Wochenprognose: feuchtlabile Warmluft und geringe Druck- und Potentialgegensätze

Wenn mich heute jemand nach dem Wetter in den nächsten Tagen fragt, fällt mir postwendend der Spruch ein:
Alles ist möglich, nix ist fix  😉
Man kann aber einiges ausschließen: Kälte, Hitze, starker Wind (ausgenommen in lokalen Gewittern) sind in Wochenfrist unwahrscheinlich.

Die bevorstehende Woche ist geprägt von einer „Sumpflage„. Sowohl am Boden als auch in höheren Luftschichten sind die Druckunterschiede im Alpenraum äußerst gering. Die hier lagernde feuchlabile  schwüle Luftmasse wird im Tagesverlauf mit der Sonneneinstrahlung aktiviert, was verbreitet die Quellwolkenbildung anregt. Mit orografischer Unterstützung und durch lokale Konvergenzen sind vor allem im Bergland und der Westhälfte (V, T, S, K, Oberstmk) ortsfeste konvektive Starkregenereignisse und Gewitter nirgends auszuschließen. Wo sie auftreten ist nicht vorhersagbar, vergleichbar mit den aufsteigenden Blasen im kochenden Wasser.
Etwas stabiler bleibt es im Donauraum und dem östlichen Flachland.

 

Synoptische Übersicht:

Die aktuelle Geopotential-/Druckkonstellation von GFS zeigt Tiefdruckgebiete über dem NA (Nordatlantik) und der Ukraine. Dazwischen reicht das zonal ausgerichtete Azorenhoch mit einem breiten flachen Keil über WE und ME bis Skandinavien. Ein schwaches Höhentief mit Charakter eines Kaltluftropfens wandert dabei heute So über die Alpen nach Oberitalien und bewirkt – abgesehen vom äußersten NO – trübes und vor allem im S, wo vormittags die Sonne noch Chancen bekommt, am Nachmittag gewitteranfälliges Wetter:

 

Die folgenden Tage ab morgen Mo werden – wie eingangs beschrieben – ein (früh-)sommerlich warmes Wechselspiel von Sonne, Quellwolken und Gewittern bringen, wobei die größte Sonnenausbeute im Donauraum und im östlichen Flachland zu erwarten ist. Deutlich wolkenreicher und gewitteranfälliger bleibt es im Bergland und im W.  

Diese „flaue Sumpflage“  mit sehr großen Isobaren- (=Linien zwischen Punkten mit gleichem Luftdruck) und ebensolchen Isohypsenabständen (=Linien zwischen Punkten gleicher geopotentieller Höhe) dauert nach den Simulationen der Wettermodelle bis zum nächsten Wochenende an.  Die größten Unsicherheiten gehen von allfälligen, über mehrere Tage im Vorhinein nicht belastbar erfassbaren, advehierten Kaltlufttropfen (KLT) aus. Ein solcher KLT könnte sich am Ende des Mittelfristueitraumes vom Höhentief über der Ukraine lösen und im Ostalpenraum für verstärkte Hebung mit generellem Anstieg der Schauer- und Gewitterneigung sorgen.

Exemplarisch die simulierte Geopotential-/Druckstruktur des aktuellen GFS-Modelllaufes für kommenden Fr:

 

Der Wettercharakter im Ostalpenraum ist und bleibt durchwachsen, windschwach und schwül.  Dort wo die Sonne durchkommt  folgen mit konvektiven Entwicklungen rasch Wolken und lokale teils heftige Schauer/Gewitter.

Eine Aktualisierung folgt, wenn sich eine Änderung der herrschenden eingefahrenen GWL abzeichnet.

 

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