Wochenprognose: wechselhafte NW-Strömung statt Höhentief über ME

Der herbstlichen Wettersturz ist, wie seit Tagen prognostiziert, pünkltlich eingetroffen (Beitragsbild von gestern). Die Höchsttemperaturen sind von ca. 30° C auf Werte um 15 ° C und tiefer gesunken. In den Niederungen gibt es bis inkl. heute So reichlich Regen, im Gebirge ein Winterintermezzo.
In den kommenden Tagen wird der bis Mitte der letzten Woche von den Modellen mehrheitlich simulierte Höhentiefeinfluss rasch nach O  abgedrängt. 

Auch wenn kein stabiles Spätsommerwetter in Sicht und kein Altweibersommer am Horizont (Glaskugelblick der Wettermodelle) auftaucht, werden zumindest die herbstlichen Temperaturen des Wochenendes in den kommenden Tagen wieder von spätsommerlichen Werten abgelöst.

 

Prognoseausblick:

der Hochdruckeinfluss aus W nimmt über ME ab morgen Mo zu. Es stellt sich eine freundliche und wechselhafte NW-Strömung mit  leicht ansteigenden Temperaturen und niederschlagsarmen Verhältnissen ein.

Nach dem Durchzug einer schwachen Kaltfront Mitte der Woche dreht die Höhenströmung mehr auf W. Auch in der zweiten Wochenhälfte bleibt es bis zum kommenden Wochenende beim wechselhaften Wettercharakter mit freundlichen Abschnitten und der Jahreszeit angepassten Temperaturen.

 

Synoptische Analyse:

Aktuell erstreckt sich ein Trog, gefüllt mit Höhenkaltluft, von Skandinavien bis ins zentrale Mittelmeer. In seinem Bereich treten verbreitet z.T. konvektiv durchsetzte Niederschläge auf. 
Die leicht mäandrierende Frontalzone am Nordatlantik nähert sich mit einem Rücken und drängt den Trog in Richtung Osteuropa:

03.09.2017.gfs-0-6

 

An der Rückseite des Troges, der über OE durch eine Hochdruckbrücke zwischen Azorenhoch und Skandinavienhoch abgeschnürt wird,  nimmt morgen Mo bei NW-licher Höhenströmung  der Hochdruckeinfluss zu:

03.09.2017.gfs-0-36

 

Auch der Di bleibt über ME im Einfluss des Azorenkeils, der nun durch eine Hochdruckbrücke mit den Skandinavienhoch verbunden ist, weitgehend antizyklonal geprägt. Lediglich im O Österreichs können Wolkenfelder des  über der Ukraine liegenden Höhentiefs auftauchen.  Das Zirkulationsmuster am Nordatlantik nimmt zwischen einem markanten Islandtief und dem ausgeprägtem Azorenhoch eine starke zonale Struktur an:

03.09.2017.gfs-0-60

 

Mit der Zonalisierung gewinnt die Westdrift an Fahrt, durchbricht die Hochdruckbrücke und steuert im Verlauf des Mi eine Kaltfront über die Alpen:

03.09.2017.gfs-0-84

 

Das großräumige westorientierte Zirkulationsmuster bleibt in der zweiten Wochenhälfte bestehen. Dabei dürfte im Alpenraum schwacher Hochdruckeinfluss vorherrschend werden:

03.09.2017.gfs-0-132

 

Um ein Gefühl für die tendenzielle Entwicklung für das kommende Wochenende zu bekommen, werfe ich einen Blick auf die Druckverteilung der NH (nördlichen Hemisphäre).
In der nachfolgende Geopotentialkarte für kommenden Sa habe ich Druck- und Strömungsmuster eingezeichnet.
Nach wie vor herrscht zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch eine recht glatte zonale Strömung am Nordatlantik, die bis ME reicht. Auffallend und u.U. maßgeblich für die weitere Entwicklung ist ein langgezogenes Hochdruckgebiet über dem sibirischem und europäischem Polarmeer. Es blockiert die Zugbahn der atlantischen  Tiefdruckgebiete nach Skandinavien. Dies könnte in weiterer Folge zu einer Verlagerung der atlantischen Frontalzone nach S führen und in ME einen zyklonal geprägten Wetterabschnitt mit wieder herbstlichen Charakter (SWz gefolgt von TrM) einleiten.  Dies ist noch keine Prognose, sondern meine persönliche Interpretation!   Aktualisierung folgt! 

Ganz im SW taucht am Atlantik vor Florida der nächste gefährliche Hurrikan IRMA auf: 

03.09.2017.gfsnh-0-156

 

Noch lässt sich seine Zugbahn von IRMA nicht genau vorhersagen, aber die derzeit am häufigsten berechnete Variante ist ein Landfall an der amerikanischen Ostküste. Möglicherweise schwerwiegende Schäden können dabei aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen werden:

03.09.2017.irma

Quelle: tropicaltidbits.com

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