Wochenprognose: Westströmung mit Trog-Rücken Muster und stark schwankenden Temperaturen

Die Frontalzone verläuft in der neuen Woche etwas nördlicher und beginnt zu mäandrieren. Vom NA bis OE etabliert sich ein Trog-Rücken Muster mit wechselnden Luftmassen und markanten Temperaturunterschieden. Abhängig davon, ob die Strömung vorderseitig eines Troges aus SW oder rückseitig des Troges aus NW kommt, wird es recht mild oder kalt.
Am Beitragsende erfolgt ein kurzer Blick auf die Entwicklung des stratosphärischen PW (Polarwirbel).

 

Synoptischer Überblick (Geopotential-/Druckstrukturen vom aktuellen GFS-Modelllauf):

Der Kaltfront aus NW. die gestern von einem Temperatursturz begleitet war, folgt heute So nach sonnigem Beginn eine Warmfront:

 

Sie quert in der Nacht auf Mo den Ostalpenraum. Morgen Mo folgt trogvorderseitig mit einer vorübergehenden Winddrehung auf S/SW die Advektion eines Schubs subtropischer Warmluft ehe im Laufe des Di die nächtse Kaltfront eintrifft. Ihr folgt rasch ein Trog mit einem Kaltluftvorstoß über die Alpen ins Mittelmeer und die Entwicklung ein es Italientiefs:

 

Mit der Verlagerung des Troges nach O, gerät die eingeflossene Kaltluft am Do unter Hochdruckeinfluss. Mit Rückdrehen der Strömung auf SW erfolgt am Fr ein neuerlicher markanter Temperaturanstieg:

 

Tendenziell verliert die atlantische Frontalzone bis zum kommenden Wochenende an Dynamik. Ein gradientenschwacher frühlingshafter Wettercharakter ist aus den Modellsimulationen abzulesen:


 

Hochinteressant gestaltet sich aktuell auch die simulierte Entwicklung des stratosphärischen PW´s. Nach dem MW (major warming) im Februar soll er sich nach den letzten Berechnungen wieder regenerieren und in weiterer Folge mit der Troposphäre koppeln. D.h. das „final warming“ mit Umstellung auf Sommermodus wird aufgeschoben. 
Schön zu sehen im Vertikalschnitte von stratobserve.com:

          

 

Detaillierte Auswirkungen in der Troposphäre lassen sich noch nicht vorhersagen. Die Konzentration polarer Kaltluft im polaren Bereich dürfte aber noch länger erhalten bleiben und das Ausfließen in die mittleren Breiten könnte sich weit ins Frühjahr, wenn die Vegetation schon weit fortgeschritten ist, verschieben.

3 Gedanken zu „Wochenprognose: Westströmung mit Trog-Rücken Muster und stark schwankenden Temperaturen“

  1. Danke Franz. Ja, Wahnsinn langsam. In Ungarn gab es vorgestern am Samstag auf der Strecke Budapest-Wien durch aufgewirbelten Staub von den wüstentrockenen Äckern einen echten Staubsturm, der die Sichtverhältnisse auf der Autobahn derart herabsetzte, dass es eine Massenkarambolage gab. Hier könnte man auf der synoptischen Wetterkarte so richtig berechtigt das Symbol für starken Staubsturm eintragen, so weit sind wir schon. Die ganze Woche wird dann wohl nichts passieren, dann hat es einen glatten Monat keinen Niederschlag hier gegeben. Die Wälder sind knochentrocken um Wiener Neustadt herum.
    LG von Anette

  2. Wird das Italientief Niederschlag in den Osten Österreichs bringen? Manche Wetterapps sehen da nur eine NS Wahrscheinlichkeit von 30%, die ZAMG erwähnt da nichts nennenswertes. Die Vorhersagen letzte Woche bezüglich des Niederschlages im Wiener Raum waren total daneben. Was kannst Du dazu sagen, lieber Franz?
    LG von Anette

    1. Liebe Anette,
      wahrscheinlich nur wenige mm bis „Nichts“ 🙁
      Von Vorarlberg bis Oberkärnten rechnen die Modelle am Di vor allem in den typischen Staugebieten südl. des Hauptkammes bis zu 60mm. Da sich das Tief in weiterer Folge rasch über die mittlere Adria (Vd-Zugbahn) nach Griechenland verlagert, dürfte der Alpenostrand leer ausgehen. Hier setzt sich am Mi mit NW-lichem Wind rasch staubtrockene Kaltluft durch.
      LG, Franz

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