Schlagartiger Wetterwechsel am Hocheck

Nach den viel zu milden und schneearmen ersten beiden Jännerdekaden, verdient die vergangene Woche im Oberen Triestingtal durchaus das Attribut „winterlich“. Es war zwar nicht besonders kalt mit Temperaturen um den Gefrierpunkt oder knapp darunter und maximalen Schneehöhen von 20cm (Tal) bis 30cm (am Hocheck). Da durchwegs Nebel oder tiefer Stratus das ruhige Winterwetter begleitete, konnten sich in den Wäldern große Raueislasten mit bizarren Strukturen aufbauen.

Nachfolgend Fotosequenzen vom winterlich frostigen Wochenende und im krassen Gegensatz dazu der Wetterumschwung von gestern Mo:

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Wochenprognose: Berglandwinter mit turbulenter Nordstaulage

Ich erwarte aus heutiger Sicht bis zum nächsten Wochenende ergiebige Neuschneefälle vom Arlberg  bis zum Ötscher (Schwerpunkt Kaisergebirge bis Dachstein) mit anschließendem Hochdruckeinfluss!

Nach der feuchtkühlen NO-Strömung zwischen dem Hoch über dem Ostatlantik und dem Höhentiefkomplex über dem Mittelmeer, die vom Wienerwald bis in die Nordstaulagen der NÖ-Voralpen für ein paar cm Neuschnee mit Winterfeeling sorgte, setzt sich heute So kurz Zwischenhocheinfluss im gesamten Ostalpenraum durch.  Mit Winddrehung auf W kommt auch in den Niederungen des O die Sonne zum Vorschein.
Zu Wochenbeginn stellt sich, wie schon in meinem letzten Beitrag mit der ausführlicher PW-Analyse beschrieben, eine längere turbulente Nordstaulage ein. Mit ihr gelangen mäßig kalte und feuchte atlantische Luftmassen subpolaren Ursprungs in den Ostalpenraum, wobei ein leichtes W-O Temperaturgefälle herrscht. Eingelagerte Fronten prallen an die Alpennordseite und bringen den höheren Lagen erhebliche Neuschneemengen. Unterhalb ca. 600m-800m mischt sich zunehmend auch Regen dazu. Vor allem ab Fr muss in den Nordalpen und an der Nordseite der Zentralalpen teils mit großer Lawinengefahr gerechnet werden.  In den Niederungen des O erwarte ich erwarte ich einen nasskalten, windigen und wechselhaften Wettercharakter mit deutlich niedrigeren NS-Aufkommen. Mit Nordföhn wird es an der Alpensüdseite trocken und recht sonnig.

Die  Dauer der Nordstaulage mit grober zeitl. Einordnung bzw. Ausprägung der Fronten inkl. Ausblick habe ich aus dem aktuellen GFS-Modelllaufes in der nachfolgenden synoptischen Analyse abgeleitet.

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Knapp daneben ist auch daneben (ein Abgesang auf den heurigen Winter)

Auch wenn ich regelmäßig herrliche Winterfotos in meinen Beiträgen zeige, heißt dies nicht, dass wir heuer einen Bilderbuchwinter erleben.
Im Gegenteil: verbreitete Schneearmut – auch im Gebirge – und  gewöhnlich hohe Temperaturen sind die bestimmenden Merkmale des heurigen „Mildwinters“. Lediglich in den die Südalpen passt die Schneeausbeute dank der hohen Temperaturen des Mittelmeers im vergangenen Hitzesommer und der dadurch verstärkten Tiefdrucktätigkeit im Winter.
Gestern traf ich bei meiner Schitour einen bekannten Klimapolitologen der Universität. Da wir stark überlappende Interessen – er von Berufswegen, ich als Hobbymeteorologe – und das Schitourengehen als Hobby haben, mangelte es uns nicht an Gesprächsstoff. Bezüglich der weiteren Winter- und Klimaentwicklung stehen die Zeichen auf „warm“. Der PW (Polarwirbel) nimmt Anfang Februar für den Alpenraum wieder eine winterfeindliche Struktur ein, die globale Erderhitzung wird mit dem Übergang zu El-Nino-Bedingungen im tropischen Pazifik sogar an Fahrt aufnehmen und wahrscheinlich in diesem Jahrzehnt noch eine positive Abweichung zur vorindustriellen Zeit von 1,5 K erreichen!

Nun genug der Abschweifungen und zum aktuellen Wetter der NH (nördlichen Hemisphäre) und der weitern Winterentwicklung.

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Tiefwinterliches Hocheck

Am vergangenen Wochenende dominierte in NÖ in den unteren Luftschichten eine N/NO-strömung, mit der kalte Kontinentalluft zugeführt wurde. Feuchte Mittelmeerluft, die an der Vorderseite eines Mittelmeertiefs in höheren Schichten zeitgleich advehiert wurde, bewirkten Aufgleitniederschläge, die bis in die Niederungen als Schnee fielen. Zwar hielten sich die Mengen in Grenzen, aber gerade im Wienerwaldbereich und den angrenzenden Gutensteiner Alpen kamen, verstärkt durch Nordstaueffekte,  30cm zusammen. Dazu gab es beeindruckende filigrane Raueisstrukturen.
Die nachfolgend Fotostrecke entstand gestern Vormittag am Hocheck in Thenneberg.

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Mäßig kaltes tiefdruckgeprägtes Winterwetter

Wie erwartet und in meiner letzten Analyse beschrieben hat gestern in den Olpen ein Nordstaulage Neuschneezuwachs bewirkt. Auch wenn die Schneemengen nur mäßig waren (Beitragsbild vom Hocheck/Oberes Triestingtal), so wurdet das Landschaftsbild überall – ausgenommen im SO – winterlich.

Die wetterbestimmenden Druckgebilde sind ein markantes, pulsierendes, ortsfestes Atlantikhoch, das sich gegen die Frontalzone stemmt, und ein ausgedehntes Höhentief über dem Mittelmeer. Im Ostalpenraum überwiegt kommende Woche weiterhin der zyklonale Einfluss. Neuschneemengen halten sich allerdings in Grenzen. Nur entlang der Grenze zu Slowenien bis in den Bereich der Koralpe versorgt eine Mittelmeerokklusion anfangs der Woche oberhalb ca. 500m mit nennenswerten Neuschneemengen. Um die Wochenmitte (Mi, Do) beruhigt sich das Wetter. Auf höheren Bergen und im äußersten W wird es sonnig, während meist tiefe Wolken Erscheinungsbild prägen. Dazu bleibt es die gesamte Woche winterlich kalt, wie es zur Jahreszeit passt. Nur in tiefen Lagen gibt es bei Tmax über den Gefrierpunkt vorübergehend Tauwetter.
Erst im erweiterten Mittelfristzeitraum Ende des Monats könnte beim Blick in die Glaskugel eine NW-Lage den Nordstaulagen größere Neuschneemengen bringen. 

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Zunehmend winterlich kalt mit zeitweiligem Schneefall

Mit dem Vorstoß polarer Meereskaltluft hat sich über ME ein ausgedehnter Trog, der mit seiner Spitze bis N-Afrika reicht, gebildet. Kleinräumige Adriatiefstiefs haben südlich des Alpenhauptkammes und vor allem entlang der Grenze zu Slowenien (Karawanken) für größere Neuschneefälle (bis 50cm) gesorgt:

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Großflächiger NS durch komplexe Troglage gefolgt von einer Atlantikblockade

Sowohl im troposphärischen, als auch im stratosphärischen PW (Polarwirbel) sind große Veränderungen im Gange. In der Troposphäre simulieren die Wettermodelle für die erweiterten Mittelfristzeitraum eine Atlantikblockade, in der Stratosphäre wird ein SSW (sudden stratospheric warming) mit Zonalwindumkehr (Major warming) sehr wahrscheinlich (siehe Beitragsende). 
Die zeitnahe Auswirkung der der nun begonnen GWL-Umstellung auf das Wetter im gesamten Alpenraum beendet nach einem über dreiwöchigen außergewöhnlichen milden und schneearmen Wetterabschnitt das winterfeindlichen Zirkulationsmuster. Das in meinen letzten  Analysebeitrag gezeigte Szenario mit Aufwölbung des Azorenhochs und Trog über ME wird mittlerweile von allen Wettermodellen gestützt.

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GWL Wz und Berglandwinter

Die bereits zum Jahreswechsel in den Modellen simulierte Zonalisierung der Zirkulation und Umstellung auf eine milde Westströmung, mit der laufend atlantische Fronten über ME gesteuert werden (GWL Wz) ist vollzogen! Auf den Bergen hat es mit dieser GWL-Umstellung spürbar abgekühlt, in den Niederungen bleibt es bei guter Durchmischung de Luftschichtung weiterhin recht mild. Diese GWL wird auch in Wochenfrist weitgehend  wetterbestimmend bleiben. Da die herangeführte Atlantikluft weiterhin zu mild bleibt, wird es nur ca. oberhalb 1200m winterlich. Nur kurzzeitig kann es beim Durchzug einer Kaltfront bis in höhere Tallagen schneien(siehe Beitragsbild von Gestern aus dem Oberen Triestingtal), da die Warmfroint nicht lange auf sich warten lässt. In den Niederungen bleibt es bis auf weiteres beim nasskalten Wettercharakter.

Beim Blick in die Glaskugel offenbart sich jedoch die Möglichkeit eines winterlichen Szenarios erkennen. Die Aufwölbung des Azorenhochs (s. Karte weiter unten) könnte zu einer markanten Austrogung über ME und weiteren Temperaturrückgang mit Schnee bis in tiefere Lagen führen.

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