Die erste Kaltfront ist durch, die zweite folgt am Donnerstag mit Unwetterpotential

Die angekündigte Kaltfront verursachte gestern einen trüben So (Beitragsbild mit wolkenverhangenem Hocheck) mit Regen und einen Luftmassenwechsel.  Damit verbunden war eine Abkühlung von 15 K.

Von heute Mo bis Mi behält der Ausblick meiner letzten Wochenprognose seine Gültigkeit:

Im Laufe des Mo stellt sich in der nun eingeflossenen kühleren Luft zwar Zwischenhocheinfluss ein, aber bereits ab Di dreht die Strömung an der Vorderseite eines neuen Troges vor der Atlantikküste auf SW und in weiterer Folge auf S. Damit wird neuerlich subtropische Luft an die Ostalpen gesteuert. Unterstützt von Föhneffekten sind wieder hohe 30-iger Grade zu erwarten.
Erst in der zweiten Wochenhälfte, ab Do, ist mit der Verlagerung des Troges zu den Alpen gepaart mit einem Adriatief eine markante Wetterverschlechterung mit einer mehrtägigen Abkühlung zu erwarten.

Deshalb konzentriert sich mein Interesse vor allem auf die Wetterentwicklung am kommenden Do mit einem Ausblick auf das verlängerte Wochenende.

 

Synoptische Analyse ab kommenden Do (10.8.2017):

Ein Trog mit eingebetteten Tiefdruckkern über Benelux reicht über die Westalpen bis in den Golf von Genua. In der Höhe wird an seiner Vorderseite mit kräftigem föhnigem Südwind warme Mittelmeerluft über die Ostalpen nach N geführt, während sich am Boden mit einer Kaltfront und Winddrehung auf W kühle Meeresluft entlang der Alpennordseite nach O ausbreitet und unter die Warmluft schiebt: 

07.08.2017.gfs-0-84

 

Über Österreich entsteht ein enormer Temperaturgradient! 
Während am Do im Laufe des Nachmittags im W und an der Alpennordseite bis OÖ die Kaltfront für einen markanten Temperatursturz sorgt, liegt in der SO-Hälfte noch sehr warme und labile Subtropikluft.

Die nachfolgenden 2 Karten zeigen die Luftmassengrenze mit dem markanten Temperaturunterschied in ca. 1500m Meereshöhe und am Boden:

07.08.2017.gfs-1-84

 

07.08.2017.t2m

 

Im Bereich der Warmluft ist das Feuchteangebot mit Taupunkttemperaturen von fast 20° sehr groß, was sich auch in der hohen verfügbaren Energie (rot eingefärbt) vom Waldviertel über das Schneeberggebiet bis in den SO Österreichs äußert:

07.08.2017.cape

 

Damit dieses Energiepotential zur Auslöse heftiger Gewittern mit Unwetterpotential führt, ist eine Hebung der Luftmasse nötig.
Dies wird am kommenden Do nachmittags im aktuellen GFS-Lauf sowohl durch Sonneneinstrahlung und damit thermisch bedingt, als auch durch eine Konvergenzlinie berechnet.

Nachfolgende Bodenwindkarte zeigt den Verlauf der Konvergenz. In ihrem Bereich laufen W-Wind und S-Wind zusammen und sorgen für eine Hebung der Luftmasse und damit Konvektion: 

07.08.2017.bodenwind

 

In höheren Luftschichten wird diese Konvergenz gleichzeitig von einer starken Südströmung überlagert. Diese starke Windscherung (Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe) kann für rotierende Superzellen mit Unwetterpotential (Starkregen, Hagel, Sturmböen) sorgen: 

07.08.2017.wind300hPa

 

Zum Abschluss noch eine Niederschlagssummenberechnung für Do, 14:00-17:00 MESZ:

07.08.2017.ns

 

Da Gewittervorhersagen mit exakter zeitlicher und räumlicher Ausprägung in der Regel ein Nowcasting sind, soll meine Analyse nur das Potential aufzeigen.

 

Weiterer Ausblick:

An der Einschätzung der folgenden Tage ab Fr hat sich nichts Wesentliches zur Aussage in meinem letzten Beitrag geändert.

Der Fr steht im Zeichen der Kaltfront: sehr kühl und feucht.

Ab Sa setzt sich zwischen dem zonal ausgerichteten Azorenhoch und tiefem LD über dem europäischen Nordmeer  eine zunehmend antizyklonal geprägte Westlage durch. Dabei herrschen bis So an der Rückseite des abziehenden Troges mit NW-licher Strömung noch eher gedämpfte Temperaturen:

07.08.2017.gfs-0-132

 

Zu Wochenbeginn und am Feiertag kehrt der (Hoch-)sommer mit langsamer Rückdrehung der Strömung in SW-liche Richtung zurück:

07.08.2017.gfs-0-180

 

Aktualisierung folg!

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