaspischen Meer bis zum Nordpol auf.
Aktuelle Druckstruktur:
Bei uns hat eine zugehörige Kaltfront mit angenehm kühlen Tagen die Hitze unterbrochen. Die kommenden Tage – heute Di bis Do – bleiben gedämpft sommerlich mit einer weiteren Störung, die Mi/Do auch nennenswerten Regen bringt und die Trockenheit etwas lindert.
Zu Beginn des Montas August am kommenden Sa stellt sich die Druckstruktur wie folgt dar:
Die weit auf dem Kontinent vorgedrungene Frontalzone hat den Keil über Russland zu einem eigenen Hochdruckgebiet über dem Pol abgeschnürt. Dieses beibt zunächst, umgeben von mehreren subpolaren Tiefdruckgebieten, isoliert. Das für uns wetterbestimmende atlantische Zentraltief führt mit einer schwachen Austrogung über Westeuropa/Biskaya über ME zu einem Rückdrehen der Strömung auf SW. Gleichzeitig nimmt es ein über dem westlichen Atlantik entstandenes Tiefdrucksystem auf, wird dadurch intensiviert. Die damit verbundene Gradientenzunahme verstärkt an der Vorderseite die Südkomponente über Skandinavien in Richtung Polarhoch.
Während der ersten Augustwoche verharrt das zentrale Atlantiktief stationär, trogt mit einer Mäandrierung der Wellenstruktur auf dem Atlantik bis zu den Azoren aus und wölbt an seiner Vorderseite durch Warmluftadvektion einen Rücken auf, der sich mit dem Hoch im Polarmeer verbindet:
Zumindest bis zum zweiten Augustwochenende hat nach den letzten Modellsimulationen diese GWL Bestand:
Alles weitere gehört in das Reich der Spekulation. Sowohl ein Fortbestand des Zirkulationsmusters mit Fortsetzung der warmen Vorderseite, als auch eine Progression des Atlantiktroges nach ME ist möglich.
Aufgund des bisherigen Sommerverlaufes und der weiterhin recht starken negativen Temperaturabweichung (siehe nächste Karte) im Nordatlantik ist für mich, auch wenn die Wärme zwischenzeitlich wieder ausgeräumt wird, eine laufende Regenerierung des tiefen LD´s über dem Nordatlantik und damit eine Rückkehr zur Vorderseitenlage die wahrscheinlichere Variante (Erhaltungsneigung):