Potential für ein extremes Sturmereignis zum Ende der ersten Jännerdekade

Auf die polseitigen Umwälzungen von Kaltluftmassen nach NO-Kanada und in weiterer Folge über Neufundland auf den Atlantik habe ich am Ende eines Reports vom 1.1. schon hingewiesen.
Über dem warmen Atlantik werden dabei Tiefdrucksysteme induziert, die mit einem Kerndruck von bis zu 940hPa über Island nach Skandinavien wandern. Im Süden hält derzeit ein sehr potentes Azorenhoch dagegen, sodass es vor der europäischen Atlantikküste zu enormer Isobarendrängung kommt (siehe exemplarisches Beitragsbild). Sturm/Orkan, der auch das Festland bzw. ME erreicht, ist zu befürchten.

Wochenprognose:

Die erste Niederschlagsstaffel des angekündigten Frontensystems hat uns gestern Abend/heute Nacht mit stürmischem Wind und teilweise ergiebigen Schneefällen im Nordstau oberhalb 500m überquert. Auch in tieferen Lagen im Norden und Osten gab es einige cm Nassschnee.

Mit zunehmender Drehung der Strömung auf Nord werden in Folge etwas kältere Luftmassen herangeführt. Dabei sind heute außerhalb des Nordstaus, wo die Schneefälle mit geringer Intensität anhalten, neben Schneeschauern auch sonnige Auflockerungen zu erwarten. Alpensüdseitig wird es überhaupt dank Nordföhn sehr sonnig.
Gegen Abend überquert den NO Österreichs ein Schwall Höhenkaltluft (bis -40° in 5000m); Wintergewitter mit Graupelschauer sind wahrscheinliche Begleiterscheinungen:

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Der Nordstau mit Schneefällen vom Tiroler Unterland nach Osten  hält bei hochwinterlichen Temperaturen bis Di früh an und verlagert sich im Verlauf des morgigen Mo unter Intensivierung in die NÖ-Voralpen. Dabei gibt es bei weiterhin  stürmischen Windverhältnissen im Bergland starke Schneeverfrachtungen, wodurch eine angespannte  Lawinensituation entsteht.

Insgesamt ist in den typischen Nordstaugebieten noch bis zu 1/2m Neuschnee zu erwarten:

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Von Di bis Do erwartet uns unter Zwischenhocheinfluss ein  recht ruhiger winterlicher Abschnitt mit langsamer Erwärmung auf den Bergen.  Es ziehen dabei am Mi hochliegende Wolken eines Warmfrontausläufers durch. Auf einen sonnigen Do folgt am Fr eine Störung aus Westen, ehe der Norden und Osten Österreichs in den Bereich des Orkanwindfeldes gerät:

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Am zeitlichem Ablauf dieser Entwicklung und der exakten Lage des Orkanwindfeldes können sich bei der derzeit herrschenden Dynamik am Atlantik ab Fr noch Verschiebungen ergeben.

Eine Aktualisierung erfolgt bei neuen Erkenntnissen.

 

Meteogramme:

Osten/Oberes Triestingtal mit deutlichem Schneezuwachs vor allem morgen Mo; zunehmend stürmisch im Verlauf des kommenden Fr:

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Süden/Karnische Alpen ohne nennenswerte Niederschläge:

04.01.2015.süd.MS_135465_g05

 

Westen/Hochkönig mit abnehmenden Nordstau morgen Mo:

04.01.2015.west.MS_130475_g05

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