Weiterhin unbeständig und mild

Atlantische Frontsysteme bestimmen den Wettercharakter in Wochenfrist, d.h. bis Allerheiligen. Auch wenn sich dazwischen die Sonne zeigt, überwiegen insgesamt die Wolken begleitet von Regen, der vor allem im Bergland und südl. der Alpen in Summe ergiebig ausfällt.  Modellübergreifend wird diese Entwicklung simuliert, lediglich beim zeitlichen Ablauf der Frontpassagen gibt es Unterschiede.  Auch in den bislang recht trockenen O wird es feuchter.

 

Exemplarisch die aufsummierten und vorhergesagten NS-Mengen bis Allerheiligen aus dem aktuellen GFS-Modelllauf:

 

Um auf die Frage einzugehen, wie es mit dem Wetter danach weitergeht und wann der erste Kälteeinbruch mit Schneefällen im alpinen Bergland zu erwarten ist, werfe ich einen Blick auf die oberen Stockwerke der Atmosphäre. Hier, in der Stratosphäre in ca. 32km Höhe, hat der Polarwirbel (PW) sein winterliches Zirkulationsmuster mit einem wachsenden kalten Kern über dem Nordpol angenommen. Seine weitere Entwicklung wird jedoch zum Monatsende durch Energietransfer in die Stratosphäre gestört.  Brechende Rosbywellen – vor allem aufgrund eines mächtigen Hochdruckgebietes über den Nordpazifik und eines schwächeren über dem NA – sind die Auslöser. Das Ergebnis ist eine längliche Verformung des stratosphärischen PW und eine Verlagerung seines steuernden Kerns  nach Nordkanada (displacement):

 

Dieser Prozess setzt sich auch in den darunterliegenden Schichten der Stratosphäre fort und verbindet sich mit einem Tiefdruckgebiet am Boden über NO-anada. Die Folger ist ein massiver polarer Kaltluftvorstoß auf den nordamerikanischen Kontinent:

 

Auf unser Wetter hat diese Entwicklung zunächst keinen Einfluss. In weiterer Folge dürften die Kaltluftmassen aber auf den NA gelangen und dort zu einer erhöhten Dynamik führen. Dem wird bereits in einem prognostizierten Anstieg des NAOI (nordatlantischer Oszillationsindex) Rechnung getragen. Nach GFS soll sich dann die NA-Frontalzone bis ME mit „Schneeoptionen“ im Bergland durchsetzen. Noch ist aber Skepsis angebracht, denn nach meiner Erfahrung ist das amerikanische GFS bei solchen Entwicklungsmöglichkeiten immer recht forsch. 
Aber auch das IFS des europäischen Wetterzentrums favorisiert ab Anfang November das zonale Wettermuster (positiver NAOI), sodass eine erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit durchaus gegeben ist:

Quelle: ECMWF

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