Der Atlantik macht Druck

Abgesehen vom heutigen kurzen Zwischenhocheinfluss bleibt es bis über das Wochenende hinaus unbeständig und kühl. Niederschläge in Form von Schnee bis in manche Täler erwarte ich vor allem nach Westen zu.

Von Fr auf Sa werden mit einer Adriatiefentwicklung auch im äußersten O/SO Aufgleitniederschläge, die in der kühlen Luftmasse weit runter als Schnee fallen können, simuliert. Wenn die Okklusion mit ihrem NS-Feld nach N ausgreift, was aktuell von den Modellen noch unterschiedlich berechnet wird, dann sind auch in höheren Lagen des Wienerwaldes Schneefälle zu erwarten. Dies hängt von der weiteren Zugbahn des Tiefs ab.  

Nach dem Wochenende erreichen mit der bereits in meinen letzten Analysen angekündigten Zonalisierung der Zirkulation milde atlantische Luftmassen die Ostalpen und bringen vor allem im Bergland einen deutlich milderen Wetterabschnitt.
Die über Skandinavien, Sibirien und Russland lagernde Kaltluftmasse wird langsam in Richtung Kontinent abgedrängtl bleibt aber an der S/SW-Flanke eines Hochs über der Karasee in Reichweite (siehe Beitragsbild für 16.11.2016, Quelle meteociel.fr).  

 

Überblick der bevorstehenden Wetterentwicklung am Beispiel der Ensemblerechnung für den Gitterpunkt „Oberes Triestingtal:

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Synoptische Analyse:

Aktuell erstreckt  sich zwischen dem Azorenhoch und hohem LD über Nordskandinavien ein Trog von Island über  Nord- und Ostsee bis Osteuropa und beeinflusst mit kalten Luftmassen auch den Alpenraum.

Dabei gelangt heute der Ostalpenraum kurz unter Zwischenhocheinfluss, bevor im späteren Tagesverlauf eine Störung, die derzeit über Frankreich liegt, von W übergreift und nachtsüber Österreich quert: 

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Morgen Do schwenkt der nachfolgende Höhentrog durch.

Am  Fr bildet sich ein Randtief über der oberen Adria. Es steuert in der Höhe einen Schub feuchtmilder Mittelmeerluft zu den Ostalpen, die vor allem im SO zu Aufgleitniederschlägen führen: 

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Das Wochenende bleibt  unbeständig mit einer Störung aus W am So. Dabei kommt es vor allem nach W zu einer deutlichen Milderung, sodass die Schneefallgrenze in mittlere Gebirgslagen ansteigt. Kühler bleibt es im Osten.

Die großräumige Drukstruktur zum kommenden Wochenbeginn zeigt zwischen dem abgeflachten Azorenhoch und dem steuerndem Polarwirbelfragment über Grönland die Zonalisierung der Zirkulation über dem Nordatlantik.  Über dem sibirischem Polarmeer mit Zentrum Karasee liegt ein stationäres Hochdruckgebiet. Über großen Teilen Zentral- und Osteuropas herrscht flache Druckverteilung ohne besondere Wettererscheinungen: 

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Noch im spekulativen Bereich liegt die weitere Wetterentwicklung. Es wird davon abhängen, ob das Azorenhoch mit einem Keil bis ME vorstoßen kann oder bedingt durch eine Blockadewirkung des Hochs über der Karasee die nordatlantische Tiefdruckstraße nach SO abgelenkt wird und die Alpen, so wie es die nachfolgende Geopotentialkarte zeigt, in eine NW-Lage gelangen:

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Der von GFS berechnete Noratlantische Oszillationsindex fällt nach Monatsmitte – nach dem Anstieg während der Zonalisierungzwischen Azorenhoch und Islandtief – wieder ins Negative. Dies wäre ein deutliches Indiz für eine Schwächung der aufgelebten Westdrift und für eine wieder kühlere Wetterphase im weiteren Novemberverlauf: 

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Wie oben erwähnt, halte ich bei den derzeit schwankenden Modellrechnungen ab Wochenfrist  diese  Entwicklung noch nicht für gesichert.

Update folgt.

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