Rasche Rückkehr sommerlicher Verhältnisse

Das Genuatief, das in weiten Teilen des Alpenraums zu schweren Überschwemmungen und Vermurungen mit erheblichenen Schäden sorgte, hat sich unter Abschwächung zur obere Adria verlagert. Es bildet die Spitze eines Langwellentroges, der aktuell – wie in meinem letzten Analysebeitrag vorhergesagt – über ME liegt und vorübergehend für einen recht frischen, unbeständigen, frühherbstlichen Wettercharakter sorgt.
Für das weitere Wettergeschehen im Mittelfristzeitraum sind die bevorstehenden Entwicklungen über dem NA von essentieller Bedeutung. 

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Wochenprognose mit Blick in die Glaskugel

Ähnlich wie gestern Fr liegen die Ostalpen auch heute Sa an der Vorderseite einer fast stationären Kaltfront über den Westalpen in einer zügigen SW-lichen Höhenströmung. Mit dieser gelangt energiereiche labile Subtropikluft in den Alpenraum. Während in der SO-Hälfte Österreichs trockenes, recht sonniges und heißes Wetter überwiegt, sind in der explosiven Luftmasse von Vorarlberg, Teilen Nordtirols über Bayern und entlang der NW-Grenze Österreichs bis Tschechien  heftige Gewitter mit unwetterartigen Ausprägungen zu befürchten.
Morgen So amplifiziert der Trog über WE , wodurch sich die Höhenströmung über den Ostalpen etwas aufsteilt.

Die Kaltfront wird eingebremst und kommt bei gleichzeitiger Verwellung nur bis in die Ostschweiz /Westösterreich voran, wo sie eine markante LMG (Luftmassengrenze) markiert. Entlang dieser LMG trittt konvektiv durchsetzter Dauerregen auf.  Die Osthälfte Österreichs bleibt in der heißen Luftmasse und verzeichnet einen weiteren und wahrscheinlich den letzten Hochsommertag dieses Sommers:

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Im Großen Höllental der Hitze entflohen

Das Große Höllental ist ein 4km langes Seitental des Höllentals im südl. NÖ. Es gehört zum Raxmassiv und ist beidseits von steilen eindruckvollen Felswänden, der Klobenwand im O und der Loswand im W, begrenzt. Durch die Wände führen zahlreiche Kletterrouten und einige versicherte aber steinschlaggefährdete Klettersteige. Bei der aktuellen  hochsommerlichen Hitze mit sengender Sonne ist für eine Tour in dieser Höhe (550m bis knapp 1600m) sowohl ein früher Aufbruch, als auch eine überlegte Routenwahl notwendig. Schatte hat bei diesen Bedingungen unbezahlbaren Wert und den kann man, im Gegensatz zu ausreichender Flüssigkeit, nicht im Rucksack mitnehmen ;). 

Mein Anstieg führt über den AV-Steig, der versichert mit zahlreichen Eisenleitern, Stahlseilen und Trittplatten durch die am frühen Vormittag im Schatten liegend Klobenwand führt. 
Nach 3 Stunden und 1000Hm erreiche ich die Höllentalaussicht mit Einblicken in die Schneebergsüdseite und gigantischem Tiefblick ins Gr. Höllental.
Als Abstieg wähle ich nach einer kurzen Plateauwanderung in der Sonne den nordseitigen abgeschatteten Abstieg durchs Gaisloch mit abschließender Wanderung durchs gesamte Gr. Höllental durch schattigen Hochwald. Meinen Ausgangspunkt erreiche ich bei bereits 30°C mittags.

Nachfolgend zeige ich eine Bildsequenz der Tour in chronologischer Reihenfolge:

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Markanter Wetterwechsel am Wochenende

Die im letzten Beitrag angekündigte GWL-Änderung nimmt nun konkrete Formen an. Sie wird sich allerdings verzögern, dafür aber nachhaltig sein und eine kühlere unbeständige Wetterphase einleiten (GWL TrM).
Die Tage der längsten Hitzewelle dieses Sommers sind somit bald  gezählt. Auch wenn in den Niederungen die Tmax mit „nur“  ca. 37°C  keine Rekordwerte erreichen, hält ein neuer Temperaturrekord, der über den Alpengipfeln gemessen wurde, Einzug in der Statistik. Wie befürchtet, stieg die Nullgradgrenze in den Alpen auf deutlich über 5000m! Man konnte auf manchen Webcams mitansehen, wie die letzten Firnreste von den Gletschern wegschmolzen und dunklem Sonnenlicht-absorbierenden Blankeis wichen. Laut Meteoschweiz ist sie zu Wochenbeginn auf eine Rekordhöhe von 5298m gestiegen. Dies ist neuer Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1954. Der bisherige Rekord wurde im Vorjahr am 25. Juli mit 5184m verzeichnet. Die Messungen erfolgten von einem Wetterballon, der von Payerne in der Westschweiz aufstieg.

Auch in den Ostalpen lag die Nullgradgrenze bei oder knapp über 5000m. Exemplarisch zeige ich das Diagramm des Radiosondenaufstieges von Wien, 21.08.2023, 12:00 UTC.

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Der zu Ende gehende Sommer tendiert von „stabil und heiß“ zu „wechselhaft und warm“

Die hochsommerliche antizyklonal geprägte Hitzewelle  dauert bis Mi unverändert an. An der Vorderseite eines weitgehend stationären NA-Troges erreichen  trockene subtropische Luftmassen den Alpenraum. Dabei steigen die Tmax lokal über 35°C. Über den Alpengipfeln klettert die 0°-Grenze auf tlw. knapp über 5000m(!) und wird den Gletschernschwund weiter beschleunigen. Die bodennahe feuchtere Luft ist gut gedeckelt, sodass die Gewittergefahr auch über dem Relief äußerst gering ist.

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Die Hundstage enden mit einer Hitzewelle

Ein blockierendes Höhenhoch und subtropische trockene Warmluft in den höheren Luftschichten, die sich ähnlich wie bei der Hitzewelle im Juli wie eine Glocke über WE/ME legt, werden ab dem Wochenende wetterbestimmend. In der bodennahen feuchteren Luft bleibt das Schwüleempfinden erhöht. Großräumiges Absinken im Bereich des hohen Geopotential wirkt jedoch wie ein „Deckel auf dem Topf“ und unterbindet Konvektion, sodass die Gewitterwahrscheinlichkeit sehr gering ist.

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Hochsommerliche flache Druckverteilung mit erhöhter Gewitterneigung im Bergland

Die Ostalpen liegen heute So und auch in den kommenden Tagen an der Vorderseite eines Atlantiktroges. Bei windschwachen Bedingungen am Boden und in hohen Luftschichten besteht im Bergland und in der Westhälfte in feuchtlabiler und warmer Subtropikluft vor allem an den Nachmittagen erhöhte Gewittergefahr. An den Vormittagen ist es meist noch sonnig.
Im östlichen Flachland ist die Warmluft trockener, sodass die Gewitterneigung nur gering ist. Sonne, Quellwolken und hochsommerliche Tmax dominieren bei wenig Wind den Tagesgang.

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Verzögerte Rückkehr des Sommers

Nach dem  verregneten, „spätherbstlich“ kühlen und teils stürmischen Wetterabschnitt der letzten Tage wird ein Rücken des Subtropenhochs, der sich über der sich über WE zur Nordsee aufwölbt, zunehmend auch in den Ostalpen  mit nachhaltigem Sommerwetter wetterbestimmend. Ab dem Wochenende sind österreichweit in den Niederungen gebietsweise hochsommerliche Temperaturen zu erwarten.

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Abwechslungsreiche Tage am Millstättersee

Die vergangenen Tage verbrachten wir bei sommerlichen Temperaturen, aber sehr wechselhaften und gewitteranfälligen Wetterverhältnissen am Millstättersee in Kärnten. 
Da wir uns nicht auf die recht unverlässlichen Wetterberichte verließen und stattdessen die Tagesplanungen kurzfristig jeden Morgen anhand der Interpretation eines aktuellen Wettermodells und  Radarbildes machten, konnten  wir sämtliche Tage ohne Regenschirm 🙂 genießen.

Schien die Sonne über mehrere Stunden, sonnten wir uns am Millstättersee. Bei erwartetem Regen absolvierten wir ein kulturelles Indoorprogramm (Spittal an der Drau, Gmünd). Die trockenen Vormittage nutzen wir für Wanderungen (Goldeck, Nockalmstraße). 

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