Wetterphänomene: Industrieschnee und extremes Raueis

Die herrschende Wetterlage mit

-Nebel und negativen Temperaturen in der Grundschicht und
-einer markanten bodennahen Temperaturumkehr (Inversion)

schafft ideale Bedingungen für die Wetterphänomene Industrieschnee und Raueis.

 

Der  Radiosondenaufstieg von Wien heute 00:00 dokumentiert eindrucksvoll die herrschende Föhnlage mit einer ausgeprägten Inversion. Taupunktkurve (links) und Temperaturkurve (rechts) überlappen sich vom Boden bis 900m. Dies ist typisch für eine feuchte Grundschicht mit Nebelbildung. An der Inversion in ca. 900m liegt die Temperatur bei -7° C.  Darüber steigt die Temperatur sprunghaft an und erreicht in 1500m +6°C.  Die Nullgradgrenze liegt auf fast 3000m. Gleichzeitig sinkt die Taupunkttemperatur oberhalb der Inversion markant ab. Ein Zeichen dafür, dass die Luftmasse über der Inversion sehr trocken ist. Der Wind, erkennbar an den Windfahnen rechts, weht lebhaft aus Süd (Föhn) und lässt die gefühlte Temperatur an der Inversion auf gut -20° sinken (Windchill):

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Als Industrieschnee bezeichnet man Schnee, der durch Emissionen  von Wasserdampf und Kondensationskernen von Industrieanlagen hervorgerufen wird. Es handelt sich dabei also um von Menschen verursachten Schnee, der gestern in Wien für einen überraschenden „Wintereinbruch“ sorgte.
Die Fotos habe ich gestern gegen Mitternacht gemacht:

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Aufgrund der negativen Temperatur in der feuchten bodennahen Grundschicht gefriert der Nebel und bildet an Bäumen, Sträuchern und Wiesen einen Raueisbelag.

Die nachfolgenden Bilder habe ich heute Vormittag in Thenneberg und am Hocheck gemacht:

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Die stärkste Raueisbildung ist an der Inversion zu beobachten:

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Oberhalb der Inversion herrscht Tauwetter:

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In der glasklaren Warmluft oberhalb der Inversion herrscht beste Fernsicht:

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Das Observatorium am Schöpfel ragt gerade noch aus dem Nebelmeer:

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