Wochenprognose: Langsamer Abbau der herrschenden GWL

Hitze, Unwetterlage, Troglage mit leichter Abkühlung, nachrückendes Azorenhoch…..so  lässt sich der abwechslungsreiche Wetterablauf in Wochenfrist im Telegrammstil beschreiben.

Von heute Fr bis Mo  zeigt die bei uns seit Wochen lagernde subtropische Luftmasse nochmals, wozu sie mit Unterstützung der hochstehenden Sonne in der Lage ist: Hitze mit lokal heftigen Wärmegewittern.

Im Verlauf des Di  beginnt eine Wetterumstellung begleitet von hohem Unwetterpotential.
Spürbar kühler (aber keineswegs kalt), unbeständig und z. T. regnerisch gestaltet sich dann mit einem gemächlichen übergreifenden atlantischen Trog der Wettercharakter ab Mitte kommender Woche

In Lauerstellung befindet sich das Azorenhoch, das sich am Fr  mit einem Keilvorstoß zu den Alpen ausdehnt und den Trog über ME/Mittelmeer verkümmern lässt. Damit wird die eingeflossene kühlere Atlantikluft rasch wieder erwärmt.
Es bleibt sommerlich, aber mit dem Luftmassenwechsel ist die Schwüle – zumindest vorübergehend – gebannt. Ein stabileres und freundliches nächstes Wochenende kündigt sich an. 

 

Synoptische Analyse:

Bei geringen Luftdruckgegensätzen am Boden und in höheren Schichten der Troposphäre liegt der Alpenraum an der Vorderseite eines stationären Höhentiefs im Bereich der Iberischen Halbinsel weiterhin im Zustrom feuchtlabile subtropische Warmluft, in der die hohe Bereitschaft zu Gewittern mit Starkregen und Hagel erhalten bleibt.
Mit schwacher Föhntendenz verläuft der heutige Fr nach Auflösung von Nebelfeldern (siehe Beitragsbild Thenneberg heute Früh) sonniger als der morgige Sa, an dem ein flaches Höhentief  vom Ligurischem Meer zum Balkan wandert und die Zufuhr feuchtlabiler wolkenreicher Luft verstärkt:

08.06.2018.gfs-0-30

 

Am So und zu Wochenbeginn am Mo liegt ein schwacher Höhenrücken, eingebettet von Höhentiefs über der Biskaya und der Ägäis über dem Alpenraum und lässt in der instabilen Subtropikluft den üblichen (hoch-)sommerlichen Tagesgang mit Sonne am Vormittag und kräftigen Wärmegewittern am Nachmittag erwarten:

08.06.2018.gfs-0-60

 

Am Di nähert sich aus W ein flacher atlantischer Trog, der das „spanische“ Höhentief in die Frontalzone integriert und in Richtung ME steuert. Vor dem langsamen Übergreifen des Troges wird es in den Ostalpen nochmals hochsommerlich heiß:

08.06.2018.gfs-0-102

 

Die Luftmasse weist einen extrem hohen Energiegehalt auf, typisch für hohes Unwetterpotential:

08.06.2018.cape

 

Wann und wo sich Unwetter entladen ist reines Nowcasting. Das Potential ist sehr hoch!

 

Die  Abkühlung mit dem gemächlichen Übergreifen des Troges auf ME fällt recht moderat aus. Das Temperaturniveau sinkt ab Mi auf für die Jahreszeit durchschnittliche Werte, Schaftskälte ist nicht in Sicht. 

Der Trog kommt nach GFS nicht weiter nach O voran, bleibt über dem Alpenraum liegen und füllt sich mit einem nachstoßenden Keil des Azorenhochs langsam auf. Der Wettercharakter von Mi bis Fr wird unbeständig, niederschlagsanfällig und windschwach. Die Unwettergefahr sollte aber gebannt sein.  

In weiterer Folge, zum kommenden Wochenende, erfolgt nach GFS die Umstellung zu einergroßräumigen SW-Lage, wobei die Frontalzone über das nördliche ME verläuft und im Alpenraum der antizyklonale Einfluss überwiegt. Damit verbunden wäre ein neuerlicher Temperaturanstieg mit  geringerer Neigung zu Wärmegewittern als derzeit:

08.06.2018.gfs-0-204

 

Deutlich dynamischer mit stärkerer Abkühlung wird der Trog vom IFS-Modell des europäischen EZ und vom kanadischen Modell GEM simuliert. Dies deutet noch auf größere Unsicherheiten der Entwicklung für die kommende zweite Wochenhälfte hin.
Die Zunahme des antizyklonalen Einflusses ab dem kommenden Wochenende ist aber auch bei diesen Modellen unverkennbar.

Aktualisierung folgt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.