Wochenprognose: Sonne und Hitze bei langsam zunehmender Gewitterneigung

Ob die zweite Hitzewelle dieses Sommers das bisherigen Muster des Wetterablaufs in diesem Sommer beendet und das Zirkulationsmuster nachhaltig ändert, lässt sich noch schwer einschätzen. Sie dürfte jedenfalls im Zeitraum bis Mitte des Monats wetterbestimmend bleiben, da nach übereinstimmenden Modellierungen der Wettermodelle die Frontalzone in Wochenfrist blockiert bleibt. Die Gewitterneigung ist zunächst sehr gering und auf orografische Unterstützung angewiesen, nimmt im Verlauf der kommenden Woche aber generell zu.

 

Synoptische Analyse:

Ein mächtiger, vom Azorenhoch ausgehender  Geopotentialrücken bedeckt große Teile Europas. Über dem Baltikum liegt ein korrespondierendes Bodenhoch, über Griechenland das sich langsam auffüllende Höhentief, das zu Wochenbeginn im Ostalpenraum die starken Regenfälle durch Aufgleitvorgänge verursachte. Zwischen diesen beiden Druckgebilden herrscht eine schwache östliche Grundströmung, mit der stabil geschichtete warme Kontinentalluft nach ME strömt.

Exemplarisch die Geopotential-/Druckstruktur für morgen Sa:

 

Diese, im Alpenraum antizyklonal und von warmen Luftmassen geprägte, Druckverteilung bewirkt auch in den Folgetagen eine hochsommerliche Witterung.

Spätestens ab Mitte der kommenden Woche muss mit einem Ansteigen der Gewitterneigung im Bergland und südlich davon gerechnet werden. Ein in das Azorenhoch eingedrungener Höhentrog mit eingebetteten Tiefdruckkern über der Biskaya steuert labil geschichtete Warmluft zu den Alpen:

 

Nach den letzten Simulationen der Wettermodelle wird bis zum nächsten Wochenende der zyklonale Einfluss aus W bei etwas zurückgehenden Temperaturen auf sommerliches Niveau zunehmen. Das stabile Hochdruckwetter dürfte dann der Vergangenheit angehören. Das Biskayatief tendiert zu einer NO-Verlagerung und Angliederung an die Frontalzone. Die Rückkehr zu einem zonalen Zirkulationsmuster gewinnt an Wahrscheinlichkeit. Auf welcher geografischen Breite sich die nördliche Frontalzone in weiterer Folge positioniert, ist aus heutiger Sicht noch nicht belastbar vorherzusagen.

Exemplarisch die Berechnung des amerikanischen GFS für den Feiertag:

 

Aktualisierung folgt! 

Ein Gedanke zu „Wochenprognose: Sonne und Hitze bei langsam zunehmender Gewitterneigung“

  1. Das sich auffüllende Höhentief über Griechenland hat ja nun auch dort mächtig für Überschwemmungen geführt ganz wie im Alpenraum. Schon bemerkenswert, wie Wettersysteme völlig unterschiedliche Klimazonen grenzübergreifend doch manchmal zu ein und der gleichen Aktionszone machen.
    LG von Anette

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