Wochenprognose: Frostgefahr Di/Mi, Kaltlufttropfen (KLT), Übergang zu High-over-Low Lage

Nach dem massiven Kaltlufteinbruch anfangs der zu Ende gehenden Woche mit vorübergehenden Schneefall bis in die Niederungen und einer ansehnlichen Schneehöhe in den höheren Lagen des Oberen Triestingtales (Beitragsbild), folgten Do/Fr  frühlingshaft milde,  aber recht unbeständige Tage. Unbeständig bleibt es auch am Wochenende, wobei die Temperatur von Tag zu Tag etwas zurückgeht.
Der Tatsache, dass die Karwoche unterkühlt wird, habe ich mich im letzten Analyse-/Prognosebeitrag bereits gewidmet. Auf einige spannende Details der Wetterentwicklung bis Ostern werde ich heute eingehen.

 

Ein Tiefdrucksystem, das sich aktuell  von den Beneluxstaaten bis Polen erstreckt, bestimmt heute Sa und morgen So das Wettergeschehen im Ostalpenraum. Es bleibt unbeständig und windig aus W mit lokalen Regenschauern, dabei kühlt es sukzessive leicht ab. Die Strömung dreht im Laufe des So auf N und leitet den Zustrom polarer Luftmassen aus NO ein. Auslöser dieser Entwicklung ist ein Keil des Subtropenhochs, der sich vom NA über GB bis Skandinavien und dem Nordmeer ausdehnt.
Exemplarisch die Karten des aktuellen GFS_Modelllaufes mit der Geopotential-/Druckstruktur für heute Sa und morgen So:

 

Diese Druckkonstellation bleibt für die Karwoche weitgehend erhalten. D.h. zwischen der Hochdruckzone und einem Höhentrog, der von NW-Russland bis in den zentralen Mittelmeerraum reicht, etabliert sich zu Wochenbeginn in der Höhe eine NO-Strömung, mit der arktische Kontinentalluft zu den Ostalpen advehiert wird.
Dabei überwiegen am Mo in den Nordalpen noch die Wolken mit leichten Schneeschauern im Nordstau; ein wechselhafter und windiger Wettercharakter stellt sich im im O; bei   Nordföhn wird es im S recht sonnig. Generell bleiben die Temperaturen im einstelligen Bereich!
Sonniger dürften Di und Mi verlaufen. Dabei herrscht aber auch in windgeschützten Tal- und Beckenlagen bei nächtlichem Aufklaren hohe Frostgefahr!
Spannung ins Wettergeschehen könnte ein KLT bringen, der seit mehreren Modellrechnungen beharrlich simuliert wird und sich mit der Grundströmung am Mi ME annähert. Die in seinem Bereich auftretende Hebung könnte Graupelschauer bis in die Niederungen bewirken:

 

In der zweiten Wochenhälfte zeichnet sich von Do bis Sa tendenziell folgt eine gradientenschwache High-over-Low Wetterlage mit Hoch über Skandinavien und tiefem LD vom Balkan bis Südfrankreich ab. In den Ostalpen dürften dabei schwach zyklonale Bedingungen vorherrschen. Bei wenig Wind und weiterhin gedämpften Temperaturen ist ein Sonne/Wolken-Mix (mehr Wolken im O, mehr Sonne nach W zu) wahrscheinlich. Nennenswerter NS ist bis Ostern nicht in Sicht.
Exemplarisch die Karte des aktuellen GFS_Modelllaufes mit der Geopotential-/Druckstruktur für kommenden Fr:

 

Naturgemäß sind belastbare Vorhersagen für den erweiterten Mittelfristraum (>6Tage) kaum möglich bzw. sehr unsicher. In diesen Zeitraum fallen auch die Osterfeiertage. Auch wenn eine Portion Spekulation dabei ist, wage ich eine subjektive Einschätzung. Dazu habe ich sowohl die verfügbaren Simulationen anderer Modelle (IFS, UKMO, GEM ICON), als auch die GFS-Pertubationen (= einzelne Ensembels des aktuellen GFS-Modelllaufes) gesichtet. Die Mehrheit aller Rechnungen lässt den Schluss zu, dass die Tendenz zur High-over-Low Lage mit Hoch NA/Skandinavien und tiefem Geopotential ME/OE bestehen bleibt.
Die Wettercharakteristik für die Osterfeiertage, die ich daraus ableite: wechselhaft mit Wolken und Sonne, windschwach, meist trocken, leichter Temperaturanstieg bei weiterhin leicht unterdurchschnittlichen Niveau.

Nachfolgend die über die Ensembles des aktuellen GFS-Modelllaufes gemittelte Geopotential-/Druckstruktur für den Ostersonntag:

 

Aktualisierung bei neuen Erkenntnissen!

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