Wenn einem die Natur zeigt, wer der Stärkere ist (Schneeberg)

Geplant hatte ich für gestern Vormittag einen Sonnenanstieg durch den unteren Teil der Breiten Ries und über den oberen Nadlgrat zur Roten Schütt Flanke. Als ich in der Früh noch einen schnellen Blick auf die 850hPa-Windkarten warf, wurde mir rasch klar, dass dies wahrscheinlich eine suboptimale Idee ist: 

 

 

Die Daten der Messstation beim Bergbahnhof zeigten um 05:00 Böen mit 80km/h und dazu eine Temperatur von unter -13°C. Die Windchilltemperatur liegt um einiges darunter!

Ich blieb trotzdem bei meinem Plan und liess mich auf den Zweikampf mit dem Föhnsturm ein 😉

Aus dem Puchberger Becken konnte ich in der Morgendämmerung bereits die Schneefahne erkennen, die der SO-Sturm über die Hochfläche oberhalb des Bürklesteigs in die Breite Ries wehte. Der Mond beobachtete das Geschehen aus sicherer Distanz  😉

 

Am Beginn des Anstiegs bei Sonnenaufgang war es noch windstill:

 

Ich wusste aber, was mich erwartet und habe mich vorsorglich gut eingepackt und die Harscheisen montiert. Bei einem derartigen Schneesturm ist das Öffnen des Rucksacks nicht ratsam.

Langsam geht es zur Sache:

 

Gegen den Fallwind in der Breiten Ries war es nur schwer anzukommen:

 

Bodensicht!

 

Ich entschied mich zu einer frühzeitigen Querung auf den Nandlgrat: 

 

Angelangt am Grat machte ich noch einige Fotos in die sturmgebeutelte Breite Ries und zum Bürklesteig, bevor ich den Anstieg am Grat fortsetzte und, sobald sich eine Möglichkeit ergab, in die Nandlries querte: 

 

Da der Sturm noch zulegte, ließ ich jetzt die Kamera in der geschützten Anoraktasche und packte sie erst wieder aus, als ich den fast windstillen Wald des Nandlgrabens erreichte. Durch diesen führte brachte mich eine genussvolle Pulverschneeabfahrt zurück zum Anstiegsweg:

 

Trotz der scheinbar widrigen Verhältnisse und der verkürzten Tour, denke ich glücklich und zufrieden an das erlebte Abenteuer zurück  🙂

2 Gedanken zu „Wenn einem die Natur zeigt, wer der Stärkere ist (Schneeberg)“

  1. Wozu es mit einer Everestbesteigung auf sich nehmen, wenn es um die Ecke Möglichkeiten gibt, seine Kräfte in ähnlichen Gefilden zu messen? Das schöne am Glück ist doch seine Freud. Muss nicht jeder verstehen.
    LG von Anette

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