Ein Kaltstart des Winters wird immer konkreter

Der meteorologische Winter umfasst die Monate Dezember bis Februar. Derzeit ist vom Winter, wie in meiner Wochenprognose beschrieben,  noch nichts zu merken. Zum Monatswechsel sinkt die Temperatur aber rasch auf ein frühwinterliches Niveau ab. Diese Entwicklung, ausgelöst von einer Aufwölbung des Azorenhoch am Nordatlantik und eine Drehung der Strömung über ME auf NW (Sa) und in weiterer Folge über N (Mo) auf O (Di/Mi),  ist nun in allen Wettermodellen angekommen. Andauer/Nachhaltigkeit einer winterlichen Wetterlage scheinen aber auf schwachen Beinen zu stehen.  Der atlantische Rücken dürfte dem Druck der Frontalzone nicht standhalten und nach O wegkippen, denn über dem Nordatlantik setzt sich eine Zonalisierung der Zirkulation durch. Eine gradientenschwache Lage mit kalter Grundschicht und recht milden Temperaturen aus W oberhalb einer Inversion kündigt sich zunächst um die Mitte kommender Woche für im Ostalpenraum an.
Insgesamt wird der atlantische Einfluss für den Alpenraum in weiterer Folge wetterbestimmend, die Alpennordseite bekommt portionsweise Schnee aus NW.
Die nächste Front aus NW mit Durchmischung der Grundschicht könnte dann (noch unsicher bzw. spekulativ) zum zweiten Adventwochenende eintreffen.

 

Übersicht der kommenden Wetterentwicklung anhand der Ensemblerechnungen des GFS für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal“:

 

Synoptischer Überblick:

Die kommenden Tage verlaufen noch zu mild und unbeständig.

Bewegung in die Wetterküche kommt im Laufe des Fr und in der  Nacht auf Sa. Mit der beginnenden Aufwölbung des Azorenhochs dreht die Strömung über dem Alpenraum auf NW und ein schwache Front legt sich an die Alpennordseite.  Spätestens mit dem nachfolgenden Höhentrog, mit dem in der Nacht auf Sa ein Schwall subpolarer Meeresluft die Ostalpen erreicht, geht der NS bis in höhere Tallagen in Schnee über. Die eingeflossenen Kaltluft gelangt am Sa unter Zwischenhocheinfluss:

 

Am So, dem meteorologischen Winterbeginn, intensiviert  sich der Atlantikrücken und dehnt sich über GB bis Südskandinavien aus. Das von der Frontalzone entkoppelte Höhentief südl. von Irland (obige Karte) wird in den westl. Mittelmeerraum abgedrängt und und steuert in der Höhe wolkenreiche Luft aus SW zu den Alpen. Es dürfte aber trocken bleiben. In den Niederungen herrscht vielerorts nebeliges Wetter.

In weiterer Folge bildet es zusammen mit dem tiefen Geopotential über NW-Russland einen Höhentrog zwischen Baltikum und Iberischer Halbinsel. Aus N gelangt am Mo ein weiterer Schwall Polarluft  zu den Ostalpen. Leichte bis mäßige Schneefälle im Nordstau sind damit verbunden. Auch Aufgleitniederschläge, ausgelöst durch den Tiefdruck im westlichen Mittelmeerraum,  könnten als Schnee bis in tiefe Lagen  im äußersten S und Oauftreten. Dies ist jedoch noch unsicher und wird in meiner Wochenprognose noch einer genauen Prüfung unterzogen:     

 

Der Di könnte österreichweit der erste Eistag dieses Winters werden.

 

Bis Mitte kommender Woche zonalisiert die Zirkulation über dem Nordatlantik. Der Atlantikrücken wird dabei nach O weggedrückt und bildet über ME eine Hochdruckbrücke mit dem Hoch über OE.  Der oben beschriebene Trog wird dabei abgeschnürt und bleibt als eigenständiges Höhentief über den Balearen liegen. An dessen Vorderseite gelangt in  höheren Luftschichten sehr milde Mittelmeerluft über die Alpen, während in den Niederungen relativ kalte Luft aus östlicher Richtung zu den Ostalpen gelangt. 

Eine markante winterliche Inversionslage bildet sich aus:

 

Die Zonalisierung und damit eine wechselhafte Wetterlagen mit wiederholten atlantischen Fronten wird durch die positive Berechnung der nordatlantischen Oszillation sehr wahrscheinlich:

 

Quelle: NOAA

 

Die nächste Atlantikfront mit Durchmischung der Luftmassen wird für das zweite Adventwochenende in den Wettermodellen angedeutet.

Update folgt!

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